In der siebten Folge von Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht müssen unsere Heldinnen und Helden einige Schicksalsschläge verkraften. Die bisher düsterste Folge bringt mit manchen Szenen aber etwas zurück, was ich an Tolkiens Geschichten besonders liebe. Unsere Meinung zu den vorherigen Folgen findet ihr hier:
- Kritik von Folge 1 und 2 - Ringe der Macht hat uns positiv überrascht
- Kritik von Folge 3 - Anfängliche Schwächen wurden noch nicht ausgeräumt
- Kritik von Folge 4 - Es wird Großes für das Finale versprochen
- Kritik von Folge 5 - Die bislang beste Folge verändert Mittelerde
- Kritik von Folge 6 - Die Handlung überrascht uns zum ersten Mal
Ringe der Macht hat es schwer
Für mich lebte Tolkiens Welt bisher vor allem in der ersten Film-Trilogie von Peter Jackson weiter. Auch wenn ich die Bücher schon einige Male gelesen habe und genauso schätze, blieben die beeindruckenden Bilder aus den Filmen einfacher im Gedächtnis hängen und nahmen mich emotional mehr mit.
Die Ringe der Macht hat da von vornherein einen schweren Stand, soll die Serie doch dieser großen Welt und den in meinen Augen genialen Filmen gerecht werden. Wenig überraschend kann sie das nicht immer und reicht an Jacksons Filme in manchen Belangen nicht heran. Und dass Amazons Serie Tolkien gefallen hätte ist sehr unwahrscheinlich, aber das gilt auch für die Filme. Und wohl auch für die Ideen von Netflix und HBO:
Ein Funke des bekannten Mittelerde
Doch Folge sieben schafft es nun, mich an Tolkiens Erzählungen und Philosophie zu erinnern. Denn was wir dort sehr häufig finden, ist die Liebe und Verbundenheit zur Natur, die meist durch Elben und Hobbits ausgedrückt wird. Und dann wäre da die unerschütterliche Hoffnung in den schwierigsten Situationen, die gerade in Der Herr der Ringe immer wieder durchscheint.
Nach den erschütternden Ereignissen in den Südlanden und bei den Haarfüßern, die sich in Folge sieben zutragen, gelingt es der Serie erstmals mich diese Tolkien'sche Hoffnung spüren zu lassen und besonders erinnerungswürdige Szenen zu erschaffen.
Besonders der Aufbruch der kleinen Gruppe aus Nori, Poppy, Sadoc und den anderen bringt für mich erstmals dieses originale Mittelerde-Gefühl zurück. Trotz einer ungewissen Zukunft und einer schwierigen Lage blickt man hier zuversichtlich in die Zukunft.
Ein paar Hürden gibt es noch
Ringe der Macht schließt langsam Lücken und beseitigt Schwächen, die die Serie zu Anfang plagten. Die Handlung kann nun, da die Charaktere alle eingeführt wurden, endlich ungebremst voranschreiten. Und inzwischen hat es die Serie bei mir auch geschafft, eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen.
Nun fehlt vor allem noch bei den Dialogen, die teils immer noch übermäßig komplizierte Formulierungen und Allegorien verwenden, das gewisse Etwas. Zwar schafft man es inzwischen, auch der ja eigentlich sehr erfahrenen Galadriel im Gespräch mit Theo einige weise Worte in den Mund zu legen.
Link zum YouTube-Inhalt
Doch das wirkt alles noch nicht so rund, wie es bei Tolkien klingt, der mit seinem Werk viele eindrückliche und schöne Weisheiten erschuf, die Peter Jackson teilweise auch großartig in seinen Filmen verarbeitete. Ringe der Macht fehlt hier natürlich die Vorlage, trotzdem würde ich mir ähnlich eindrückliche Szenen wie in dem obigen Video auch hier wünschen. Mal sehen, was hier das Staffelfinale bereithält!
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