Das Wasser dieser UE4-Techdemo hat nur fünf Sekunden gebraucht, um mich zu begeistern

Womöglich stellt ihr euch nun bereits zwei Fragen. Erstens: Wieso ist das Teaserbild so krisselig, hat der Diedrich wieder an den Reglern gepfuscht? Zweitens: Was kann an Wasser so beeindruckend sein, noch dazu in der vermeintlich in Rente gegangenen Unreal Engine 4? Die Antworten auf beide Fragen - und noch viele weitere - gebe ich euch häppchenweise im Laufe dieses Erfahrungsberichts, damit ihr auch ja bis zum Ende lest!

Wie manche von euch vielleicht schon wissen, habe ich eine Vorliebe für gut gemachte Techdemos. Egal ob Unreal Engine, Unity oder andere Spielemotoren, ein guter Showcase kann mich beinahe so prächtig unterhalten wie ein vollwertiges Spiel, wenn auch nur für deutlich kürzere Zeit. Diesen Tick solltet ihr mit mir gemeinsam haben, um die Begeisterung in den kommenden Zeilen nachempfinden zu können.

Sören Diedrich

@DiedrichSoren

Hardware-Redakteur Sören arbeitet schon seit einigen Jahren selbst an kleineren Projekten in der Unreal Engine und bringt derzeit mit dem neuen UE5-Feature Lumen selbst seine mobile RTX 3070 zum Schwitzen. Deshalb kann er auch nicht lange stillsitzen, wenn er eine Techdemo sieht, die man nicht nur anglotzen, sondern auch selbst ausprobieren kann. Gut für ihn und auch gut für euch, denn dadurch kann er seine inoffizielle Artikelreihe hier auf GameStar.de fortführen!

Was habe ich nicht alles in den vergangenen Monaten für euch erlebt! Ich habe mich als Drache am Feuerspeien versucht, bin über die verlassenen Decks der Titanic geschlendert und anschließend als Superman durch die Lüfte geflogen.

Und nun war ich im Wasser planschen. Nein, nicht gehen! Gebt mir eine Chance, euch auch zu begeistern - oder zumindest Lust zu machen auf das, was euch in der kostenlosen FluidNinja-Demo erwartet.

Wasser, Feuer, Luft - alles grandios!

Ich habe euch Antworten versprochen und hier sind sie: Das Bildrauschen ist für mich leider ein Makel dieser Demo, da es sich um einen Post-Processing-Effekt handelt, der sich permanent über das Bild legt. Ihr müsst mit dieser künstlerischen Entscheidung des Erstellers leben, aber das dürfte euch angesichts der beeindruckenden Effekte leichtfallen.

Nach fünf Sekunden bin ich bereits total begeistert - das ist die Zeit, die ich benötige, um mit meinem Mauszeiger durch das Wasser zu fahren und dadurch unzählige kleine Wellen zu erzeugen. Zehn Sekunden später jage ich meine Maus in großen kreisförmigen Bewegungen wie ein Verrückter über das Mauspad. Nach fünfzehn Sekunden tobt auf meinem Bildschirm ein riesiger Sturm, der das Meer ins Chaos stürzt. Wie befriedigend dieser Anblick ist, solltet ihr selbst herausfinden!

Wenn ihr jetzt schon viel zu neugierig seid, um noch weiterzulesen, dann schaut euch mein Video an. Ich zeige aber bewusst noch nicht alles, was die Demo zu bieten hat. Wer suchet, der findet...

2:01 FluidNinja - Diese beeindruckende UE4-Techdemo kann jeder von euch ausprobieren

Und die Wasserspielerei ist noch nicht alles. Ihr könnt in der Demo zwischen fünf verschiedenen Levels wechseln, wobei sich drei Stück, nämlich das Meeres-Setting, nur hinsichtlich ihrer Wetterlage unterscheiden. Ihr habt die Wahl zwischen ruhig über leicht nieselnd bis stürmisch.

Im vierten Level demonstriert FluidNinja seine Fähigkeiten der Luftsimulation. Ein ballonartiges Objekt kreist über eine Grasfläche. Was daran beeindruckend ist? Der Ballon bläst Luft aus seinem Inneren, um sich in der Schwebe zu halten. Hier sorgt also nur die im Hintergrund arbeitende Physik dafür, dass der Ballon nicht zu Boden stürzt. Zugleich reagiert das Gras auf den starken Wind.

Das fünfte und letzte Level ist ein Partikel-Showcase. Hier dreht sich der Spaß also vor allem um Feuer. Denn wir alle mögen Feuer - zumindest in Spielen. Auch hier könnt ihr mit der Maus die Flammen und den Rauch manipulieren und dabei zusehen, wie sich FluidNinja in Echtzeit um die Berechnungen kümmert.

Keine Machbarkeitsstudie, sondern spieletauglich

Der meistgehörte Einwand bei Artikeln über Techdemos: Schön und gut, aber in einem richtigen Spiel mit KI, Sound und allem Pipapo könnte das eh nicht flüssig laufen. Doch - kann es in diesem Fall sehr wohl. Denn FluidNinja ist bereits auf dem Unreal Marketplace erhältlich und lässt sich dort zum Preis von rund 100 Euro erwerben und in das eigene Spieleprojekt integrieren.

Ich kann natürlich nicht genau einschätzen, wie stark die Performance eines ausgewachsenen Spiels darunter leidet. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Demo permanent mit weit über 60, teils sogar 100 FPS lief, und das bei starkem Wellengang oder im tiefsten Gras stehend, könnten wir es hier mit einer praktikablen Lösung für kommende Unreal-Engine-Spiele zu tun haben.

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FluidNinja Live - Screenshots aus der beeindruckenden Techdemo ansehen

Download und Hardware-Anforderungen

Jetzt wollt ihr endlich selbst loslegen? Dann besucht einfach die Website der FluidNinja Demo und ladet euch das nur 150 MByte große Archiv herunter. Entpackt es an einen Ort auf eurer Festplatte und startet die Techdemo mit einem Klick auf die Datei FluidNinjaLive.exe.

Ein Wort noch zu den Hardware-Anforderungen. Wie bereits eben erwähnt, lief das Spiel auf meinem Gaming-Notebook permanent mit hohen zwei- bis niedrigen dreistelligen Bildraten. Mein System setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

• CPU: Intel Core i7-11800H
• Grafikkarte: Geforce RTX 3070 Mobile (140 Watt TGP)
• RAM: 16 GByte DDR4-3200 MHz
• Windows 11 in der aktuellsten Version (Insider-Build, Dev-Channel)

Das sollte euch hoffentlich dabei helfen einzuschätzen, ob die FluidNinja Demo auch auf eurem System zufriedenstellend laufen wird. So oder so: Ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei, euren eigenen Sturm auf dem Meer zu erzeugen und mit halboffenem Mund das Gras anzustarren!

Wenn ihr noch mehr Grafikpracht sehen wollt, dann stöbert doch mal in unserer Übersicht zu den beeindruckendsten Techdemos der Unreal Engine 5:

• Unreal Engine 5: Diese 15 Techdemos zeigen beeindruckende Grafikpower

Habt ihr die FluidNinja Demo nach der Lektüre dieses Artikels auch ausprobiert? Wenn ja, wie hat sie euch gefallen? Wenn ihr noch weitere coole Techdemos kennt, die ich genauer unter die Lupe nehmen soll, dann nennt sie mir gerne in den Kommentaren!