Braucht GameStar einen Test zu The Day Before? Darüber wird gerade hitzig diskutiert, in einer Umfrage sagen aktuell fast 80 Prozent unserer Leser, dass dies unnötig ist.
Update um 22:33 Uhr: Inzwischen hat Fntastic verkündet, dass das Studio geschlossen und The Day Before nicht mehr weiterentwickelt wird. Wir berichten in Kurze ausführlich über die neuen Entwicklungen.
In der Redaktion sind wir gerade selbst noch unentschieden - auch weil wir bislang so wenig von The Day Before gespielt haben. Was es jedoch gibt: Persönliche Eindrücke aus diesem Spiel, das entgegen aller Wahrscheinlichkeit die Spielewelt jahrelang in Atem gehalten hat - erst mit tollen Versprechen, dann mit einem sich abzeichnenden Katastrophen-Release.
Drei unserer Mitarbeiter waren mutig genug, sich auf die Server zu wagen (inzwischen klappt die Verbindung deutlich besser als beim großen Andrang zum Launch). Ihre Erlebnisse taugen zwar nicht für einen klassischen Test, als erste redaktionelle Einschätzung (und Kaufwarnung) für The Day Before reichen sie aber allemal.
Aber zuerst ein kurzes Gameplay-Video, das den aktuellen Zustand von The Day Before akkurat wiedergibt:
[Psst, das war Satire ...]
Schreckliche Kämpfe mit orientierungslosem Sound
Julius Busch (Creative Lead Livestreaming):
Die gute Nachricht zuerst: The Day Before ist tatsächlich ein echtes Spiel. Man kann es starten und (wenn man auf einen Server kommt) auch spielen. Ob man es auch spielen möchte, das ist eine ganz andere Frage. Denn spielerisch ist beim neuen Extraction-Shooter wirklich einiges am Argen. Die Feuergefechte fühlen sich extrem schwammig an, das Treffer-Feedback ist seltsam verspätet und vermittelt kein Gefühl von Wucht. Dabei sollte es doch gerade bei einem Zombie-Shooter befriedigend spratzen!
Ebenfalls eigenartig ist das Fehlen einer Nahkampftaste. Geht mir die (im Spiel durchaus knappe) Munition aus, dann bin ich komplett wehrlos und kann nicht mal mit der Waffe zuschlagen. Dadurch kann es zur absurden Situation kommen, dass zwei PvP-Spieler sich gegenüberstehen, aber nicht mehr bekämpfen können, weil ihnen die Munition fehlt. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben sieht da anders aus.
Ebenso katastrophal ist das Sounddesign. Schrille Töne wie Alarmanlagen sind extrem präsent. Und weil die Entfernung von Quellen in der Audiokulisse offenbar kaum berücksichtigt wird, können wir diese nervigen Töne kaum verorten. Sie werden auch kaum leiser, wenn wir uns entfernen, bis sie irgendwann einfach abrupt enden.
Bei nervigen Alarmanlagen würde ich das ja noch hinnehmen, doch leider trifft das Gleiche auch auf die Schüsse und Bewegungen anderer Spieler zu. Und das ist nun wirklich ein absoluter Dealbreaker! Bei einem Spiel, in dem Heimlichkeit und Vorsicht so wichtig sind, weil hinter jeder Ecke plötzlich ein feindlicher Spieler lauern könnte, der mir die Lichter ausknipst!
Gerade bei so einem Spiel muss ich mich auf mein Gehör verlassen können. Andere Genre-Vertreter wie Hunt: Showdown oder Escape from Tarkov, mit denen sich The Day Before vergleichen lassen muss, haben genau im Bereich Sounddesign ihre Stärken!
Allgemein bietet The Day Before mir zu wenig Motivation für den langen, mit Permadeath und Loot-Verlust gepflasterten Grind, auf den es ausgelegt zu sein scheint. Nach zehn hoffnungsvollen Tutorial-Minuten mit vertonten Quests und einer scheinbaren Story endet die Spielerführung und wir bekommen nur noch austauschbare Sammelaufträge. Das ist dann aber auch das Einzige, was The Day Before mit einem MMO gemein hat.
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