Seite 2: Tales of Arise haut euch um, wenn ihr die ersten 15 Stunden durchhaltet

Tales of Arise - 7 Minuten erstes echtes Gameplay aus dem JRPG Video starten 7:10 Tales of Arise - 7 Minuten erstes echtes Gameplay aus dem JRPG

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Chaos statt Präzision

Die größten Änderungen und Überarbeitungen findet ihr im Kampfsystem von Tales of Arise. Bisher wurde das Spiel von Kritikern immer etwas als Button-Masher belächelt, in dem es vergleichsweise wenig auf Taktik oder spielerische Fähigkeiten ankommt, solange ihr in Auseinandersetzungen mit Monstern einfach genug draufhaut.

Um mehr Finesse ins Spiel zu bringen, habt ihr nun eine Ausweichrolle, die mit perfektem Timing Konterattacken ermöglicht. Das taktische Einsetzen der besonders mächtigen Boost-Attacken eurer Heldengruppe kann gerade in Bosskämpfen über Sieg und Niederlage entscheiden. So verfügt eine Figur beispielsweise über einen besonders mächtigen Angriff gegen in der Luft befindliche Feinde, ein Charakter kann gegnerische Schilde und Blockaden auflösen, eine andere Heldin unterbricht und stiehlt feindliche Zauber und so fort.

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Wer derlei Fertigkeiten im richtigen Moment einsetzt, statt einfach nur drauflos zu spammen, kommt wesentlich schneller ans Ziel und erhält für Kämpfe einen höheren Score, was für schnellere Charakteraufstiege und freigeschaltete Angriffe und Zauber (»Artes«) und mächtige Passivboni sorgt.

Mehr Taktik statt einfach nur draufkloppen ist immer toll, keine Frage, nur hapert es in Tales of Arise immer noch etwas an der Umsetzung. So könnt ihr das mit der Ausweichrolle voll vergessen, wenn ihr euch gerade mitten in einer langen Angriffsanimation befindet. Die feindliche Attacke schluckt ihr so eben doch wieder.

Zudem sind die Gegner wie immer strunzblöd und lassen sich ohnehin kinderleicht ausmanövrieren, was das Spiel ausbalanciert, indem ihr regelmäßig von tonnenweise Feinden umzingelt seid oder gegen Viecher kämpft, die mit großzügig verteiltem Flächenschaden agieren. Viele Kämpfe arten so in blankes Chaos aus, was in mehr Button-Mashing resultiert.

Ausweichmanöver bringen nur wenig, wenn Bosse alles flächendeckend vollkotzen oder ihr ständig in einer langen Angriffsanimation hängt. Ausweichmanöver bringen nur wenig, wenn Bosse alles flächendeckend vollkotzen oder ihr ständig in einer langen Angriffsanimation hängt.

Wer darauf steht, kann den Schwierigkeitsgrad voll aufdrehen und bekommt die volle Packung. Hier werden dann auch die Stärken, Schwächen und Resistenzen eurer Feinde relevant, was euch insbesondere in den regelmäßigen Bosskämpfen zwingt, deutlich taktischer zu agieren. Je nach Gefechtssituation wechselt ihr dann die direkt gesteuerte Figur und gebt euren KI-gesteuerten Mitstreitern konkrete Befehle, was angesichts der umständlichen Menüs allerdings auch viel Tempo aus den actionreichen Schlachten nimmt. Im bis dato PlayStation-exklusiven Final Fantasy 7 Remake spielt sich dieser Mix aus Action und Taktik bedeutend flüssiger.

Das andere Extrem ist ein sehr casual-freundlicher Schwierigkeitsgrad und die Möglichkeit, Kämpfe einfach per Autopilot ablaufen zu lassen. So ist für jeden Geschmack was dabei.

In jedem Fall spielt sich das alles am besten per Gamepad, wer aber auf Nagetier und Tastatur besteht, bekommt hier die Option dazu, auf Wunsch auch neu belegbar. Und hey - Tales of Arise bietet freies Speichen statt fest vorgegebener Speicherpunkte! Danke, Bandai Namco!

