Die Toxizität beim Spielen von League of Legends ist mittlerweile schon fast ein Running Gag in der Community. Viele Spieler haben aber aus berechtigten Gründen ein Problem damit, und auch Entwicklerteam Riot will sich das Problem nun ernsthaft zur Brust nehmen. Dazu wurde jetzt sogar eine eigene Abteilung gegründet.
Das neue Team hört auf den Namen »Player Dynamics« und soll das Spielverhalten der Community genauer erforschen. Anhand dieser Analysedaten sollen dann Rückschlüsse auf die Ursprünge von toxischem Verhalten geschlossen werden, um die Probleme direkt behandeln zu können.
Die richtigen Fragen stellen
Den Analysevorgang beschreibt Weszt Hart, Chef der Abteilung für Player Dynamics, in einem Interview mit Engadget wie folgt:
"Was ist die beabsichtigte Erfahrung und welche Erwartungen haben die Spieler? Wodurch werden diese Erwartungen dann gestört? Was sind die Ursachen dafür? Wenn die Grundursache zum Beispiel in nicht übereinstimmenden Erwartungen liegt, müssen wir uns überlegen, was wir bei der Gestaltung anders machen können, um die Erwartungen anzupassen."
Um diesen Analysevorgang in die Gänge zu leiten, baut das Team auf frühere Erfahrungen aus der Analyse der Spielerdaten sowie auf Erkenntnissen der Soziologie, Anthropologie und der kognitiven Wissenschaft auf.
Darüber hinaus wollen die Verantwortlichen laut Hart den Begriff »toxisch« vermeiden. Dieser Begriff sei für viele Spieler nicht klar definiert, manche Mitglieder der Community würden sich von bestimmten Äußerungen angegriffen fühlen, während andere es als »Trash-Talk« verbuchen.
Sicherlich hat Riot aber auch ein primäres Interesse daran, sich von dieser hässlichen Bezeichnung, mit der League of Legends seit Jahr und Tag verbunden wird, zu trennen. Immerhin ergab kürzlich eine Umfrage, dass 98 Prozent der Community schon einmal beleidigt wurden.
Schon der zweite Anlauf
Das ist allerdings nicht das erste Mal, dass Riot gegen das Trolling in der Community vorgehen will. Bereits 2012 wurde ein Team ins Leben gerufen, dass unter anderem das Ehre-System im erfolgreichen MOBA zu verantworten hatte. Hier wurden Spieler nach der Runde für positive Gesten und freundliches Verhalten belohnt und für toxisches Verhalten abgestraft.
Während das System in die eine Richtung zwar gut funktionierte, waren die Strafen relativ leicht zu umgehen und sorgten somit langfristig nicht für den gewünschten Erfolg. Man kann also nur hoffen, dass Riot im neuen Anlauf mehr Erfolg als zuvor haben wird.
Das Team soll sich übrigens nicht nur um League of Legends, sondern um alle kommenden Titel von Riot kümmern. Den Entwicklern scheint dieses bereits lang andauernde Problem also wirklich Sorgen zu bereiten, gerade im Hinblick auf die Ankündigung ihres neuen Projekts Valorant.
Worum es sich dabei genau handelt und bei welchen Vorbildern sich das erste neue Projekt von Riot seit League of Legends bedient, erfahrt ihr in unserer Gameplay-Vorschau zu Valorant.
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