Valorants Anti-Cheat-Programm läuft auf eurem PC, auch wenn ihr gar nicht spielt

Riot setzt bei Valorant schon zur Beta auf das eigene Anti-Cheat-Programm Vanguard. Weil dessen Kernel-Treiber ständig auf dem PC läuft, sind einige Spieler in Sorge.

Valorants Anti-Cheat-Methoden sind nicht unumstritten. Valorants Anti-Cheat-Methoden sind nicht unumstritten.

Der Taktik-Shooter Valorant ist erst vor wenigen Tagen in eine Closed Beta gestartet und hat schon mit den ersten Cheatern zu kämpfen. Riot Games geht von Anfang an streng dagegen vor. Zum Schutz von Valorant und allen zukünftigen Riot-Spielen setzt der Entwickler auf ein eigenes Anti-Cheat-Programm namens Vanguard.

Spieler haben entdeckt, dass dessen Kernel-Treiber (vgs.sys) permanent auf dem PC läuft, auch wenn Valorant gar nicht gestartet wird. Einige machen sich nun Sorgen über Datenschutz und mögliche Sicherheitslücken.

Darüber machen sich Spieler Sorgen

Wie beispielsweise der User voidox auf Reddit darlegt, starte der Kernel-Treiber automatisch, sobald der PC hochgefahren wird. Danach laufe er im Hintergrund weiter - und zwar mit Administrator-Berechtigungen. Zwei Hauptsorgen beschäftigen die Teilnehmer der Diskussion:

  • Sammelt und übermittelt Vanguard vielleicht auch dann Daten, wenn Valorant gar nicht läuft?
  • Was passiert, wenn Hacker sich zukünftig den Kernel-Treiber mit seinen weitreichenden Berechtigungen zunutze machen, um Zugriff auf Betriebssysteme zu bekommen?

Außerdem bemängelt voidox, dass nicht transparent gemacht wird, dass der Treiber auch außerhalb des Spiels permanent aktiv bleibt. Immer wieder wird auch der Fakt erwähnt, dass Riot zu 100 Prozent dem chinesischen Tech-Giganten Tencent gehört. Viele Spieler zweifeln deswegen an der Vertrauenswürdigkeit, die der Entwickler immer wieder beteuert.

Das sagt Riot zu den Bedenken

Bereits vor einigen Monaten gab Riot in einem Entwickler-Post bekannt, dass in Zukunft ein neues Anti-Cheat-System mit Kernel-Treiber eingesetzt wird. Die Begründung dafür: Inzwischen seien viele Cheater sehr geschickt darin, Codes im Kernel-Modus zu entwickeln, die dann von normalen Anti-Cheat-Programmen nicht erkannt werden können. Daher sei es notwendig geworden, zu härteren Maßnahmen zu greifen.

Wohl als Reaktion auf die Reddit-Diskussionen stellte sich Riots Anti-Cheat-Lead RiotArkem dort den Fragen der Spieler. Er führt unter anderem folgende Argumente an:

  • Der Vanguard-Treiber soll keine gesammelten Informationen über den PC an Riot schicken.
  • Alle Cheat-Scans sollen nur stattfinden, während Valorant läuft. Daher würden auch nur sehr wenige Ressourcen in Anspruch genommen.
  • Der Treiber könne jederzeit deinstalliert werden (allerdings wird er beim Start von Valorant natürlich wieder installiert).

Laut eigener Aussage bemüht er sich um Offenheit, kann aber nicht zu viele Informationen zur Funktionsweise von Vanguard herausgeben, damit das System sicher bleibt. Er plant, bald einen ausführlichen Artikel zum »Fog of War« (dem Anti-Wallhack-Tool in Valorant) und danach kleinere Meldungen über Vanguard zu veröffentlichen.

Wie seht ihr dieses kontroverse Thema? Macht ihr euch Sorgen über mögliche Sicherheitslücken, die Hackern den Weg in euer System freimachen könnten? Oder freut ihr euch vor allem darüber, dass Cheatern das Leben schwer gemacht wird?

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