Für gute Wertungen gezahlt? Eine der wichtigsten Filmseiten soll jahrelang manipuliert worden sein

Gegen die Review-Seite Rotten Tomatoes werden gerade schwere Vorwürfe erhoben. Filmstudios sollen die Wertungen von Filmen schon seit Jahren gezielt manipulieren.

Eine große und definitiv wichtige Film-Website muss sich gerade Kritik gefallen lassen: Laut einem Bericht ist Rotten Tomatoes angreifbar, was manipulierte Kritiken angeht. Bildquelle: Warner Bros. Eine große und definitiv wichtige Film-Website muss sich gerade Kritik gefallen lassen: Laut einem Bericht ist Rotten Tomatoes angreifbar, was manipulierte Kritiken angeht. Bildquelle: Warner Bros.

Ist ein Film gut oder schlecht? Diese Frage wird oft mit einem schnellen Blick auf Rotten Tomatoes beantwortet. Und dabei spielt natürlich die finale Prozentzahl eine Rolle, letztendlich reicht für viele aber auch die Kategorisierung in fresh oder rotten aus.

Auch wir von GameStar greifen bei unserer Berichterstattung gerne mal auf die Durchschnittswerte von Rotten Tomatoes zurück, um einen Film oder eine Serie in Kontext zu setzen.

Ein Bericht von Vulture erhebt nun aber schwere Vorwürfe gegen Rotten Tomatoes. So sollen Filmstudios beziehungsweise deren PR-Firmen die finalen Wertungen bestimmter Filme manipuliert haben - teilweise indirekt und teilweise sehr gezielt.

Warum genau soll Rotten Tomatoes angreifbar sein?

Dabei kreidet Vulture unter anderem an, dass Rotten Tomatoes nicht eigenständig, sondern mit Firmen verflochten sei, die wiederum selbst Filmstudios oder Interessensvertreter der Kinobranche sind.

Darunter sollen zum Beispiel Universal Pictures, Warner Bros. oder das Ticketportal Fandango sein. Damit sei die Integrität des Portals schon mal infrage gestellt, so der Vulture-Artikel.

Konkreter wird Vulture aber anhand bestimmter Fälle: So sollen Filmstudios bei Pressevorführungen gezielt wohlwollende und bei Rotten Tomatoes verifizierte Kritiker von kleineren Seiten eingeladen haben.

Damit sei zum Beispiel Ant-Man and the Wasp: Quantumania mit dem nicht allzu schlechten Wert von 79 Prozent bei Rotten Tomatoes gestartet. Später jedoch, als mehr Kritiker und Review-Seiten den Film sehen konnten, ist dieser Durchschnitt schnell auf 46 Prozent abgestürzt - die Diskrepanz ist dabei durchaus bemerkenswert. Bei The Flash ließ sich offenbar eine ähnliche Entwicklung beobachten.

Ant-Man and The Wasp: Finaler Trailer zu Quantumania stimmt auf den Showdown mit Kang ein Video starten 2:18 Ant-Man and The Wasp: Finaler Trailer zu Quantumania stimmt auf den Showdown mit Kang ein

Teilweise geht die Manipulation von Rotten Tomatoes aber sogar einen Schritt weiter. Vulture berichtet davon, dass zum Beispiel die PR-Firma Bunker 15 bei dem Film Ophelia mit Daisy Ridley aktiv nachgeholfen haben soll.

Ophelia startete mit nur 46 Prozent bei dem Review-Portal, woraufhin Bunker 15 nach Kritikern kleinerer und eigenständiger Publikationen gesucht haben soll. Die wurden dann angeblich direkt kontaktiert, um im Austausch gegen 50 US-Dollar wohlwollende Kritiken zu schreiben. Kurz darauf kletterte Ophelia bei Rotten Tomatoes auf 62 Prozent. Bunker 15 bestreitet jedoch diese Vorwürfe.

Alles in allem will Vulture primär auf die Fehler und Anfälligkeiten im System von Rotten Tomatoes aufmerksam machen und wie Filmstudios das Portal zu ihrem eigenen Gunsten manipulieren können.

Denn wie gut oder schlecht ein Film oder eine Serie bei Rotten Tomatoes dasteht, kann massiven Einfluss auf den Erfolg und das Einspielergebnis davon haben.

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