Saints Row: So einen Charakter-Editor wünsche ich mir für jedes Spiel!

Nein, die Ankündigung des Saints Row-Reboots hat auch bei Vali keine Freudenschreie ausgelöst. Die ausführliche Vorstellung des neuen Charakter-Editors andererseits …

Die Anpassungsmöglichkeiten des neuen Saints Row wird verrückt - ganz nach meinem Geschmack. Die Anpassungsmöglichkeiten des neuen Saints Row wird verrückt - ganz nach meinem Geschmack.

Ich liebe Spiele mit einem richtig guten Charakter-Editor. Egal ob Dragon Age, Monster Hunter, Baldur’s Gate 3 oder Black Desert Online. Teilweise verbringe ich Stunden damit, mir die perfekte Spielfigur in mühevoller Kleinstarbeit zu basteln. Und das sogar, wenn ich mit dem Spiel dahinter so gar nichts anfangen kann. Sei’s drum. Muss halt wer anders die Welt retten - mein (unverschämt gut aussehender) Charakter versauert nämlich in seinem Baukasten. 

Doch dann ist da noch Saints Row. Die Spielereihe aus dem Hause Volition begeistert mich als GTA-Fan nicht nur mit ihrer Open World und dem Gangster-Setting, sondern bietet schon seit ihrem Debüt im Jahr 2006 bei so gut wie jedem Teil einen richtig komplexen Charakter-Editor.

So auch der Reboot von Saints Row, der am 23. August 2022 für PC und Konsolen erscheinen soll. Entwickler Volition enthüllt jetzt im Zuge einer knapp 20-minütigen Präsentation den Charakter-Editor und die Anpassungsmöglichkeiten für meine Waffen, Fahrzeuge und Immobilien. Und nach meiner anfänglichen Skepsis gegenüber der Neuerfindung von Saints Row lecke ich mir jetzt die Finger danach.

Über den Autor: Vali ist ziemlich wählerisch, was seine bevorzugten Spiele angeht. Gerade bei Rollenspielen und MMOs findet er meist nur wenige Titel, für die er sich richtig begeistern kann. Ausnahmen wie Fallout, The Witcher oder Cyberpunk bestätigen natürlich die Regel. Abseits dieses Genres sind Spiele mit richtig komplexen Charakter-Editoren rar gesät. Umso mehr weiß Vali damit die Saints Row-Reihe wertzuschätzen.

Was der Charakter-Editor von Saints Row bietet

Die Charakter-Editoren von Saints Row waren eigentlich schon immer ein Brett. Von Gesichtszügen und Körperbau, über Tattoos, Piercings und Narben bis hin zur Stimme oder Laufanimation bleiben mir wirklich viele Freiheiten, um mir den Gangster-Boss meiner wildesten Träume zu erstellen.

In Saints Row kann ich so stets eine ganz eigene Art von Rollenspiel betreiben: Lege ich mich als bärtiger Schotte im Kilt mit der Bruderschaft, den Söhnen von Samedi und den Ronin an? Erobere ich Steelport im Kostüm einer muskulösen Wrestlerin? Oder bekämpfe ich die außerirdische Alien-Invasion als Punkrock-Präsident mit buntem Mohawk?

Das Tolle daran: Saints Row hat meine Verbrechen gegen die Mode oder den guten Geschmack eigentlich nie infrage gestellt, sondern stattdessen mit offenen Armen empfangen. Mit dem anstehenden Reboot liefert Saints Row aber nicht nur mehr vom Gleichen, sondern vertieft die ohnehin schon exzessiven Anpassungs-Möglichkeiten, die die Reihe bisher im Gepäck hatte. Zumindest verspricht Volition das.

Was genau ist jetzt neu?

Das Entwicklerstudio Volition hat für Saints Row jetzt einen fünfminütigen Trailer geteilt, in der sich so ziemlich alles um die Anpassungsmöglichkeiten meiner Spielfigur, der Waffen, Fahrzeuge und Unterkünfte dreht. Was genau der Reboot damit im August 2022 für euch bereithält, schaut ihr euch am besten einfach mal selbst an.

