Anspiel-Preview zu Valorant - Riots Taktik-Shooter will Counter-Strike den Rang ablaufen

Mit dem Taktik-Shooter Valorant startet LoL-Entwickler Riot Games einen Free2Play-Großangriff auf Counter-Strike: Global Offensive. Und Overwatch.

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Neulich meldete sich ein ehemaliger CS-Profi auf Twitter. Er habe den neuen Shooter von Riot spielen können. Und addierte, Valorant (damals noch Project A) sei »das beste Spiel seit CS:GO«. Das las sich fast wie eine Adelung. Aber: Solche Aussagen sollte man immer mit Vorsicht genießen. Und weil Vorsicht eher nicht so unser Ding ist, haben wir Valorant einfach selbst gespielt, um unsere Erfahrungen mit denen des CS-Profis abzugleichen.

Disclaimer: Wir haben Valorant im Rahmen eines Presse-Events in Los Angeles gespielt und konnten zusätzlich Interviews mit Vertretern des Entwicklerstudios Riot Games führen. Reise- und Hotelkosten wurden von Riot Games übernommen. Die Screenshots stammen vom Entwickler und stimmen mit unserer Wahrnehmung der optischen Qualität des Spiels überein.

Was ist Valorant?

Valorant ist ein taktischer Team-Shooter mit Free2Play-Modell, den wir ganz klassisch im Fünf-gegen-Fünf gespielt haben - auf zwei von den zum Release im Sommer 2020 vorgesehenen vier Karten. Unsere Aufgabe: eine Bombe legen und zur Explosion bringen. Die Gegner versuchen, das zu verhindern. Wer als erstes zwölf Runden für sich entscheidet, gewinnt das Match. So weit, so CS:GO.

Man braucht kein geübtes Auge, um die Parallelen zwischen Valorant und CS:GO zu erkennen. Man braucht kein geübtes Auge, um die Parallelen zwischen Valorant und CS:GO zu erkennen.

Aber: Vor Matchbeginn wählt jeder Spieler einen Helden, die bei Valorant Agents heißen. Und jeder der Agents bringt seine eigenen Spezialitäten mit. So werfen wir als Phoenix eine Art aufgemotzte Blendgranate, der wir einen Drall mitgeben, sodass sie schwungvoll um Ecken fliegt. Oder wir erzeugen als Sage eine Barriere, um das Vorrücken des Gegners zu stoppen. Jeder Agent hat überdies eine Ultimate, etwa ein Flächenbombardement oder fliegende Messer. Und alle so: Ah, Overwatch!

Wer jetzt aber an eine Dominanz dieser Overwatch-typischen Skills denkt, liegt falsch. Die Schusswaffen sind in Valorant der Schlüssel zum Erfolg, mit ihnen nehmen wir die meisten Gegner von der Karte. In ihrer Auswahl erinnern die Waffen stark an bekannte Modelle aus CS:GO.

Valorant hat futuristische AWPs, AKs und Deagle-likes. Anders als bei CS haben die meisten Waffenklassen aber eine simple Visiervorrichtung, die leicht hereinzoomt und präzises Schießen vereinfacht. Die genaue Steuerung und das klare Trefferfeedback sorgen in Kombination mit geringer Lebensenergie für schnelle, tödliche und dadurch oft sehr aufregende Runden.

Valorant legt großen Wert auf kompetitives Gameplay. Dazu gehört Präzision ebenso wie Map-Kenntnis und taktische Finesse. Valorant legt großen Wert auf kompetitives Gameplay. Dazu gehört Präzision ebenso wie Map-Kenntnis und taktische Finesse.

Noch mehr CS: In Valorant gibt es eine Spielgeld-Ökonomie. Wir verdienen also durch erfolgreiches Spielen Geld, mit dem wir in den Folgerunden stärkere Waffen und Skills kaufen können. Denn die laden sich nicht auf wie in Overwatch, sondern werden ähnlich wie Granaten in CS:GO mit verdientem Geld finanziert.

