Fallout 4 und Fallout 76 waren nicht unbedingt die Fortsetzungen, die sich Fans für ihre geliebte Rollenspiel-Serie erhofft hätten: Während sich Bethesda mit Siedlungsbau-Gedöns und Multiplayer-Geplänkel austobte, vermissten Veteranen komplexe Lösungswege für Quests oder die Rollenspiel-Elemente, die Fallout 3 oder New Vegas einst so besonders gemacht hatten.
Und Fallout: New Vegas, ist auch gleich das richtige Stichwort zu The Outer Worlds. Denn mit seinem neuesten Spiel möchte das Entwicklerstudio Obsidian den Nachfolger im Geiste zu Fallout: New Vegas abliefern, den Fans bis heute nie bekommen haben.
Doch um was geht es in The Outer Worlds überhaupt? Und stellt das Rollenspiel tatsächlich eine Alternative für Fallout-Fans dar, die mit den letzten beiden Teilen der Bethesda-Reihe nicht glücklich wurden? Diese Fragen klären wir im Test.
The Outer Worlds: Alle Infos zum neuen Singleplayer-RPG des Fallout: New Vegas-EntwicklersUnendliches Weltall statt postapokalyptisches Ödland
In The Outer Worlds verschlägt es uns anders als in der Fallout-Reihe nicht in das postapokalyptische Ödland, sondern in das Lichtjahre entfernte Halcyon-System. Dort haben sich vor Jahrzehnten Kolonisten und Firmen angesiedelt, um einen neuen Lebensraum und Arbeitsplatz für die Menschheit zu schaffen.
Der Traum von der unendlichen Freiheit des Weltraums wurde vor Ort allerdings von geldgierigen Megakonzernen in Knebelverträgen und Sklaverei-ähnlichen Arbeitsbedingungen erstickt. Und hier kommen wir ins Spiel … im wahrsten Sinne des Wortes.
Als Passagier des verschollenen Kolonieschiffs Hope werden wir von Phineas Wells aus dem Winterschlaf geweckt, dem »verrückter Wissenschaftler« geradezu auf die Stirn geschrieben steht. Mit unserer Hilfe will Phineas (der übrigens eine frappierende Ähnlichkeit zu Rick Sanchez aus Rick & Morty aufweist) das Halcyon-System aus dem eisernen Griff des machthungrigen Vorstands befreien.
Ein Spiel für jeden Stil
Wie wir das anstellen? So, wie es uns beliebt. The Outer Worlds lässt uns mithilfe eines Charakter-Editors, den wir genauso in einem Fallout-Teil finden könnten, die Spielfigur erstellen, die unserer bevorzugten Vorgehensweise entspricht. Dabei kommt es selbstverständlich weder auf Geschlecht, Aussehen oder Nasenlänge an, sondern auf unsere inneren Werte und was wir mit ihnen anstellen.
Wollen wir uns als notorischer Lügner sämtliche Bewohner des Halcyon-Systems um den Finger wickeln und sie hinter ihrem Rücken um ihr Hab und Gut erleichtern? Ziehen wir rohe Gewalt versöhnlichen Worten vor und justieren wir jedem, der uns blöd kommt, ganz unverblümt die Nase neu? Oder hat man uns als Kind zu oft auf den Kopf fallen lassen und zählen damit alles andere als zu den hellsten Kerzen auf der Torte?
Wie schon Fallout: New Vegas lässt uns Obsidian The Outer Worlds so spielen, wie wir es möchten. Dafür definieren wir zum Spielstart Werte wie Stärke, Intelligenz oder Charisma, was sich auf den kompletten Spielverlauf auswirkt. Obsidian verzichtet jetzt jedoch auf ein strafendes Karma-System.
Sind wird zu einem braven Mitbürger böse oder zu einem Schurken gut, müssen wir einzig und allein mit unserem Gewissen leben - und eventuell damit, was die diversen Fraktionen des Halcyon-Systems von uns halten.
Böse sein in The Outer Worlds: Der Praxistest bei GameStar Plus
Ego-Perspektive, aber keine Third-Person
The Outer Worlds kann nur in der Ego-Perspektive gespielt werden, im Gegensatz zur Fallout-Reihe gibt es im Obsidian-Spiel keine Third-Person-Ansicht. Das Aussehen eures Charakters könnt ihr lediglich im Menü betrachten (und anpassen). Ansonsten fährt die Kamera lediglich um eure Spielfigur herum, solltet ihr sie zu lange ohne Tasteneingabe in der Gegend herumstehen lassen.
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