Ein paar meiner persönlichen Highlights habe ich aber schon mal für euch rausgepickt:

  • Wie eine Zwiebel: Wie in Saints Row 2 lassen sich verschiedene Klamotten als Schichten miteinander kombinieren. Das bedeutet konkret, dass ich zum Beispiel ein Unterhemd unter einem Shirt unter einem Pulli unter einer Jacke tragen kann. Damit bin ich weniger eingeschränkt, was die Wahl meines persönlichen Outfits angeht.
  • Buntes allerlei: Für Klamotten, Tattoos, Prothesen Waffen- und Autolackierungen gibt es eine ganze Palette an Slidern, mit denen sich deren Look bis ins kleinste Detail individualisieren lassen. Manche Waffen bekommen per Knopfdruck auch ein völlig neues Aussehen, wie wäre es beispielsweise mit einem Gitarrenkoffer als Raketenwerfer?
  • Matt oder glänzend? Texturen lassen sich in Saints Row ebenfalls frei bestimmen. Wer also beispielsweise einen matten dem glänzenden Look bevorzugt, hat jetzt die freie Wahl. Eine Kombination unterschiedlicher Texturen ist natürlich ebenfalls möglich.
  • Two-Face: Die jeweiligen Gesichtshälften meines Charakters kann ich separat und unabhängig voneinander anpassen. Warum also nicht mal ein Harvey Dent-Cosplay entwerfen?
  • Editor per Knopfdruck: Klamotten, aber auch Körper und Gesicht lassen sich immer und überall mithilfe des Ingame-Handys anpassen, denn jetzt gibt’s eine App dafür.
  • Auto-Tuning: Die Anpassungsmöglichkeiten für Fahrzeuge war nie vielfältiger. Neben Leistungssteigerungen gibt es jetzt eine ganze Palette von Bodymods, Lackierungen lassen sich ähnlich frei wie Klamotten-Designs anpassen. Manche Gadgets wie die Abrissbirne erinnern dabei sogar an Fast & Furious.
  • Saints-HQ: Auch das Hauptquartier meiner Gang ist frei individualisierbar. Manche Upgrades bringen spielerische Vorteile mit, andere sind rein optischer Natur. Außerdem kann ich auch bestimmen, mit welchem Look sich meine Gang-Mitglieder blicken lassen.

So viele Individualisierungsmöglichkeiten für meine Spielfigur, deren Waffen, Fahrzeuge und Unterkunft, wünsche ich mir für jedes Spiel. Selbst GTA Online oder sogar Cyberpunk 2077 können sich davon eine Scheibe abschneiden. Allerdings muss Volition im finalen Spiel auch erstmal abliefern, was in dem brandneuen Customization Showcase versprochen wurde.

Customization in Saints Row: Neuer Trailer stellt euch unzählige Möglichkeiten vor Video starten 5:23 Customization in Saints Row: Neuer Trailer stellt euch unzählige Möglichkeiten vor

Ist Saints Row damit jetzt gerettet?

Natürlich sind mit der Präsentation des allemal beeindruckenden Charakter-Editors nicht alle Sorgen vergessen, die ich aktuell noch gegenüber Saints Row hege. So spricht mich zwar der im Vergleich zu Teil 4 und Gat out of Hell wesentlich bodenständigere Ansatz allemal an. Doch mit der Idee, an der Seite ein paar 20-jähriger Fortnite-Hipster in einen blutigen Gang-Krieg zu ziehen, mag ich mich noch immer nicht anfreunden. 

Aktuell wirkt Saints Row wie ein recht beliebiges Open World-Spiel, welches sich in einer schweren Identitätskrise befindet. Wie sich Volition selbst in diese Zwickmühle manövriert hat und was genau das Problem des 2022er-Reboots ist, hat euch Peter übrigens in seiner ausführlichen Kolumne aufgeschlüsselt:

Ob Volition das Steuer noch rumgerissen bekommt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Für eine Generalüberholung ist es zweifelsohne zu spät, seit der offiziellen Ankündigung ist zu wenig Zeit vergangen, um das Feedback von Presse und Fans in seiner Gänze umzusetzen.

Doch Saints Row kann immer noch in Bezug auf die Open World und dem Gameplay punkten. Hier gibt es zum aktuellen Zeitpunkt schlichtweg zu wenig Infos und zu wenig Material, um sich ein ordentliches Bild machen zu können. Unabhängig davon werde ich so oder so einen Blick auf das kontroverse Reboot riskieren. Wäre es nicht für meinen Job, dann alleine für den verdammt vielversprechenden Charakter-Editor und die exzessiven Anpassungsmöglichkeiten.

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