»Steam ist nicht euer Feind« - Der Macher von Divinity: Original Sin 2 verteidigt Valves Online-Plattform

Trotz 30% Distributionsgebühr: Steam sei immer noch die erste Wahl für die Veröffentlichung von PC-Spielen, sagt Swen Vincke. Er ist Gründer und Geschäftsführer von Larian Studios, dem Entwickler des preisgekrönten Rollenspiels Divinity: Original Sin 2.

Swen Vincke von Larian Studios (Divinity: Original Sin 2) verteidigt im Interview Valves große PC-Plattform: »Steam ist nicht euer Feind« Swen Vincke von Larian Studios (Divinity: Original Sin 2) verteidigt im Interview Valves große PC-Plattform: »Steam ist nicht euer Feind«

Auch wenn immer mehr Publisher Steam den Rücken kehren - die Macher von Divinity: Original Sin 2 schätzen die Plattform weiterhin. Swen Vincke, seines Zeichens Gründer und CEO von Entwickler Larian Studios, spricht im Interview mit GameStar über die Vorzüge der digitalen Vertriebsplattform - aller Kritik am Geschäftsmodell zum Trotz.

"Steam ist nicht euer Feind. Steam ist offen, frei, fair und tut unglaublich viel für unser Hobby. Steam hat für die besten Preise gesorgt - für Spieler und Entwickler gleichermaßen. Das tut allen Bereichen des PC-Spielemarktes gut. Steam ist mitverantwortlich auch für Wachstum in vielen anderen Softwarebereichen, die man oft gar nicht so stark sieht - VR-Programme und -Präsentationen auf Messen, zum Beispiel."

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Seine Dienste lässt sich Steams Plattformbetreiber so einiges kosten: 30% des Preises jedes verkauften Spiels wandern direkt an Valve, der Rest geht an Publisher oder Entwickler. Für Swen Vincke, der mit Larian Studios seine Spiele selbst vertreibt, ist das aber ein faires Geschäft: »Steam kümmert sich sehr gut um uns und ist sein Geld wert.« Mit Blick auf die Vergangenheit, in der Larian Studios oft auf Publisher angewiesen war, um ihre Spiele als Retail-CD oder -DVD in den Einzelhandel zu bringen, ergänzt der Branchenveteran:

"Verkäufe auf Steam und GOG sind für uns meilenweit rentabler als Verkäufe im Einzelhandel. Generell braucht man 2018 weniger Mittelsmänner als noch vor fünf oder zehn Jahren."

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Die zunehmende Zersplitterung des Online-Markts mit Konkurrenzplattformen wie Battle.net, Origin oder Uplay sieht Swen Vincke kritisch: »Wenn Steam als neutrale Plattform an Marktmacht einbüßt, fließt diese noch stärker an die Publisher zurück. Das ist nicht gut für die kreative Freiheit der Entwickler.« Er bemerke zudem, dass »immer mehr kleine Plattformen auftauchen, die Steam zu unterbieten versuchen. Der Trend wird auf jeden Fall stärker.« Einer dieser Steam-Konkurrenten hört auf den Namen Robot Cache und erlaubt den komplett digitalen Verkauf von gebrauchten Spielen. Bei Robot Cache müssen Publisher nur 5% ihres Umsatzes als Service-Gebühr an den Plattformbetreiber abdrücken - Nutzer dürfen dafür mit dem Mining von Kryptowährung Geld verdienen.

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