Es ist erstaunlich, wie einfach es sein kann, die eigene Wahrnehmung auszutricksen, sich voll überwältigen zu lassen und mehr zu fühlen, als gerade in Wirklichkeit passiert. So stapfe ich durch nächtliches Schneegestöber in Skyrim, sehe die kleinen Atemwolken, die das Spiel für meinen Charakter simuliert, sehe die Sterne am kristallklaren Nachthimmel, höre das Knacken und Knirschen bei jedem Schritt. Das alles simuliert das Spiel hervorragend und durchaus glaubhaft, trotzdem denke ich, dass mich manche unter euch für den folgenden Absatz für verrückt erklären werden.
Ich spüre die Schneeflocken in meinem Gesicht, wie sie landen und langsam schmelzen. Ich spüre, wie meine Schuhe von Feuchtigkeit und Kälte durchdrungen werden. Ich kann die kalte Winterluft riechen. Meine Umgebung und die Geräuschkulisse sind so glaubhaft, dass mein Gehirn diese Elemente ohne große Mühe hinzufügt.
Ich kann mir kaum vorstellen, noch intensiver in ein Spiel einzutauchen, bis endlich jemand das verdammte Holodeck erfindet. Mit den richtigen Mods ist Skyrim VR nicht nur die mit Abstand beste Methode, dieses Spiel zum aberdutzendsten Mal zu erleben – es ist auch ganz klar eines der besten VR-Erlebnisse überhaupt. Auch das Modding an sich ist dank entsprechender Tools einfacher als je zuvor. Ihr dürft nur nicht dieselben dämlichen Fehler machen, die ich begangen habe.
Mehr aus unseren Skyrim-Themenwochen:
- Secrets: 8 Skyrim-Geheimnisse, die kaum jemand kennt
- Erinnerungen: Unsere besten Geschichten aus Skyrim
- Test: Skyrim Anniversary Edition ist das Geld nicht wert
Der Autor
Sascha Penzhorn spielt nicht zum Entspannen oder zum Abschalten, will nicht einfach mal am Ende eines langen Tages eine oder zwei Stunden totschlagen. Er will seine Spiele fühlen, will voll von ihnen gepackt und überwältigt werden, sich darin verlieren und alles um sich herum vergessen. Virtual Reality ist da natürlich ideal – zumindest theoretisch. In der Praxis sind die wirklichen Blockbuster mit großem Budget und einer längeren Spieldauer als zwei bis drei Stunden schwerer zu finden als Benzin an britischen Tankstellen. Auch Half-Life: Alyx und Asgard’s Wrath sind irgendwann mal durchgespielt. Klar, Skyrim kennen die meisten von uns seit zehn Jahren komplett auswendig, aber der Sprung in die virtuelle Realität ändert eben alles.
Schlecht kopiert ist schon verloren
Ich habe Skyrim damals mit einer Anzahl Mods im dreistelligen Bereich vollgestopft, es durchgespielt, dann noch mal den DLC-Krempel durchgenudelt und war anschließend fertig damit. Die Modding-Geschichte wiederholte sich dann nochmal mit der Special Edition, bis ich dann neulich mal Skyrim VR für etwas Klimpergeld in irgendeinem Russen-Shop gekauft habe, weil ich mich weigere, Bethesda für ein zehn Jahre altes Spiel zum dritten Mal AAA-Vollpreis in den Rachen zu stopfen.
So lange sich Leute finden, die derzeit genau das mit der Skyrim Anniversary Edition machen (Hurra, Angeln!), müsst ihr euch auch nicht wundern, dass bei denen niemand so richtig Bock hat, endlich mal Elder Scrolls 6 zu entwickeln, aber das ist ein anderes Thema. Meine Special Edition war zu dem Zeitpunkt jedenfalls voll gemoddet, aktuell und lauffähig. Weil ich so dumm und faul bin, habe ich die Mods aus diesem Spiel dann einfach nach Skyrim VR übertragen.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.