Seite 2: Trüberbrook im Test - Von Twin Peaks zum Tannhäuser Tor

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Konstruierte Katzen-Rettung

Spielerisch setzt Trüberbrook auf klassische Point&Click-Rätsel: Wir dürfen mit zahlreichen Objekten in der Umgebung über Mausklicks interagieren, Dinge aufheben und sie anschließend kombinieren, um weiterzukommen. Bei kleineren Rätseln, die nur einen Bildschirm umfassen, funktioniert das meistens sehr intuitiv und logisch. Bei größeren Rätseln über mehrere Bildschirme wird es aber immer wieder zu konstruiert. Hier hilft oft nur noch Trial & Error, weil man durch haufenweise Zwischenschritte überhaupt nicht mehr durchblickt, was man nun eigentlich alles braucht und tun muss, um an das gewünschte Objekt zu kommen. Das war schon in vielen Adventure-Klassikern eher lästig.

Beispielsweise brauchen wir den Schlüssel für die örtliche Seilbahn. Ein älterer Herr will ihn uns geben, wenn wir seine Katze Klaus finden. Die sitzt allerdings auf einem Baum fest. Statt mit einer Leiter können wir sie aber nur herunterholen, wenn wir vorher einen Käsespieß, eine Bambusrohr und einen Schnaps finden, über die wir einen Betäubungspfeil herstellen. Um an die zu kommen, muss man aber wieder einige Hebel in Bewegung setzen. So verkopfte Rätselpassagen kommen nur zweimal vor, dauern dann allerdings fast das ganze Kapitel über hinweg an.

Interaktionsmöglichkeiten werden durch leuchtende Ränder hervorgehoben. Interaktionsmöglichkeiten werden durch leuchtende Ränder hervorgehoben.

Hier wäre eine Hilfe-Funktion mit Hinweisen sinnvoll, um Frust zu vermeiden. Es gibt nur die Möglichkeit, per Tastendruck alle Interaktionspunkte in der Umgebung zu markieren, sowie einen Kinder-Modus, in dem auf das Rauchen im Spiel verzichtet wird.

Aber Trüberbrook bemüht sich um Abwechslung. Wir müssen nicht immer nur Sachen aufsammeln, sondern nehmen beispielsweise an einem Assoziationstest im Rorschach-Stil teil, entziffern und merken uns Telegramme oder leuchten Symbole in der richten Reihenfolge mit der Taschenlampe an. Auch hier gibt uns Trüberbrook aber nicht immer logische Lösungsmöglichkeiten, beim Rorschach-Test hilft zum Beispiel wieder nur zu raten, was man von uns hören möchte.

Mitunter müssen wir bei Rätseln auch richtig antworten, wie hier bei den Assoziationstests des durchgeknallten Doktor von Strecks. Allerdings fehlen manchmal die nötigen Hinweise, was für Trial & Error und etwas Frust sorgt. Mitunter müssen wir bei Rätseln auch richtig antworten, wie hier bei den Assoziationstests des durchgeknallten Doktor von Strecks. Allerdings fehlen manchmal die nötigen Hinweise, was für Trial & Error und etwas Frust sorgt.

Zudem findet Trüberbrook einen kreativen Weg, die ständigen Monologe unserer Adventure-Figur zu erklären, indem es ein Tonband integriert. Während viele Adventure-Helden aus unerfindlichen Gründen Selbstgespräche führen, nimmt Tannhauser das, was er sieht, einfach für eine gewisse Beverly auf (kleine Twin-Peaks-Anspielung) und macht das Ganze so etwas glaubwürdiger. Damit wirkt das Rätseldesign von Trüberbrook zwar hier und da zuweilen etwas konservativ, das Adventure strotzt dafür aber optisch und erzählerisch vor kreativen Ideen, die Lust auf einen schrägen Kleinstadt-Urlaub machen. Wir gehen jetzt mal Lotterielose kaufen.

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