Fortsetzung Boss-Zombies
Die fiesesten Boss-Zombies allerdings sind der Tank und die Witch. Der Tank ist ein ins Gigantische aufgedunsene Monster, das Sie meterweit schleudern kann (besonders ärgerlich, wenn man auf dem kleinen Dach eines Hochhauses auf Abholung wartet) oder mit dicken Betonstücken nach Ihnen wirft. Die Witch hockt wimmernd in finsteren Winkeln nahe Ihrer Route und kann mit ein bisschen Vorsicht umlaufen werden, schreckt aber recht schnell durch den unbedachten Lichtkegel einer Taschenlampe hoch, greift dann nahezu unstoppbar an und hebt Sie gleich aus den Schuhen. Bis auf die grantige Dame können alle Boss-Zombies im Versus-Modus auch von Spielern übernommen werden.
Künstliche Intelligenz
Wenn Sie Left 4 Dead alleine angehen, steuert das Spiel ihre Kumpanen. Die KI der Mitstreiter hat uns angenehm überrascht. Die drei treffen nicht nur ungemein gut, sondern holen Sie auch zumeist aus der Patsche, wenn Ihnen ein etwa ein Hunter zu nahe gekommen ist. Zudem verpasst man Ihnen Medipacks und versorgt Sie mit Tabletten, sollten Sie arg angeschlagen sein. Doch vorlaufen müssen schon Sie: Die KI ist -- ähnlich wie in den Call of Duty 4 -- darauf ausgelegt, zu folgen.
Hinter der nächsten Ecke
Damit Left 4 Dead nicht schnell langweilig wird, lauern vom Spiel gesteuerte Boss-Zombies bei erneutem Spielen der Kampagnen niemals an der gleichen Stelle. Und auch Rohrbomben, Molotov-Cocktails und neue Waffen samt Munition finden sich oft an anderen Orten. Das allein motiviert nicht sonderlich, um das Spiel erneut und erneut und erneut anzugehen. Die höheren Schwierigkeitsgrade hingegen schon, denn bereits auf dem vorletzten von vieren zieht Left 4 Dead mächtig an. Und auf höchsten wird das Programm absurd knifflig. Nur koordiniertes Vorgehen und ein permanentes Miteinander garantieren Erfolg.
Der Versus-Modus hingegen (lässt sich blöderweise bisher nur in zwei der vier Kampagnen spielen) wird lange fesseln. Darin bestimmen die Gegenspieler, wann und wo die Boss-Zombies ins Spiel einsteigen. Damit's nicht ungerecht wird, entscheidet der Zufall, als was. Denn gegen vier Tanks hat keine noch so gute Gruppe eine reelle Chance.
Wer den Versus-Modus spielt, sollte übrigens ein sehr belastbarer Mensch mit starkem Nervenkostüm sein. Oder wahlweise die permanente Anspannung kreischend loswerden. Wir haben bei Valve viel gekreischt. Denn wenn Sie gerade aus einem der wenigen sicheren Räume hinaus treten, gleich von einem Gegenspieler-Boomer angekübelt werden und sich daraufhin eine Zombiehorde über Sie walzt, kann man nur kreischen. Und fluchen! Schlimmer gar ist es, wenn Sie sich dem Ziel nahe wähnen, etwa auf dem Dach des Krankenhauses in der ersten Kampagne auf den Helikopter warten, die Medipacks schon längst aufgebraucht sind und ein Widersacher plötzlich als Tank ins Spiel tritt. Dann hilft fast nur noch die Flucht -- sollten Sie nicht so angeschlagen sein, dass es nur noch zu einem Humpeln reicht.
Interessantes und sehr durchdachtes Konzept: Die Zombie-Spieler treten zunächst im Geistermodus ins Spiel ein, können von den Überlebenden ungesehen umher streifen und sich eine gemeinliche Ecke zum eigentlichen Eintritt suchen. Diese Ecke muss einen Mindestabstand zum anderen Team haben und niemand der Überlebenden darf Sie dabei sehen. Smoker lauern am besten auf Häuserdächern, Boomer in Ecken, die das Team schlecht einsehen kann, an denen es aber vorbei muss. Oder superfies: am oberen Ende einer Leiter. Hunter sind enorm beweglich und können große Distanzen mit ein paar Sätzen überwinden. Während die Monster respawnen, sind die Menschen tot, wenn sie mal tot sind. Das klingt unausgewogen? Das klingt nach einem Nachteil für die Menschen? Mitnichten, denn die Boss-Zombies sind zumeist nach einem Treffer Geschichte. Nur der Tank hält vergleichsweise viel aus. Und genau deswegen taucht der auch nur äußerst selten auf.
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