Mein Name ist Bond. James Bond. Okay, das ist gelogen. Mein Name ist Elena Schulz. Ein wenig fühle ich mich aber trotzdem wie der britische Geheimagent, als ich Dalton in Watch Dogs Legion steuere. Immerhin soll ich allein einen bewachten Komplex infiltrieren, um eine Bombe zu entschärfen, alles im schicken Anzug.
So beginnt die dreistündige Demo von Watch Dogs Legion. Dalton arbeitet nämlich für das Hacker-Kollektiv Dedsec. Die kennt man schon aus den Vorgängern. In England besteht die Gruppe allerdings nicht aus bunt-überzeichneten Hipstern, sondern aus ganz normalen Leuten, die mit der aktuellen Situation in ihrer Heimat London unzufrieden sind.
Und im Kontext des Spiels heißt das: Wir können im Action-Adventure von Ubisoft tatsächlich jeden beliebigen Bürger von London steuern. Wie diese enorme Freiheit bei der Charakterwahl funktioniert und ob das überhaupt Spaß macht, erfahrt ihr hier in unserer Vorschau zum kommenden Open-World-Spiel. Na dann zeig mal, was du drauf hast, Dalton!
Unser mit Gameplay vollgepacktes Preview-Video zeigt den guten Dalton übrigens in Aktion:
Hinweis:
Die Screenshots stammen von Ubisoft und wurden dementsprechend etwas geschönt. Optisch machte Watch Dogs Legion bis auf ein paar Grafikfehler beim Spielen aber ebenfalls einen guten Eindruck. Davon könnt ihr euch selbst oben im Video überzeugen, für das wir unsere eigenen Gameplay-Aufnahmen verwendet haben.
Plötzlich Terrorist
Während Bond meist der Held des Tages ist, geht beim armen Dalton die Sache mit dem Bomben entschärfen nach hinten los. Blöde Sache! Noch blöder: Der mysteriöse Schuldige namens Zero Day hängt den Anschlag ausgerechnet Dedsec an.
Wir müssen also unsere Unschuld beweisen. Währenddessen befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Der private Militärkonzern Albion soll deshalb für Recht und Ordnung sorgen, ist aber natürlich ebenfalls nicht gut auf uns als potenzielle Terroristen zu sprechen.
Die Prämisse klingt erstmal spannend und sogar vergleichsweise düster. Lasst euch aber nicht täuschen: Watch Dogs Legion kehrt nicht zu einer ernsten Rachestory wie im ersten Teil zurück. Und auch wenn es sich vom aktuellen Weltgeschehen inspirieren lässt, solltet ihr keinen politischen Kommentar erwarten.
Stattdessen tauscht unser Hacker-Kollektiv trotz der heiklen Lage meist lockere Sprüche aus. Während die beim zweiten Teil eher unangenehm aufgesetzt statt cool wirkten, kaufen wir sie wir sie KI Bagley und Punk-Dame Sabine viel eher ab - auch weil der britische Akzent einfach charmant wirkt.
Zur Story und dem neuen Feature rund um die rekrutierbaren Helden haben wir übrigens bei GameStar Plus ein ausführliches Interview mit dem Lead Producer von Watch Dogs Legion geführt:
Neuer Held per Knopfdruck
Wem Sabine und ihr Computer-Kumpel Aufträge erteilen, hängt komplett von uns ab. Denn wir können ja jeden in Watch Dogs Legion steuern und diese x-beliebigen Personen tauchen sogar vollvertont in Zwischensequenzen auf. Sie sollen auch eigene Hintergrundgeschichten und Persönlichkeiten mitbringen, in der Demo zeigte sich das bisher aber nur über kleine Nuancen. Der Ansatz klingt wahnsinnig kompliziert, das System dahinter funktioniert aber eigentlich recht simpel.
Wie im Vorgänger dürft ihr jeden NPC per Knopfdruck scannen. Dabei offenbaren sich manchmal nützliche Eigenschaften: Ein Charakter aus der Demo verfügt zum Beispiel über einen direkten Draht zum Polizeichef, was uns im Zweifel schneller aus dem Knast bringt. Wollt ihr ihn rekrutieren, müsst ihr aber erstmal Überzeugungsarbeit in Form einer Mission leisten. Da Dedsec nicht den besten öffentlichen Ruf hat, sind die Leute uns gegenüber misstrauisch.
Aufträge dieser Art fallen meist simpel aus: In der Regel sichert ihr nur ein paar Daten in einem bewachten Gebiet oder löscht sie wahlweise, zum Beispiel um jemanden zu entlasten. Ist das geschafft, dürft ihr über ein Menü jederzeit und überall zum neuen Rekruten wechseln. Das klappt übrigens wirklich mit jeder Person. Damit ihr nicht ewig nach geeigneten Kandidaten sucht, markiert das Spiel besonders spannende Figuren wie Profi-Hacker oder Street-Artists.
Vom Bauarbeiter bis zum Polizisten
Spannend heißt in dem Fall talentiert. Denn jeder Charakter bringt besondere Eigenschaften und Fähigkeiten mit. Bauarbeiter tauchen zum Beispiel auf passendem Gelände unter, ganz ähnlich wie in Hitman mit den Kostümen für Agent 47. Solange ihr dem Wachpersonal nicht zu nahekommt, dürft ihr euch hier trotz Sperrgebiet frei bewegen.
Zusätzlich können Bauarbeiter eine Cargo-Drohne rufen. Hackt man die, transportiert sie einen bequem per Luftweg über den Köpfen der Gegner an den gewünschten Ort. Mühsames Vorbeschleichen ist dann nicht mehr nötig. Andere Figuren dürfen solche Drohnen ebenfalls hacken, direkt dabei hat sie aber nur unser Baustellen-Profi.
Hacker manipulieren Geräte dafür auf andere Arten und übernehmen zum Beispiel feindliche Wachdrohnen. Plötzlich kann ich seelenruhig das Feindgebiet überfliegen, scannen, hacken und sogar meine Gegner attackieren, ohne dass die wissen, wie ihnen geschieht. Polizisten wiederum können Gegner einfach festnehmen und damit ohne Gewalt außer Gefecht setzen. Apropos Festnehmen: Erledigen die Gegner euch, landet ihr ebenfalls im Knast, selbst als Polizist. Dann müsst ihr zu einer anderen Figur wechseln. Sind keine mehr übrig, kommt aber eine wieder aus dem Gefängnis frei.
Dahinter verbirgt sich ein fantastischer Weg, um Checkpoints und lästige Wiederholungen zu umgehen. Bei einer Mission habe ich mich zum Beispiel doof angestellt und bin mehrmals verhaftet worden. Ich muss so aber nicht immer wieder von vorne beginnen. Mein Fortschritt überträgt sich von einer Figur auf die nächste und ich kann mich weiter langsam ans Ziel herantasten.
Daraus ergeben sich aber auch neue Herausforderungen: Als ich einmal ein hohes Gebäude erklimmen will, befindet sich der Bauarbeiter samt Drohne gerade hinter schwedischen Gardinen. Das war's mit der idiotensicheren Strategie, jetzt heißt es kreativ werden!
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