Fast könnte man meinen, es sei bereits alles zum Lootbox-Skandal in Star Wars: Battlefront 2 gesagt. Jetzt meldet sich EA-CFO Blake Jorgensen noch einmal zu Wort. Auf der Credit Suisse Annual Technology, Media and Telecom Conference antwortete er auf die Frage, warum sich das Unternehmen gegen simple kosmetische Lootboxen entschied. Angeblich ging es dabei um die Marke Star Wars und das Anliegen, den ihr inhärenten Realismus nicht zu beschädigen. Jorgensen erklärte:
""Die Sache, auf die wir besonders Wert legen und auf die [Lucasfilm] besonders fokussiert ist, ist den Kanon von Star Wars nicht zu verletzen. Es ist eine unglaubliche Marke, die über viele, viele Jahre aufgebaut wurde. Wenn man nun kosmetische Dinge anfangen würde, dann würde man den Kanon verletzen, oder nicht? Darth Vader in Weiß macht im Vergleich zu Schwarz wohl keinen Sinn, von Pink ganz zu schweigen. Nichts gegen Pink aber ich denke, das würde dem Kanon nicht gerecht werden.""
Fans wollen Realismus
Jorgensen ist der Meinung, dass es durchaus Möglichkeiten gebe, kosmetische Optionen einzubauen. Man arbeite mit Lucasfilm daran, diese umzusetzen, doch es sei schwieriger als bei einer neuen Marke. In Star Wars mache es einen Unterschied, weil Star-Wars-Fans Realismus wollen. Vorstellen könnte er sich jedoch Lichtschwerter in verschiedenen Farben, oder ähnliche Dinge. "Vielleicht wird es so etwas geben", ließ Jorgensen offen.
Jorgensens Argumentation steht jedoch auf wackligen Beinen und wirkt eher wie der Versuch, dem Skandal noch einen positiven Spin zu geben. Denn der Mehrspielermodus in Battlefront 2 verletzt den Kanon an vielen Stellen. Dort ist es möglich, mit verschiedensten Charakteren aus allen Star Wars-Filmen gegeneinander zu kämpfen, die zu völlig unterschiedlichen Zeiten gelebt haben.
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Hat sich EAs Standpunkt geändert?
Zudem gab es bereits im Vorgänger Optionen, Rebellen und imperiale Soldaten zumindest rudimentär anzupassen, beispielsweise über das Geschlecht oder Gesichtsmerkmale. Auch weibliche Stormtrooper waren ein Novum, welche zu diesem Zeitpunkt gegen den Kanon verstießen. Damals sagte DICE General Manager Patrick Bach über weibliche Stormtrooper übrigens ganz lapidar: "Warum sollte es keine geben?"
Und auch Lucasfilm hatte kein Problem damit. Bach beschrieb, dass EA Lucasfilm fragte, ob es Frauen unter den Stormtroopern gebe und die Antwort war: "Klar gibt es die. Wir haben sie euch bisher [in den Filmen] einfach nur noch nicht gezeigt," so Bach gegenüber Polygon.
Zum Launchzeitraum von Star Wars: Battlefront (2015) hieß es also noch, EA wolle die Details im Star Wars-Universum ausfüllen. Wenn es eine Frage zum Kanon gebe, so Bach, arbeite man mit Lucasfilm daran, diese zu lösen. Nun wäre es durchaus nachvollziehbar, wenn sich Lucasfilm oder Disney gegen einen pinken Darth Vader stemmen würden, doch es scheint, als habe sich Jorgensen bewusst ein Extrembeispiel ausgesucht, um kosmetische Items auszuschließen.
Alles ist im Star Wars-Universum sicherlich nicht möglich, denn eine Verwässerung der Kernwerte (was auch immer diese sein mögen) wäre wohl den wenigsten Fans recht. Doch es gäbe sicherlich kreative Optionen, die abseits von simplen Farbspielen funktionieren.
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