Fazit der Redaktion
Florian Zandt
@zandterbird
Ich hatte es schon aufgegeben, dass ein Spiel, das indirekt aber offensichtlich vom Lovecraft-Kanon beeinflusst ist, auch mal die schwierigen Themen rund um die Horror-Ikone aufgreift. Zum Beispiel die Tatsache, dass in den Geschichten um Cthulhu und Co. der Schrecken immer von den Andersartigen ausgeht und oft nur eine Analogie für kaum verhohlenen Rassismus darstellt. The Sinking City stellt sich diesem Problem, arbeitet geschickt damit und plädiert für mehr Verständnis.
Zusammen mit den moralischen Grauzonenentscheidungen, die ich immer wieder treffen muss und welche die Nuancen des Spielverlaufs beeinflussen kann ich fast über die offensichtlichen Makel hinwegschauen. Dass sich die Kämpfe in den Straßen von Oakmont unglaublich klobig anfühlen oder dass selbst Marionetten bessere Mimik als die Charaktere des Spiels drauf haben beispielsweise. Ein wirklich bahnbrechendes Erlebnis ist der Mischmasch aus Hinweissuche, uninspiriertem Geballer und durchaus ansprechender Story mit eher lahmem Ende nicht - aber dafür, dass es Antworten auf schwierige Fragen liefert, muss man The Sinking City mehr als nur auf die Schulter klopfen.
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