Fazit: The Outer Worlds im Test: Die Singleplayer-Alternative für Fallout-Fans

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Fazit der Redaktion

Valentin Aschenbrenner
@valivarlow

Nein, The Outer Worlds ist auf keinen Fall das größte, komplexeste oder epischste Rollenspiel der letzten Jahre. Dafür hat der neueste Streich von Obsidian Entertainment sein Herz am rechten Fleck. Auch wenn ich mich teilweise über die häufigen Botengang-Quests ärgern musste oder mich auf Dauer die immer gleichen Gegnertypen langweilten, war dieser Frust schnell vergessen, wenn das nächste hervorragend geschriebene Gespräch mit einem NPC - oder noch besser - einem meiner Begleiter anstand.

Mit The Outer Words bekommen wir mal wieder ein Rollenspiel zum Austoben: Immerhin bieten die unterschiedlichen Individualisierungsmöglichkeiten und Lösungswege genügend Fleisch, um einen zweiten oder dritten Durchgang zu rechtfertigen - trotz oder gerade wegen der überschaubaren Spieldauer von 20 bis 30 Stunden.

Die Dialoge und der Humor machen The Outer Worlds zu dem inoffiziellen Nachfolger im Geiste, den mein geliebtes Fallout: New Vegas nie von Obsidian bekommen durfte. Wer also mit der neuen Richtung der Fallout-Reihe, die Bethesda mit 4 und 76 einschlug, nichts anfangen kann, sollte sich auf jeden Fall in die weiten Fernen des Halcyon-Systems aufmachen.

Peter Bathge
@GameStar_de

Wenn ich nach etwas über 20 Stunden mit The Outer Worlds neuen Spielern zwei Tipps geben darf, dann folgende: Erstens stellt den Schwierigkeitsgrad gleich auf »Hoch«, denn die Kämpfe sind sonst viel zu einfach. Und zweitens nehmt euch wirklich Zeit für die kleinen Geschichten und Nebenaufgaben, denn die sind es, in welche die Obsidian-Autoren ihr Herzblut gesteckt haben.

Besonders die Begleiter-Quests schaffen es, dass mir die Charaktere im so dysfunktionalen Halcyon-System ans Herz wachsen. Die Hauptgeschichte hat dafür - und das ist mein ganz persönlicher Eindruck - nicht genug Wumms. Die Inszenierung ist aus Budget-Gründen eher verhalten, es fehlen spannende Wendungen und der Anfang gestaltet sich irre zäh.

Zudem gibt's nur gesichtslose Feindbilder ohne Tiefe und eine nachvollziehbare Motivation für den Spielcharakter will Obsidian auch nicht einfallen - er befolgt eben einfach Befehle und lässt sich von einem Planeten zum anderen mitziehen. Die Reise ist unterhaltsam, keine Frage. Aber in Verbindung mit den abwechslungsarmen Kämpfen war ich dann doch auch ganz froh, dass die Story sich nicht länger hinzieht. Vielleicht ist das ja ein Kritikpunkt, den Obsidian bei The Outer Worlds 2 aufgreifen könnte? Ich würde es spielen!

Markus Schwerdtel
@kargbier

Schon im Vorfeld haben die Macher immer wieder betont, wie klein das Entwicklungsbudget von The Outer Worlds im Vergleich zu den Größen des Genres ist. Und ja, diesen Geldmangel sieht man dem Spiel an allen Ecken und Enden an: Die Landschaften sind gleichförmig und nicht besonders groß, man bekämpft die immer gleichen Gegner und die Waffen- und Item-Auswahl ist wohlwollend gesagt überschaubar.

Aber (und es ist ein sehr großes »Aber«) man merkt auch, wie Obsidian tapfer und clever versucht, gegen die Budgetbegrenzung anzuentwickeln und die Stärken des Studios auszuspielen. Jede Dialogzeile, ja sogar jeder Notizeintrag auf einem irgendwo versteckten Computer ist exzellent geschrieben, jedes Wort zahlt auf die beklemmend-lustige, einzigartige Atmosphäre von The Outer Worlds ein. Dafür nehme ich auch die Mängel des Spiels und die mittlerweile schon arg abgenudelte, hier 1:1 angewendete Bethesda-Formel in Kauf. Ich habe The Outer Worlds mit großer Freude durchgespielt. Jetzt hätte ich aber gern einen Nachfolger mit etwas mehr Mut.

4 von 5

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