Seite 3: Tales of Arise haut euch um, wenn ihr die ersten 15 Stunden durchhaltet

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Erstklassige Präsentation

Tales of Arise sieht abartig gut aus! Statt der hauseigenen Engine setzen die Entwickler erstmals auf die Unreal Engine 4 mit selbstgemachten Shadern, um den Anime-Look der Serie zu bewahren. Das Ergebnis ist beeindruckend und zweifelsohne eines der visuell mit Abstand schönsten JRPGs überhaupt.

Spezialattacken und Finisher sind maximal übertrieben und spektakulär, in vielen Bosskämpfen und dramatischen Zwischensequenzen geht regelrecht die Welt unter und kein Stein bleibt auf dem anderen. Ausrüstung, Kostüme, Umgebungen, die Emotionen und Gesichtsanimationen der Figuren - selten habe ich in einem JRPG so gerne langen Unterhaltungen und Zwischensequenzen zugeschaut.

Die Zwischensequenzen im Spiel sind erstklassig, die Charakterzüge und Sprachausgabe ausdrucksstark und wertig. Die Zwischensequenzen im Spiel sind erstklassig, die Charakterzüge und Sprachausgabe ausdrucksstark und wertig.

Die Spielwelt bietet wieder mal die obligatorischen Super-Mario-Biome (Graslevel, Wüstenlevel, Eislevel und so weiter), die allesamt richtig gut aussehen. Auch die Gespräche der Gefährten untereinander im Stil einer Visual Novel, die sogenannten »Skits«, sind lebendiger und stärker animiert als zuvor. Auch der Soundtrack geht gut ins Ohr, auch wenn er definitiv nicht so lange im Gedächtnis bleibt wie in Final Fantasy oder Xenoblade Chronicles.

Bei der PC-Performance gab es in meiner Testfassung zumindest in 4K hier und da noch kleinere Ruckler (Ryzen 7 5800x, RX 6800XT, 32 GB RAM), die wirkten sich aber selten unangenehm aufs Spielerlebnis aus. Zudem wirkt die Darstellungsqualität in Zwischensequenzen sonderbar höher als im Rest des Spiels - dort haben eure Helden plötzlich Spiegelungen in glattpolierten Fußböden, die einen Moment später im regulären Spiel direkt wieder verschwinden.

Das ist kein Weltuntergang, vermutlich achtet kein normaler Mensch darauf, aber wenn es einmal aufgefallen ist, hört man nie wieder damit auf, es zu bemerken. Seid nicht wie ich, achtet nicht pausenlos auf minimale Details!

In 4K sieht Tales of Arise traumhaft aus, so lange ihr über entsprechend mächtige Hardware verfügt. In 4K sieht Tales of Arise traumhaft aus, so lange ihr über entsprechend mächtige Hardware verfügt.

Eklig monetarisiert

In seiner günstigsten Fassung kostet Tales of Arise stolze 60 Euro. Dafür bekommt ihr 40 bis 80 Spielstunden geboten, je nachdem, wie ausführlich ihr die Spielwelt erforscht und wie viel Zeit ihr abseits der linearen Hauptstory mit langweiligen und generischen Nebenaufträgen (töte X hiervon, sammle Y davon) verbringen wollt.

Es gibt auch wieder das obligatorische New Game Plus, das ihr über sammelbare Artefakte anpassen und vereinfachen könnt. Das ist sehr viel sehr gutes JRPG fürs Geld. Es gibt aber auch weniger günstige Editionen des Spiels.

Findet ihr die vielen in der Spielwelt versteckten Eulen, schaltet ihr neue Kosmetik wie Sonnenbrillen, Hasenohren und ähnliches Zeug frei. Findet ihr die vielen in der Spielwelt versteckten Eulen, schaltet ihr neue Kosmetik wie Sonnenbrillen, Hasenohren und ähnliches Zeug frei.

Die Super-Ober-Deluxe-mit-Käse-obendrauf-Edition für 90 Euro beinhaltet beispielsweise tonnenweise Spielwährung, einen dauerhaften Erfahrungs-Booster, abartig mächtige Waffen und Rüstungen, die den Spieleinstieg trivialisieren, sowie diverse Kostüme, die wiederum Zugriff auf mächtige neue Fähigkeiten und Buffs gewähren. Hier kauft echtes Geld ordentlich Power im Spiel und verhunzt komplett das Balancing.

Zudem gibt es bereits in meiner Testversion ein leuchtendes Ausrufezeichen im Menü, das mich ständig auf neue Inhalte im Echtgeld-Shop aufmerksam machen will. Dort gibt's gegen Bares die obligatorische extraknappe Strandbekleidung und Dinge wie Schulmädchen-Outfits, Haarspangen, Frisuren, Flügel, Schwänze (also für hinten) und anderen Krempel, wenn ihr darauf steht und über zu viel Kohle verfügt.

Viele Kostüme gibt’s zum Freischalten, andere nur gegen echtes Geld. Ob die Augenbinden und Sonnenbrillen zur Atmosphäre beitragen, müsst ihr selbst wissen. Viele Kostüme gibt’s zum Freischalten, andere nur gegen echtes Geld. Ob die Augenbinden und Sonnenbrillen zur Atmosphäre beitragen, müsst ihr selbst wissen.

Okay, Tales of Arise ist ein reines Einzelspieler-JRPG, ich würde auch nicht von Pay2Win in einem Spiel reden, das ich auf Wunsch einfach im Story-Modus und mit automatischen Kämpfen ohne jede Anstrengung durchspielen kann. Deshalb gibt es auch keine Abwertung basierend auf unserer Pay2Win-Definition.

Aber wer mehr bezahlt, bekommt eben mehr Power, mehr Fähigkeiten und mehr Klamotten. Und wann immer ihr euer Spiel laden oder speichern wollt, erinnert euch ein Ausrufezeichen daran, dass es irgendwelche neuen sexy Waifu-Outfits im Shop gibt. Kann man so handhaben, aber dann darf man sich auch nicht wundern, wenn das bei Fans und Spielepresse nur so mittel ankommt.

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