Die Kamera ist ein wenig verwackelt. Das Datum in der rechten unteren Bildschirmecke zeigt den 18. Juli 1998. Offenbar ein Privatvideo. Zu sehen ist zunächst ein Junge. In der nächsten Einstellung wird eben dieser Junge von einem Mann aus einem Pool getragen.
Es sind die ersten Szenen eines Trailer, der jüngst sowohl bei Netflix als auch auf dem offiziellen Profil von World of Warcraft auf X, vormals Twitter, hochgeladen wurde. Es ist der Trailer zum Dokumentarfilm The Remarkable Life of Ibelin, der Ende Oktober auf Netflix zu sehen ist.
Zweites Leben bei WoW
In dem Film geht es um den Norweger Mats Steen. Er litt an einer degenerativen Muskelerkrankung, Duchenne Muskeldystropie (DMD), die zu einem fortschreitenden Muskelschwund führt.
2014 starb Steen mit gerade einmal 25 Jahren. Seine Eltern glaubten, dass ihr Sohn ein einsames Leben ohne Kontakte geführt habe. Doch sie täuschten sich.
Denn Mats hatte mit Begeisterung World of Warcraft gespielt, war dort unter dem Namen Ibelin Redmoore bekannt. Dort baute er sich gewissermaßen ein zweites Leben auf, denn seine Erkrankung spielte in der virtuellen Welt Azeroth keine Rolle. Bei WoW knüpfte er viele Kontakte, lebte und liebte online.
Nach Steens Tod meldeten sich seine ehemaligen Mitspielerinnen und Mitspieler bei dessen Eltern. Sie erzählten ihnen, welchen Einfluss Mats alias Ibelin auf sie gehabt hatte.
In dem Film rekonstruiert der norwegische Regisseur Benjamin Ree Steens Leben anhand von Erzählungen seiner Eltern, ehemaliger Mitspielerinnen und Mitspieler sowie Archivmaterialien, etwa dem oben beschriebenen Privatvideo. Zudem spricht ein Schauspieler die realen Eintragungen von Mats Steen aus dessen Blog.
Ab dem 25. Oktober läuft The Remarkable Life of Ibelin auf Netflix. Den Trailer dazu seht ihr hier:
Der Film gewann in diesem Jahr bereits einige Auszeichnungen. So wurde er unter anderem als bester norwegischer Film beim diesjährigen norwegischen Filmfestival prämiert. Beim diesjährigen Sundance Film Festival gewann The Remarkable Life of Ibelin außerdem zum einen den Publikumspreis. Zum anderen wurde der Regisseur Benjamin Ree mit dem Directing Award ausgezeichnet.
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