Fazit: Tomb Raider - Filmkritik: Film versus Spielvorlage

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Fazit der Redaktion

Dimitry Halley
@dimi_halley

In meinem Fan-Herzen wird Lara Croft immer eine Archäologin sein. Denn damit hat mich die Serie damals gepackt: Hier konnte ich in einem Spiel umsetzen, was ich bei Indiana-Jones-Streifen nur »aus der Ferne« beobachtet hatte. Grabkammern freilegen, antiken Zivilisationen nachspüren und Plünderer bekämpfen. Klar, es gab natürlich auch die Indy-Adventures von Lucasarts, aber da ging's ja vergleichsweise indirekt zu.

Meine Lara Croft war immer eine Entdeckerin. Die von Alicia Vikander ist jedoch in erster Linie eine Kämpferin. Alte Grabkammern gibt's zwar immer noch, die fungieren aber eher als Zahnrädchen im Drehbuch, statt eine ganz eigene Faszination auszustrahlen. Das ist für mich persönlich der größte Abstrich der Kinoumsetzung.

Auf der anderen Seite bietet die neue Lara sehr viele Vorzüge, die mir beim Gaming-Reboot gefehlt haben. Sie wirkt als Charakter plastischer, handelt (für Action-Kino-Verhältnisse) plausibler und ihr Werdegang hin zur taffen Kämpferin wird über weite Strecken besser erzählt. Die unzähligen Hommagen an die Spiele zeigen außerdem, dass die Produzenten durchaus an uns Spieler denken.

Das Drumherum an historischen Hintergründen mag im Vergleich zum Spiel zurückstecken, dafür glänzt der Plot deutlich mehr. Idealerweise schickt Square Enix Vikanders Lara für die Fortsetzung einfach drei Jährchen ins Archäologie-Studium. Und spendiert ihr einen Butler. Inklusive Kühlkammer. Dann sähe die Sache schon anders aus.

Ann-Kathrin Kuhls
@casual_kuhls

Die ersten zehn Minuten Tomb Raider haben mich im Kino ehrlich gesagt ein bisschen beunruhigt. Laras Kurierdasein wirkte eher wie »The Fast and the Furios - Fahrrad-Edition« als ein Reboot von einer meiner liebsten Spieleserien. Dementsprechend misstrauisch war ich dem Rest des Films gegenüber.

Zu Unrecht, wie sich herausstellte. Die Insel Yamatai, Laras Werdegang zur Heldin und das ganze Drumherum ergeben zusammen einen wirklich soliden Actionfilm mit Indiana-Jones-Stimmung. Lara ist nicht nur so trainiert und muskulös, dass ich ihr die Klettertouren und Faustkämpfe problemlos abnehme.

Sie macht ihre Sache (und damit einen großen Teil des Films) auch wirklich gut. Zwar ist Archäologie in Tomb Raider so gut wie nicht vorhanden und der große Bösewicht wirkt eher wie ein Helfershelfer als ein fieser Oberboss. Trotzdem hat mir der Film echt Spaß gemacht.

Meiner Meinung nach trifft Tomb Raider den gesunden Mittelpunkt zwischen Nische und Massentauglichkeit, der den Film sowohl für Fans als auch für Nicht-Gamer interessant macht. Anständige Archäologie können sie noch im zweiten Teil einbringen. So lief's beim Tomb-Raider-Spiel und dessen Nachfolger Rise of the Tomb Raider schließlich auch.

3 von 3


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