- Was ist eigentlich Turrican?
- 30 Jahre nach Release redet Plus-Autor Harald Fränkel mit Chris Hülsbeck über das Actionspiel für C64 sowie Amiga und seinen fantastischen Soundtrack.
- Im Report ergründen wir, was Turrican so besonders machte, obwohl es vieles von anderen Spielen abkupferte - und wieso die Technik dahinter gleich in mehrfacher Hinsicht Unmögliches möglich machte.
»Welcome to Turrican, be my guest!
Another day, another try. But remember:
Shoot or die, HAHAHAHAHAHA!«
Während heutige Journalisten keine Ahnung von ihrem Job haben, Zuwendungen von großen Spieleherstellern beziehen, auf sündhaft teuren PR-Events rumgammeln und sich einen neuen Koenigsegg CCXR Trevita als Dienstwagen holen, sobald der alte schmutzig ist, wurden Games früher unbestechlich und fachmännisch rezensiert. Torsten Oppermann, Redakteur der Kultzeitschrift ASM, saß anno 1990 sogar mit einer Stoppuhr vor einem Commodore 64 (Kosename »Brotkasten«), auf dem Turrican lief.
Oppermann wollte das eingangs zitierte, 14 Sekunden lange Sprüchlein in seinem Artikel gebührend würdigen. Immerhin wartete seinerzeit nur ein Bruchteil der C64-Spiele überhaupt mit Sprachausgabe auf. Wahrscheinlich bewegte sich die Zahl im Promillebereich. Damals hieß Sprachausgabe noch »Digisound« - und der erschöpfte sich üblicherweise in wenigen (krächzenden) Worten á la »Ghostbusterssssss!« und »He slimed me!«, wie wir sie aus dem Spiel kennen, das 1984 anlässlich des Geisterjäger-Kultfilms erschien.
Der Autor
Harald Fränkel spielt seit 1978 auf Konsole und PC, mit dem Commodore 64 kam er 1983 das erste Mal in Berührung. Das macht ihn zum ausgewiesenen Turrican-Experten. Ganz nebenbei ist er auch noch ein echtes Urgestein des Spielejournalismus, schrieb unter anderem schon für die PC Action - und seit mehreren Jahren als freier Autor für GameStar (Plus). Am liebsten schreibt Harald Fränkel über Retro-Spiele und -Hardware, die fast genauso alt sind wie er selbst:
- Report: 35 Jahre C64
- Essay: Der Commodore 64 und ich
- Überblick: Die besten neuen C64-Spiele seit 2000
30 Jahre Turrican: Manfreds Trenzsetter
Die Hauptrolle bei der Entwicklung von Turrican für den C64 spielte Manfred Trenz. Der Saarbrückener lebt mittlerweile zurückgezogen, gibt auch keine Interviews. Er war bis Mitte der Neunziger so etwas wie der deutsche John Carmack (Wolfenstein 3D, Doom, Quake), hatte er vor Turrican doch bereits den Weltraum-Shooter Katakis (1988) erdacht und programmiert. Für Armin Gesserts The Great Giana Sisters (1987) war er für die Grafik zuständig.
Fans verehrten Turrican vor allem wegen der Spieltiefe. Das erkannten sie allerdings erst später. Zunächst ging es um den Ersteindruck, für viele war es Liebe auf den ersten Blick: Der Titel brillierte auf dem C64 mit Acht-Wege-Scrolling und Parallax-Effekten. In manchen Passagen bewegte sich der Hintergrund langsamer als eine zweite, davor liegende Hintergrundebene. So entstand ein Pseudo-3D-Effekt. Wie das auf dem bis heute meistverkauften Heimcomputer der Welt flutsche, galt als Sensation. Die Hardware des C64 war im Grunde bereits veraltet.
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