The Ascent Nachtest: Warum wir trotz allem bei der Abwertung bleiben

Es hätte eines der besten Action-Rollenspiele des Jahres werden können, denn The Ascent bringt alle Voraussetzungen mit: fantastische Grafik, Raytracing, spannende Ideen. Doch nun scheitert das Hack & Slay ausgerechnet an der Technik.

The Ascent hat tolle Grafik und spaßige Kämpfe. Warum das Action-Rollenspiel dann trotzdem ins Stolpern gerät, klären wir im Test. The Ascent hat tolle Grafik und spaßige Kämpfe. Warum das Action-Rollenspiel dann trotzdem ins Stolpern gerät, klären wir im Test.

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Update 07.01.2022
Auf Nachfrage unserer GameStar-Leser haben wir das Action-Rollenspiel für einen Nachtest aus unseren Spielebibliotheken hervorgekramt. The Ascent erhielt in den fünf Monaten nach Release bereits sechs Patches, ein paar kostenlose Kosmetik-DLCs und einen DLC mit neuen Waffen und Ausrüstungsgegenständen. 

Die Patches konzentrierten sich in erster Linie auf Bugs und Technik-Probleme, brachten aber auch ein paar inhaltliche Verbesserungen am Spiel. So sind Nebenquests jetzt erst verfügbar, wenn ihr sie auch wirklich abschließen könnt. Ihr solltet also nicht mehr vor der Situation stehen, dass ihr eine Level-5-Nebenquest machen wollt und euch die Navigation in eine Sackgasse führt, weil ihr das Gebiet noch nicht entdeckt habt. Diese Änderung betrifft allerdings nur Spielstände, die nach dem Oktober-Patch #3 angelegt wurden. Spielt ihr einen alten Spielstand, müsst ihr immer noch mit dieser verwirrenden Unannehmlichkeit rechnen. 

Auch bei den Übersetzungen hat sich einiges getan. Die Dialogoptionen sind nun auf Deutsch verfügbar. Nur vereinzelt treffen wir noch Dialoge mit englischen Antwortmöglichkeiten an. Übrigens sind nun auch die Nebenquests mit englischer Sprachausgabe vertont.

Bekommt ihr nicht genug von der schönen Kulisse und der tollen Grafik von The Ascent, könnt ihr mit dem neuen Fotomodus nun euer Foto-Talent unter Beweis stellen.

So schön diese Neuerungen auch sind: An der technischen Front kämpft The Ascent auch weiterhin. Wir haben für den Nachtest nochmal in den Single- und Multiplayer reingespielt und uns dazu entschieden, bei unserer Abwertung von drei Punkten zu bleiben. 

The Ascent ist nach wie vor ein technisches Überraschungs-Ei. Manchmal haben wir Glück und können ohne Bugs und Ruckler spielen. Andere Sessions laufen alles andere als glatt. Auf unserem Test-Rechner läuft das Action-Rollenspiel mittlerweile im Singleplayer deutlich schlechter als noch zum Release. Häufig stoßen wir noch auf Gamebreaking-Bugs. Mal kann unser Protagonist nur noch nach links und rechts, aber nicht mehr nach oben und unten laufen. Mal nehmen die Gegner einfach keinen Schaden mehr, obwohl wir unmittelbar vor ihnen stehen und ihnen direkt ins Gesicht schießen. 

Auch die Performance ist ein absolutes Glücksspiel. Beim Spielen von The Ascent mit Raytracing und DX12 hatten wir nur kleinere Ruckler, ansonsten lief das Spiel sehr flüssig. Auf einem anderen System haben wir ohne Raytracing besonders bei Gegnermassen oder an Levelübergängen mit Framedrops zu kämpfen. 

Das Problemkind von The Ascent bleibt aber nach wie vor der Online-Koop. Zwar hat sich dieser nach Release durch die zahlreichen Patches und Hotfixes schon merklich verbessert, im Game Pass war er für uns aber diesmal unspielbar. Denn wir haben es nicht einmal geschafft, in eine gemeinsame Lobby zu kommen. 

Unsere Eindrücke decken sich auch mit den Kommentaren der Spieler. Viele Spieler haben zwar bei ihren Durchläufen keine oder nur sehr wenige und nicht schwerwiegende Probleme. Es gibt allerdings auch immer noch Berichte von Spielern, für die das Rollenspiel regelrecht unspielbar ist. Ein paar berichten sogar von Abstürzen, die ihren gesamten Spielfortschritt löschen. 

Die Entwickler arbeiten aber weiter fleißig an Verbesserungen und wir können auch in Zukunft mit regelmäßigen Updates rechnen. Für Patch #7 steht zudem auch ein New Game Plus auf dem Plan. Fans des Spiels können sich also auch auf weitere Inhalte freuen. 

Solange The Ascent aus Technik- und Performance-Sicht allerdings noch solch eine Wundertüte bleibt, und die großen Probleme beim Multiplayer weiterbestehen, bleiben wir bei unserer Abwertung von 3 Punkten und einer Gesamtwertung von 71 Punkten für die Steam- und Gamepass-Versionen.

Beim Testen von The Ascent überkommt uns ein Déjà-vu: Der Release eines Hoffnungsträgers mit Cyberpunk-Setting und grandiosen Ideen wird vor allem von einem unfertigen Zustand und technischen Problemen überschattet.

Dabei steckt in The Ascent so viel Potenzial. Die Schusswaffen bringen eine willkommene Abwechslung zu herkömmlichen Hack & Slay-Kämpfen und verlangen dem Spieler eine taktische Herangehensweise ab. Anders als beim Action-RPG-Platzhirsch Diablo setzt das Entwicklerstudio Neon Giant auf komplett handgemachte Level und erzeugt damit eine zum Schneiden dichte Atmosphäre. Außerdem sieht das Cyberpunk-Spiel einfach fantastisch aus!

Umso mehr schmerzt es, dass The Ascent im Test nur einen Bruchteil dieses Potenzials offenbart und sich stets selbst Stolpersteine in den Weg legt.

Wie ihr das beste aus eurem Spielerlebnis rausholen könnt, verrät euch übrigens unser Starter-Guide:

Eignet sich für euch, wenn ...
  • ... ihr Lust auf actionreiche und herausfordernde Kämpfe habt.
  • ... euch die Atmosphäre von Spielen wichtig ist.
  • ... ihr gute Grafik wertschätzt.
  • ... ihr den Xbox Game Pass besitzt.
Eignet sich nicht für euch, wenn ...
  • ... ihr bei Action-RPGs nicht auf das Endgame verzichten wollt.
  • ... ihr allergisch auf technische Fehler und Bugs reagiert.

The Ascent ist ein Grafik-Traum

Es ist einfach, sich auf den ersten Blick in The Ascent zu verlieben. Die schöne Grafik geht mit der Detailverliebtheit der Entwickler Hand in Hand und gibt den dystopischen Ton des Cyberpunk-Spiels an. Grelle Neon-Lichter spiegeln sich in den Pfützen.

Reklametafeln locken in heruntergekommene und zwielichtige Bars. Die mit Graffiti voll geschmierten Wände erzählen vom Unmut der Bevölkerung. Die verstreuten Pillen auf den Toiletten sprechen von ihrer Verzweiflung.

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