Seite 2: Stalker: Clear Sky im Test - Ego-Shooter mit toller Atmosphäre und vielen Bugs, Ladepausen und Abstürzen

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Meine Spielstände!

Soviel zur Theore. In der Praxis funktioniert das alles meist eher schlecht als recht: Mitunter funktionieren die »Trigger« (Auslöser) nicht, die dem Spiel mitteilen, dass wir eine Mission erfüllt haben. So legen wir normalerweise mit dem letzten Gegner in einer Basis auch den Schalter um, der dem Programm vermeldet: Gebiet erobert.

Die flinken und widerstandsfähigen Snorks zählen zu den unangenehmsten Bewohnern der Zone. Die flinken und widerstandsfähigen Snorks zählen zu den unangenehmsten Bewohnern der Zone.

Ganz so wie bei einem Echtzeitstrategiespiel, das, nachdem die letzte feindliche Einheit von der Karte geputzt wurde, endlich den Sieg verbucht und zur nächsten Mission weiterschaltet. Doch als wir einen Bauernhof befrieden sollen und dort den letzten Banditen niederstrecken, reagiert Clear Sky nicht darauf -- die Handlung kommt zum Erliegen. Bei den Nebenaufträgen und Fraktionskämpfen ist das lediglich nervig, stockt jedoch eine Mission der Haupt-Questreihe, ist erstmal Schluss: Ohne den Bauernhof dürfen wir nicht den Bahnhof erobern, und ohne den Bahnhof kommen wir nicht raus aus den Sümpfen. Die einzige Lösung in solchen Fällen: Einen weit zurückliegenden Spielstand laden und hoffen, dass der Trigger beim nächsten Sieg über den Gegner besser funktioniert. Dazu kommen nervige Ladezeiten und, schlimmer noch, plötzlich zerstörte Spielstände. das Laden des Spiels können Sie im schlimmsten Fall getrost vergessen und müssen von vorne beginnen - in unserem Test mit der Version 1.5.03, also nach dem ersten Patch, ist das zweimal passiert.

Meine Füße!

Jenseits der Sümpfe sieht Clear Sky für lange Zeit sehr bekannt aus: Sechs der elf Levels stammen nahezu unverändert aus Stalker, darunter der Kordon, die Müllhalde, Yantar oder das Agroprom-Institut, das derzeit unter der Kontrolle der Wächter steht.

Wir bringen ein bisschen Leben in den sonst eher tristen Sumpflevel. Wir bringen ein bisschen Leben in den sonst eher tristen Sumpflevel.

Das ergibt durchaus Sinn, immerhin erzählt Clear Sky die Vorgeschichte von Stalker, trotzdem ist es nicht gerade prickelnd, stundenlang durch bekannte Gebiete zu latschen. Stichwort latschen: Steuerbare Fahrzeuge gibt’s in Clear Sky zwar nicht, dafür aber Fremdenführer, die Sie per Ladebildschirm in Gebiete teleportieren, in denen Sie bereits waren und die derzeit in der Hand einer uns wohlgesonnenen Fraktion sind. Das spart lange Laufwege -- zumindest theoretisch. Denn in der Praxis werden finanzbewusste Stalker auf diesen Service gerne verzichten: Kurze Reisen innerhalb einer Karte sind zwar günstig, doch die kann man auch schnell zu Fuß bewältigen. Für den Spieler interessant sind letztlich nur die Abkürzungen über mehrere Gebiete, für die man Dutzende Minuten (plus Ladezeiten) marschieren müsste -- doch die kosten ein kleines Vermögen. Um die ewigen Latschereien vom Schlachtfeld zum Händler und zurück, die schon in Stalker so nervten, kommen wir daher auch in Clear Sky nicht herum.

Meine Kohle!

Unsere Pfennigfuchserei bleibt letztlich nutzlos: Ausgerechnet auf dem Flohmarkt werden wir von Räubergesindel überfallen und um unser Geld und die in vielen Stunden mühsam zusammengekratzte Ausrüstung erleichtert. Nun stehen wir da im kurzen Hemd, mitten in der Zone, umringt von Mutanten und Banditen, und haben nur noch eine bessere Erbsenpistole zur Hand. Dabei ist Clear Sky auch so schon übertrieben schwer: Selbst Shooter-erfahrene Redakteure müssen peinlich berührt den niedrigsten von vier Schwierigkeitsgraden wählen, um mit Spaß durch die Zone zu kommen.

In den Basen der Fraktionen können wir Handel betreiben und uns Nebenaufträge abholen. In den Basen der Fraktionen können wir Handel betreiben und uns Nebenaufträge abholen.

Eine Viertelstunde später haben wir zwar unsere Klamotten und Knarren zurückerobert, doch das Geld ist für immer futsch. Eine Frechheit! Zähneknirschend laden wir einen stundenalten Spielstand und hauen präventiv unsere sauer verdienten Rubel beim Händler auf den Kopf. Mit ein bisschen Bauernschläue überwinden wir auch die Wucherpreise der Fremdenführer: Wir reisen nur innerhalb der aktuellen Karte, laufen die letzten zwanzig Meter ins nächste Gebiet und schnappen uns dort den lokalen Ortskundigen für eine weitere, billige Mitreisegelegenheit innerhalb der Nachbarschaft. So zwingt uns GSC Game World, Fehler im Spieldesign mit abstrusen Manövern auszugleichen.

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (91)

Kommentare(90)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.