Vier Maps sind indes recht wenig. Riot erklärte, dass der sehr überschaubare Inhalt von Valorant zum Release so beabsichtigt ist. Man wolle, dass Spieler die vier Maps und den einen Bombenmodus genau kennenlernen und im Schlaf beherrschen, um den kompetitiven Anspruch zu erhöhen.

Wie bei League of Legends plant Riot, Valorant nach Release stetig mit neuen Inhalten wie Maps, Modi und Helden zu versorgen, um das Spiel für Nutzer langfristig spannend zu halten.

Wie spielt sich Valorant?

Spielerisch gibt es von der ersten Minute deutlich spürbare Parallelen zu Counter-Strike. Die Bewegungsgeschwindigkeit ist in etwa dieselbe, Shift führt den lautlosen Schleichschritt aus, Rennen gibt's nicht. Beim Map-Aufbau erinnert Valorant ebenfalls an die ur-kompetitiven Karten von CS. Klare Linien, gute Lesbarkeit, keine Schnörkel.

Wir erleben die typischen Manöver beim Bewachen von Bombenspots in der Defensive, wenn ein Teammitglied plötzlich einen Durchbruch beobachtet und die andere Hälfte des Teams quer über die Map rotieren muss. Es fühlt sich klasse an, wenn hier die Kommunikation funktioniert und im Rundensieg endet.

Mit Skills wie Rauchwänden und Feuerteppichen wenden wir Tricks an, die auch in CS:GO zum gewohnten Alltag gehören. Mit Skills wie Rauchwänden und Feuerteppichen wenden wir Tricks an, die auch in CS:GO zum gewohnten Alltag gehören.

Auch die Waffenkontrolle lehnt sich an CS an. Es gibt verschiedene Schießmuster für unterschiedliche Situationen. Auf lange Distanz setzen wir möglichst einzelne Kopftreffer, auf mittlere Distanz können kurze Feuerstöße erfolgreich sein und im Nahkampf klappt auch das sogenannte Sprayen gut, wenn wir das Rückstoßmuster kontrollieren können.

Das Gleiche gilt für die Wirkung der Schusswaffen. Kopftreffer schicken Gegner meist direkt ins Jenseits, Körpertreffer braucht es ein paar mehr. Kaum etwas ist befriedigender als ein saftiger Headshot, nachdem wir einen Winkel perfekt abgedeckt haben.

Valorant: So läuft eine Runde im Counter-Strike-like ab Video starten 2:40 Valorant: So läuft eine Runde im Counter-Strike-like ab

Das Meta-Spiel

Größter Unterschied von Valorant ist der Fokus auf Helden, ihre Meta und die Fähigkeiten. Wer kann Bereiche gut verhüllen, wer schnell vorstoßen, wer stürmende Spieler bremsen? In Valorant ist Kommunikation entsprechend schon vor dem Spiel wichtig, weil wir unseren Agenten das gesamte Match lang behalten.

Skills wie dieses Flächenbombardement können den Gegner zwingen, ein Gebiet zu verlassen und so unserem Team ein wichtiges Zeitfenster eröffnen. Skills wie dieses Flächenbombardement können den Gegner zwingen, ein Gebiet zu verlassen und so unserem Team ein wichtiges Zeitfenster eröffnen.

Apropos »vor dem Spiel«: Vor Beginn einer Runde bringen sich beide Teams vor einer Energiebarriere in Position, ähnlich wie in Overwatch. So kann man sich bereits taktisch positionieren, etwa um einen Bombenort abzuriegeln. Die Action startet dann mitunter Sekunden nach dem Startschuss. Dieses Element unterstützt zwar strategisches Gameplay, birgt aber grundsätzlich auch die Gefahr, dass Runden vorhersehbar und gleichartig verlaufen könnten.

Obwohl Riot erklärt, dass man E-Sport in Valorant nicht erzwingen wolle, ist das Spiel vollständig auf kompetitives Gameplay zurechtgeschneidert. Die Balance der Waffen und Skills fühlte sich bei unseren Spieldurchläufen schon sehr ausgeglichen an.

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