Letztes Update am: 14.11.2024
Neu hinzugefügt: Info zu den unterschiedlichen Classic-Versionen
Aktualisiert: Beispiele im Fließtext
Seit dem offiziellen Launch von World of Warcraft: Classic am 26. August 2019, gibt es zwei Möglichkeiten WoW zu spielen. Entweder man spielt das sogenannte »Retail-WoW«, also das aktuellste World of Warcraft Addon oder man entscheidet sich für Classic-WoW, was, wie der Name schon sagt, WoW in seiner (fast) ursprünglichen Form zum Start des MMOs vor knapp 20 Jahren ist.
Natürlich kann man auch beide Versionen parallel spielen, immerhin sind im Abo-Preis von 13 Euro Zugang zu beiden Versionen enthalten. Da beide WoW-Versionen aber ähnlich zeitaufwändig sind, lohnt sich der Fokus auf eines der beiden Spiele. Welche Variante für euch geeignet ist, kommt darauf an, wie ihr World of Warcraft spielen wollt.
Im Folgenden möchten wir euch einen kleinen Überblick über beide Spiele und ihre Vor- und Nachteile geben.
WoW Classic hat unterschiedliche Versionen:
Während es beim modernen WoW nur eine Version gibt, hat Classic mittlerweile viele unterschiedliche Server und Versionen. Hier einmal im Überblick:
WoW Classic: Aktuell befindet sich WoW Classic in der Cataclysm-Erweiterung
. Das heißt, ihr spielt bei Classic aktuell eine etwa um 10 bis 15 Jahre zurückliegende Version von WoW. Hier unterteilt Blizzard die Server in PvP (Spieler vs. Spieler) und PvE (Kein Kampf zwischen den Fraktionen, Fokus auf PvE-Elemente).
Saison der Entdeckungen (Season of Discovery): Das ist eine Art WoW Classic + mit neuen Features. Ihr spielt sozusagen WoW Classic mit einem Twist, der sich in jeder Phase (eine Phase dauert um die 20 bis 25 Wochen) ändert. Bei diesem Twist handelt es sich etwa um Runen, welche die Fähigkeiten der Klassen ändert.
Ära-Server: Das sind in der Zeit stehengebliebene Server von WoW Classic. Sie sind auf dem Stand der letzten Classic-Phase (Öffnung vom Naxxramas-Raid).
Hardcore: Wie der Name schon sagt, sind diese besonderen Ära-Server etwas für echte Veteranen. Eure Charaktere haben nämlich nur ein Leben. Nach dem Tod müsst ihr (wie bei Diablo) von vorn beginnen. Den toten Charakter könnt ihr aber auf einen normalen Ära-Server transferieren
WoW Classic 20th Anniversary Edition: Ab dem 21.11.2024 startet ein neuer WoW-Classic-Run, bei dem das ursprüngliche WoW-Classic wieder von vorn beginnt.
Der größte Unterschied: Geschwindigkeit
Fangen wir doch direkt mit dem größten Unterschied zwischen beiden WoW-Versionen an. Classic-WoW legt ein wesentlich langsameres Tempo im Bezug auf Leveling, Dungeons und Fortschritt an den Tag, als Retail-WoW. Das muss per se aber nichts Schlechtes sein, wenn ihr euch erstmal in aller Ruhe mit dem Spiel vertraut machen wollt.
Konkret bedeutet das, dass ihr bei Classic-WoW im Schnitt einige hundert Stunden von Level 1 auf Level 60 braucht. Im WoW Forum spricht die Community beispielsweise von etwa 240 Spielstunden, um auf Max-Level zu kommen. In Retail-WoW könnt ihr dieselbe Levelspanne (mit The War Within beträgt das Maximallevel 80) in wenigen Stunden schaffen.
Auch Dungeons funktionieren in einigen Teilen von Classic-WoW wesentlich langsamer, das beginnt schon bei der Gruppensuche: Während wir in Retail-WoW die Komfortfunktion des Random Dungeon Finders und uns per Mausklick in die Warteschlange eines Dungeons einreihen können, müssen wir beim Rerun von Classic-WoW und Season of Discovery noch mit anderen Spielern direkt kommunizieren und eine Gruppe finden. Haben wir fünf Spieler beisammen, müssen alle zum Dungeon laufen, anstatt dorthin teleportiert zu werden.
