Sifu im Test: Dieses Spiel hat mich gebrochen

Sifu entpuppt sich als der gnadenloseste GameStar-Test in Dimis Karriere. Aber am Ende konnten wir doch eine Wertung vergeben.

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Dieser Test hier wäre beinahe nicht entstanden. Sifu hat geschafft, was weder Sekiro, noch Dark Souls, Bloodborne, Elex, Kingdom Come oder all die anderen anspruchsvollen Testbrocken hinbekommen haben: Dass ich zum ersten Mal in meiner neunjährigen Karriere bei der GameStar aufgebe.

So ahnungslos habe ich mich zuletzt in der achten Klasse gefühlt, als ich während der Schulprüfung zur Epoche der Romantik bloß Geigen, rote Rosen und Kerzenlicht aufs Papier würgen konnte und dafür natürlich die verdiente Sechs bekam. In einem verzweifelten Gang nach Canossa schreibe ich also der PR-Abteilung, dass ich einfach nicht weiß, wie ich Sifu testen soll, weil es mir den Hintern härter versohlt als diese Hintern-Versohlmaschinen mit den großen weißen Handschuhen aus den alten Disney-Cartoons.

Der freundliche PR-Manager aktiviert prompt seinen Notfallplan für unfähige Spielejournalisten (kurz: NFUS) und schickt mir ein paar Tipps. Ich beweise Lernresistenz und komme trotzdem nicht weiter. NFUS geht also in Phase 2: Die Entwickler spielen noch vor Release einen Patch auf, der Sifu entschärfen soll. Aber ... irgendwie fühlt es sich danach noch härter an als davor.

Deshalb müssen die richtigen harten Geschütze ran. NFUS-Phase 3: Ich bekomme Speicherstände, um alle Fähigkeiten und Level von Sifu freizuschalten. Also quasi Cheats. Uff. Und so sitze ich dann Anfang Februar vor dem Rechner und denke mir verzweifelt: Ich kann doch kein Spiel bewerten, bei dem ich das zweite (!) von fünf Leveln nur mit Cheats packe!

Also gebe ich auf. Das Review-Embargo von Sifu verstreicht, die Tests der Konkurrenz gehen online, ich ertränke meinen Frust in Arbeit, stürze mich stattdessen auf die anderen großen Themen, die auf der GameStar gerade abgehen: Dying Light 2, Warhammer 3, ihr wisst schon.

Aber Sifu lässt mir einfach keine Ruhe. Ich klage meinem besten Freund mein Leid. Bin ich allmählich zu alt für sowas? Liegt es an mir? Er legt mir beruhigend die Hand auf die Schulter: Dimi, das spielt doch keine Rolle. Manchmal passt man einfach nicht zusammen, dann hilft nur der Blick nach vorne. Vorwürfe bringen in keine Richtung was. Und jetzt zock mit mir Halo.

Aber ... Sifu. Nein. So darf die Geschichte nicht enden!

Während ich nachts wach liege, leiste ich einen Schwur. Ich werde Sifu ganz ohne Cheats und Hilfen durchspielen - und dann schreibe ich diesen Test, selbst wenn kein Mensch auf der Welt ihn mehr liest. Seitdem sitze ich jeden Feierabend an Sifu. Und das Spiel bleibt für viele Abende die frustrierendste Erfahrung meiner Karriere.

Bis es Klick macht.

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Sifu
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Sifu ist eines der besten Martial-Arts-Spiele überhaupt, aber der Weg zum Spielspaß ist (teils unnötig) mühsam.
Zur vollständigen Wertung
Passt zu euch, wenn ...
  • ihr Fans von Martial-Arts-Filmen seid.
  • ihr Action-Klopper mit der Muttermilch aufgesogen habt.
  • ihr nach Sekiro nirgendwo sonst mehr den Kick bekommt.
Passt nicht zu euch, wenn ...
  • ihr es hasst, Level wieder und wieder zu spielen.
  • hohe Schwierigkeitsgrade euch frustrieren.
  • ihr für 40 Euro mehr als fünf Level wollt.

Dimitry Halley: Bei Sifu kommen sehr viele von Dimis Leidenschaften in einem Spiel zusammen. Seine masochistische Liebe zu Spielen wie Sekiro, seine hoffnungslose Verklärung diverser Retro-Beat-em'-ups von Final Fight bis Streets of Rage. Und natürlich ein langjähriges Faible für Martial-Arts-Filme und Kampfkünste. Wusstet ihr schon, dass »Cobra Kai« eine der besten Serien aller Zeiten ist? Nein? Dann wisst ihr's jetzt. Trotzdem spielt Dimi lange nicht mehr jedes Spiel auf hohen Schwierigkeitsgraden, denn Feierabende sollte nicht immer aus Stress bestehen. Nur noch dort, wo es sich lohnt ... oder wo es nicht anders geht.

Worum geht's denn überhaupt?

Sifu ist alte Schule, ein Beat 'em up ohne große Schnörkel. Als wahlweise männliches oder in meinem Fall weibliches Kung-Fu-Genie prügle ich mich durch fünf Level, besiege am Ende jedes Levels den Boss und fertig. Die Sifu-Entwickler atmen Martial-Arts-Filme, denn alle möglichen Anspielungen dringen aus jeder Pore des Spiels. Seht ihr auch gut hier:

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