Gestatten, Leon Kane
Dieses Ausprobieren von verschiedenen Spielstilen macht wie bei den Vorgängern die größte Faszination von Tropico 5 aus, wird durch die neuen Epochen aber durch zahlreiche Möglichkeiten angereichert. Allerdings holen die Entwickler aus der eigentlich tollen Idee einer Story-Kampagne mit Tropico-Humor spielerisch zu wenig raus: Dass wir nämlich bisher Kampagne und Freies Spiel gleichermaßen abgehandelt haben, liegt daran, dass sich die 15 Storymissionen rein spielerisch wie große, in mehrere Teile zertrennte Sandbox-Spiele anfühlen.
Zwar gibt's eine lockere Rahmenhandlung rund um unseren dubiosen Helfer Leon Kane, dessen Geheimorden wir die Treue schwören, um die Briten loszuwerden, doch im Spiel merkt man das nur durch ein paar zusätzliche Quests, seltene Skriptereignisse wie die Invasion durch eine Armee oder Textfenster, die ein paar Hintergründe erklären. Ansonsten geht's in beiden Modi letztlich um den erfolgreichen Aufstieg durch die Epochen.
Schwarzer Humor, buntes Tropico
Womit die Kampagne hingegen noch deutlicher punktet als das Freie Spiel, ist der selbstironische und oft rabenschwarze Humor. Neben dem eingangs erwähnten Schnuller für Alberto ist es vor allem unser engster Berater Penultimo, der uns mit seinen zynischen Sprüchen regelmäßig zum Schmunzeln bringt und auch im Storymodus stets seinen Senf dazugibt. Generell lebt Tropico 5 vom selben leichtherzigen Charme wie die Vorgänger, profitiert dabei aber deutlich stärker von der optischen Präsentation.
Denn Teil fünf sieht nicht nur klasse aus, die satteren Farben sorgen für weit mehr Karibik-Atmosphäre. Hinzu kommen ein herausragender Soundtrack und die Liebe zum Detail, die sich in den Tagesabläufen der Einwohner und Touristen widerspiegelt. Klar, viele Ereignisse wie ein US-Präsidentenbesuch oder die Auswirkungen unserer Edikte hätten wir gerne in der Spielwelt gesehen statt in drögen Textfenstern - aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Tropico 5 der schönste, innovativste und vor allem der beste Teil der Tropico-Serie ist.
Unser Alberto hat auf seiner epochalen Reise vom schnullertragenden Kolonial-Gouverneur zum Atomwaffen besitzenden Superdiktator auf jeden Fall Geschichte geschrieben, im motivierendsten Sinne des Wortes.
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