Space Hulk im Test - Die Weltraum-Putzkolonne ist am Zug

Als Befehlshaber einer Gruppe Elite-Space-Marines ergründen wir im Test zu Space Hulk das Rundenstrategiespiel mit Warhammer 40k-Lizenz.

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Bereits 1993 und 1996 erschienen mit Space Hulk und Space Hulk: Vengeance of the Blood Angels die ersten Videospiel-Ableger des beliebten Tabletop-Spiels. Nach beinahe zwei Jahrzehnten erfreuen sich Warhammer-40K-Fans nun über eine virtuelle Neuauflage des Brettspielklassikers. Die Rundenstrategie wurde vom dänischen Indie-Entwickler Full Control Studios wieder schlicht Space Hulk genannt und ist auf Steam erhältlich.

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Story … oder so ähnlich

Während ihrer Fahrten durchs Weltall sichten die Space Marines gigantische, ziellos umhertreibende Raumschiffe, die in ihrer Summe als Space Hulks bezeichnet werden. Um das Mysterium dieser führungslosen Frachter zu ergründen, werden die Elite-Einheiten der Marines (Terminatoren) auf eines der vermeintlich unbemannten Schiffe geschickt. Von der Besatzung fehlt jede Spur.

Dafür haben sich die Genestealers auf dem Pott breit gemacht. Nun heißt für die Marines, sich rundenweise durch das Schiff zu kämpfen und dabei diverse Aufgaben zu erfüllen, bevor sie von Alien-Horden überrannt werden.

Gegen einen Broodlord hat unser Terminator alle Hände voll zu tun. Gegen einen Broodlord hat unser Terminator alle Hände voll zu tun.

Obwohl das Warhammer-40K-Universum eine weitreichende und schier endlose Geschichte erzählt, die Spieler seit Jahrzehnten fesselt, präsentiert Space Hulk nicht mehr als eine oberflächliche und nichtssagende Story ohne jeglichen Tiefgang. Mehr noch: Auf eine zusammenhängende Geschichte innerhalb der Missionen wird gleich komplett verzichtet.

Im Grunde handelt es sich bei der Solo-Kampagne um zwölf lose aneinander gereihte Missionen – ohne Zwischensequenzen oder ähnliches. Zwei (identitätslose) Marines sind gefallen? Egal, in der nächsten Mission haben wir wieder ein vollständiges Squad zur Verfügung.

Virtuelle Brettspielrunde

Da Space Hulk erzählerisch wenig zu bieten hat, sind die spielerischen Stärken gefragt. Der Titel versteht sich als eine präzise Umsetzung des 1989er-Brettspiels. Die einzelnen Missionen geben uns stets unterschiedliche und klare Ziele vor. Einer der Aufgaben besteht zum Beispiel darin, einen bestimmten Raum zu erreichen und ihn vor den Genestealers zu sichern.

In den folgenden Missionen bergen die Spieler Artefakte oder müssen eingekesselte Kameraden aus der Misere helfen. Zugegeben: Die Missionsziele mögen wohl variieren, doch dank der fast identischen Levelaufmachung jeder Mission (in Form der immer gleichen dunklen Gänge) spielt sich trotzdem alles ziemlich gleich.

Die Strategen wechseln zur Tabletop-Ansicht. Die Strategen wechseln zur Tabletop-Ansicht.

Auch hinsichtlich der Gegnertypen bleibt Full Control der Vorlage bis ins kleinste Detail treu und schickt dem Spieler in allen Gefechten immer wieder Horden der gleichen zwei Widersacher auf den Hals: die Genestealers und deren noch gefährlichere Anführer, die Broodlords. Dieser Grad der Authentizität mag den Fan der Vorlage erfreuen, doch nach heutigen Maßstäben wird das Spielerlebnis dadurch zu monoton und ereignislos.

Übrigens: Verglichen mit den beiden Videospielablegern der 90er-Jahre fielen die dynamischen und motivierenden Echtzeit-Strategie- und Rollenspiel-Elemente der Schere zum Opfer. Wer sich schon auf das Aufleveln seiner Teammitglieder und auf das Squad-Management gefreut hat, wird leider in die Röhre gucken.

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