Ich habe seit sieben Jahren ununterbrochen mein Netflix-Abo. Sieben Jahre konnten mich Stranger Things, Spuk in Hill Haus, Daredevil und all die anderen genialen Exklusiv-Serien bei der Stange halten.
Sieben Jahre, aber jetzt? Wenn der Streamingdienst Staub anlegen könnte, müsste ich mittlerweile jedes Mal niesen, wenn ich den Fernseher anschmeiße. Zum ersten Mal war ich in den letzten Wochen am überlegen, ob sich mein Abo wirklich noch lohnt.
Als hätte der Binge-Watching-Gott meine Zweifel gehört, haut jetzt Netflix aber den Trailer raus, auf den ich seit der Ankündigung vor fünf Jahren warte: Die Live-Action-Serie zu Avatar: The Last Airbender zeigt endlich Bewegtmaterial und meine Abo-Bedenken sind von Aang wie weggepustet.
Warum auch (oder vielleicht sogar besonders) Avatar-Neulinge sich über diesen Trailer freuen sollten, verrate ich euch jetzt.
Eine neue Interpretation für neue Fans
Huch, das ist ja zappenduster geworden! Der Trailer zur Serie lässt kaum noch vermuten, dass es ursprünglich mal um eine Kinderserie ging, in dem der junge Protagonist auf süßen Otterpinguinen den Schneeberg herunterschlittert. Diese Veränderung ist aber genau das, was Avatar gebraucht hat.
Die Animationsserie ist damals mit der Zielgruppe gealtert: Während Staffel 1 noch recht locker daherkam, hat sich spätestens bei Staffel 3 der ernste Ton durchgesetzt. Jetzt ist die Zielgruppe nicht mehr zwölf Jahre alt und Netflix weiß das.
Zum Glück lässt sich Avatar problemlos düster darstellen: Themen wie ein hundertjähriger Krieg, Genozid und die extrem schwere Verantwortung auf den Schultern eines viel zu jungen Kindes sind für ein ernstes Setting wie geschaffen.
Aber auch Neulinge profitieren von der Ausrichtung: Wer vorher vom knuffigen Animationsstil abgeschreckt war, kann jetzt mit dieser neuen Interpretation Aangs fesselnde Geschichte endlich erleben.
An den richtigen Stellen scheint sich Netflix aber am Original zu halten: Die Kostüme sehen fantastisch aus, das Set-Design ist wie ein wahr gewordener Traum (seht euch doch mal Omashu bei Minute 0:22 an!) und die Schauspieler sind zumindest vom Aussehen her eine absolute Wohltat im Vergleich zu M. Night Shyamalans verkorksten Film.
Meine einzigen Zweifel bestehen aktuell nur beim Bändigen der Elemente: Das Feuer der kriegerischen Nation sieht super aus, Aangs luftiger Kampf wird dagegen kaum gezeigt. Wie Wasser und Erde sich verhalten, wissen wir überhaupt nicht.
One Piece ist Schuld
Hätte mich vor ein paar Jahren noch jemand gefragt, hätte ich mich nicht so begeistert gezeigt. Man solle sich lieber etwas Neues ausdenken, nicht die alten Storys wie eine alte Portion Chilli in der Mikrowelle aufwärmen, hätte ich gesagt. Letztlich ist meine einstige Abneigung zu Live-Action-Umsetzungen nicht mehr so stark verankert.
Wo ich vorher noch verächtlich auf Disney herabgeschaut habe, wie sie meine Kindheitshelden verwursten, sehe ich das seit One Piece anders. Das hat mich von der Story überzeugen können, obwohl ich nie Manga oder Serie geguckt habe. Es hat eine neue Zielgruppe eröffnet.
Das Ding ist: Neue Interpretationen sind nicht das Problem, nur schlechte Umsetzungen. Ich beschwere mich auch nicht über die unterschiedlichen Batman-Darsteller - Robert Pattinsons Batman ist völlig anders als Christian Bale, aber beide zeigen eine spannende Facette des Charakters. So wünsche ich mir das auch bei Avatar: Zwei unterschiedliche Versionen mit unterschiedlichen Stärken.
Neugierig bin ich auf Avatar nun allemal, lange warten müssen wir auch nicht mehr: Am 22. Februar 2024 erscheint die Serie auf Netflix. Ob ich danach mein Abo halte bleibt noch abzuwarten, bis dahin hat mich der Streamingdienst aber überzeugt.
Was ist eure Einschätzung zum Trailer? Seid ihr Feuer und Flamme für Avatar, wirkt die Serie wie ein felsenfester Erfolgsgarant, fehlt euch die luftig leichte Seite aus dem Original oder verwässert Netflix die Kult-Serie zu sehr? Schreibt uns eure elementaren Meinungen gerne in die Kommentare, wir sind gespannt!
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