Im normalen
WoW Classic wurde seit Wrath of the Lich King das Dungeon Finder Tool eingeführt, was euch immerhin einen Teil der Arbeit abnimmt.
Schreibt ihr gerne mit fremden Spielern und geht es lieber gemütlich an, ist Classic-WoW in diesem Bereich für euch die richtige Wahl. Solisten und Spieler, die Wert auf ein schnell zu erreichendes Endgame legen, sind in Retail-WoW besser aufgehoben.
Damals war alles schwerer… oder?
Nicht ganz, denn während Classic-WoW eindeutig die schwerere Levelphase hat, weil ihr langsamer aufsteigt und somit öfters die Chance habt gegen schwere Gegner zu kämpfen, bietet Retail-WoW vor allem im Endgame höhere und modulare Schwierigkeitsgrade an.
Habt ihr in Retail-WoW das Maximallevel erreicht, könnt ihr Dungeons und Raids auf der Schwierigkeitsstufe Mythisch-Plus beginnen. Die Gegner werden nach einem Stufensystem schwerer und die Beute verlockender.
Während in Vanilla WoW noch keine heroischen und mythischen Dungeons gab, wird im neuen Wrath of the Lich King Classic ein heroisch-plus-Modus hinzugefügt, der nun auch heroische Dungeons schwieriger machen soll.
Zusätzlich hat sich Blizzard über die Jahre immer spannende Raid-Gegner einfallen lassen. Während es in Retail noch ausreicht, seine Position im Raid zu kennen, müsst ihr in Retail-WoW eine ganze Menge rennen, ausweichen oder Knöpfe drücken, um nicht euch oder eure Mitspieler ins Verderben zu stoßen.
Wer WoW aufgrund seiner PvE-Inhalte spielt und nichts gegen eine knackige Herausforderung hat, ist in Retail-WoW gut aufgehoben. Die Raidbosse sind abwechslungsreich und erfordern viel Konzentration. Dafür ist die Levelphase sehr einfach. Wer es andersrum lieber mag, sollte zu Classic-WoW greifen.
Braucht es Komfort-Funktionen?
Retail-WoW-Spieler werden an dieser Stelle heftig mit dem Kopf nicken, denn Features wie der Dungeonfinder oder der Questmarker machen das Leben in Azeroth um einiges einfacher. Auch das Phasing, also das wechseln zwischen zwei Zeitperioden innerhalb einer Welt macht auch hier und da einige Quests interessanter.
Wie der Name schon sagt, sind das aber alles keine Features, die man unbedingt braucht. Wer gerne Questtexte liest und aus dem Suchen von Gegenständen lieber eine kleine Schnitzeljagd macht, wird auch in Classic WoW glücklich werden.
Übrigens: Einige neuere Komfort-Features haben es trotz Retro-Feeling in Classic WoW geschafft. Anders als Vanilla-WoW (also die exakte Version von WoW um 2003 herum) bietet Classic WoW einige kleine Verbesserungen, wie etwa das automatische Aufsammeln von Gegenständen, einen Item-Vergleich per Knopfdruck oder das Versenden mehrerer Gegenstände per Post.
Fazit: Ist der Weg das Ziel?
Die Frage, ob Classic WoW oder Retail WoW für euch besser geeignet ist, hängt davon ab, auf welche Feature ihr Wert legt. Interessiert euch vermehrt der Engame-Content mit schweren, abwechslungsreichen Raids, ist Retail WoW die richtige Wahl. Hier könnt ihr euch bald auf Shadowlands freuen, dass ebenfalls eine ganze Menge neuer Inhalte im Gepäck hat.
Seid ihr aber lieber von der gemütlichen Sorte und legt viel Wert auf eine fantastische Level-Erfahrung, Zusammenspiel mit anderen Community-Mitgliedern und könnt auf einige Komfort-Features verzichten? Dann legen wir euch Classic WoW ans Herz.
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