Finisher und besonders mächtige Spezialattacken sind genremäßig vollkommen übertrieben und spektakulär. Finisher und besonders mächtige Spezialattacken sind genremäßig vollkommen übertrieben und spektakulär.

Schlauchig und linear

Eure Heldengruppe umfasst maximal sechs Charaktere, von denen bis zu vier gleichzeitig aktiv an Kämpfen teilnehmen. Bis ihr die alle beisammen habt, seid ihr aber ungefähr zur Hälfte mit der Hauptstory durch. Davor seid ihr überwiegend zu zweit und zu dritt unterwegs, wodurch Gefechte in der ersten Spielhälfte etwas einfacher handzuhaben sind.

Bis dahin ist auch das Kartendesign primitiv. Die meisten Spielumgebungen sind schlauchförmig aufgebaut, selten gibt es mal eine Abzweigung oder mehr als einen sehr offensichtlichen Weg zum Ziel. Wer trotzdem mal vom Hauptpfad abweicht, wird für gewöhnlich mit zusätzlicher Beute, versteckten kosmetischen Items oder optionalen Bosskämpfen belohnt.

So ein Obermotz ist in der Regel deutlich anspruchsvoller als gewöhnliche Widersacher, für versteckte und optionale Bosse winken fette Belohnungen und eine dauerhafte Erhöhung eurer CP (Mana). Manchmal setzt euch das Spiel aber auch einen Nebenboss vor die Nase, der 40 Level höher ist als die Party. Die Botschaft ist hier sicherlich »kommt lieber später wieder«, aber so wirklich prall ist Backtracking halt nie.

Heuschrecke Heuschrecke
Riesenschnecke Riesenschnecke

Bosskämpfe erfordern taktisches Geschick mit den Spezialattacken eurer Gruppe (links). Manche optionalen Bosse sind aber arg unfair. Die Neben-Quest für diesen Level-43-Boss (rechts) erhaltet ihr bereits um Charakterlevel 6 herum. Viel Spaß!

Nach den ersten beiden Akten wird die Spielwelt offener, begehbare Areale werden größer und Dungeons komplexer. Hier werdet ihr erstmals gefordert, könnt auch mal eurem Forscherdrang nachgeben und mehr als nur irgendwelche winzigen Seitenpassagen erkunden. Ihr erhaltet dann auch Zugang zu Fischerei und eigener Farm, was euch als einfache Quelle für Fleisch und Fisch dient.

Damit könnt ihr die zahlreichen Kochrezepte im Spiel für mächtige Nahrungs-Buffs voll ausnutzen. Spieltechnisch sind die ein ganz nettes Gimmick. Ich habe auf meiner Farm Kühe, Hühner und Schweine gezüchtet und einige Wachhunde und -Katzen angeheuert. Das ist tatsächlich total schön, wenn man nach einem anstrengenden Dungeon auf die Ranch zurückkehrt und von seinen vielen bunten, fröhlichen und glücklichen Tiere begrüßt wird. Und mit denen könnt ihr dann nur eins machen: Wurst- und Fleischwaren. Klar, das ist eben Sinn und Zweck eines Bauernhofs, aber ein wenig deprimierend ist es halt doch. Die Welt ist schlecht.

Im Spielverlauf könnt ihr Schweine und andere Tierchen züchten, um sie später zu essen. Im Spielverlauf könnt ihr Schweine und andere Tierchen züchten, um sie später zu essen.

Es gibt auch wieder eine Art Kolosseum, wo ihr in Solo- und Gruppenkämpfen mit unterschiedlichen Regeln um Ruhm, Ehre und schicke Ausrüstung kämpft. Über sammelbare Rohstoffe fertigt ihr Ausrüstung aber auch selbst, falls euch Arenakämpfe zu stressig sind. Es gibt echt tonnenweise coole Waffen und Rüstungen im Spiel.

Tipp: Falls ihr jetzt oder nach dem Durchspielen von Tales of Arise Lust auf andere Spiele im Genre habt, dann empfehlen wir euch unsere Liste der besten JRPGs für den PC.

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