5 Gründe, warum ihr The Outer Worlds zu Unrecht ignoriert

The Outer Worlds findet aktuell wenig Beachtung. Wir haben das Rollenspiel ausführlich gespielt und sagen: Hier entsteht ein ziemlich spannendes RPG.

In The Outer Worlds bereist ihr fremde Planeten, die von Konzernen kontrolliert werden. In The Outer Worlds bereist ihr fremde Planeten, die von Konzernen kontrolliert werden.

Ob The Outer Worlds ein wirklich gutes Rollenspiel ist, muss Entwickler Obsidian erst noch beweisen. Über den Berg ist das Science-Fiction-Abenteuer nämlich noch nicht, gerade weil sich das Team sehr viel vorgenommen hat. Aber zumindest eine Sache können wir nach ausführlichem Anspielen festhalten: Das Spiel verdient mehr Aufmerksamkeit.

Aktuell wird The Outer Worlds nämlich zumindest von unser Leserschaft (die eigentlich Rollenspiele liebt) ziemlich geflissentlich ignoriert. Abrufzahlen für Artikel und Videos sehen mau aus, irgendwie scheint der Funke noch nicht wirklich überzuspringen. Doch Marketing-Fauxpas seitens Obsidian hin oder her: Wir wollen euch aus Sicht eines Rollenspiel-Fans fünf Gründe aufzählen, warum The Outer Worlds zu den spannendsten RPGs 2019 zählt.

Ob diese Gründe letztlich auch zu einem guten Spiel führen, erfahren wir erst zum Release am 25. Oktober 2019. Aber The Outer Worlds macht einige Dinge anders als die Konkurrenz - schauen wir uns die Unterschiede mal an.

Unsere große Titelstory zu The Outer Worlds

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Grund 1: Auf die Größe kommt's nicht an

Viele zeitgenössische Spiele setzen in erster Linie auf Umfang. Service-Games strecken gerne mal die eigene Spielzeit, damit ihr 200, 300 oder noch mehr Stunden darin versenkt. Kein Drama, sofern man die Zeit dafür mitbringt. Allerdings kann nicht jeder Spieler feierabends eine 100-Stunden-Kampagne nach der anderen zocken. Und genau an diese Leute richtet sich The Outer Worlds.

The Outer Worlds - 4K-Screenshots ansehen

Mit 20 bis 40 Stunden Spielzeit (je nachdem, wie viele Nebenquests man absolviert) bietet The Outer Worlds eine für Rollenspiel-Verhältnisse eher kompakte Erfahrung, allerdings wollen die Entwickler fehlende Masse mit Klasse ausgleichen. Statt repetitiver Sammelaufgaben bekommt ihr Quests mit spannenden Entscheidungen, diversen möglichen Spielweisen und so weiter. Das versprechen zumindest die Entwickler. In unserer großen Anspiel-Titelstory stößt Redakteur Markus auf tatsächlich sehr gelungene Missionen, doch ebenso stolpert er über holprige Quests.

Grund 2: Gewalt ist (k)eine Lösung

The Witcher 3 mag eines der besten Rollenspiele aller Zeiten sein, doch wie in vielen anderen aktuellen Rollenspielen, erledigt man die Mehrheit der Konfrontationen mit dem Schwert in der Hand. In Assassin's Creed: Odyssey wähle ich zwar zwischen Schleichen, Frontalangriff oder Bogenschuss - im Schnitt erledige ich Aufträge jedoch meist mit irgendeiner Form von Action. In The Outer Worlds ist dieser Pfad keinesfalls so vorbestimmt.

The Outer Worlds - Video: 5 Gründe, warum es ein Fest für Fallout-Fans wird Video starten 5:11 The Outer Worlds - Video: 5 Gründe, warum es ein Fest für Fallout-Fans wird

Denn die Entwickler bemühen sich um ein ausgefuchstes Dialogsystem, in dem der diplomatische Weg - so die Idealvorstellung - sich ähnlich spannend spielt wie eine Schlägerei. Je nach Skillung unserer Figur können wir gefährlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen, wenn wir im richtigen Augenblick etwa die richtige Person anlügen.

Beispielsweise müssen wir im Rahmen der Kampagne die Wurstproduktion eines Unternehmens lahm legen, die Mutantenschweine zu überteuertem Fraß verarbeitet. Lösungsansätze finden sich zuhauf: Wir können mit gezogener Waffe durch den Haupteingang stürmen, alternativ die Fabrik sabotieren, die Schweine vergiften oder schlicht den Besitzer »überzeugen«.

Während unserer mehrstündigen Anspielsession entpuppten sich die Dialoge als eines der Highlights der Demo. Die Gespräche sind knackig gesprochen, hervorragend vertont (allerdings nur in englischer Sprache). Warten wir mal ab, ob das gesamte Spiel dieses Niveau halten kann.

Grund 3: The Outer Worlds scheut keine Politik

Ubisoft mag davor zurückschrecken, explizite politische Kritik in den eigenen Spielen zu formulieren, doch Obsidian scheut diesen Schritt nicht. Zwar möchte man die Spieler nicht mit der Nase in irgendeine Agenda drücken, doch die Welt von The Outer Worlds inszeniert machthungrige Konzerne in einer bissigen Satire des modernen Kapitalismus.

The Outer Worlds scheut keine bissige Gesellschaftskritik und legt viel Wert auf spannende Dialoge. The Outer Worlds scheut keine bissige Gesellschaftskritik und legt viel Wert auf spannende Dialoge.

Generell dürfte das Szenario des Science-Fiction-Abenteuers ziemlich kreativ ausfallen. In unserer Anspielsession bereisten wir etwa den Planeten Monarch, begegneten dabei einigen schrägen Paradiesvögeln, schüttelten den Kopf über die allgegenwärtige Herrschaft der gierigen Konzerne. Zukunftsszenarien dienen ja ohnehin recht selten als Vorlage für Rollenspiele - und The Outer Worlds zeigt eine düstere, dreckige und zynische Alternative zur hochpolierten Vision eines Mass Effect.

Grund 4: Die taktischen Kämpfe

Auch wenn nicht Fallout drauf steht, ist durchaus Fallout drin: Die Kämpfe von The Outer Worlds erinnern ans gute, alte New Vegas. Ihr könnt ähnlich wie in einem Shooter mit einem Gewehr herumschießen, alternativ jedoch in eine spezielle Zeitlupe wechseln. In The Outer Worlds heißt diese Verlangsamung nicht VATS, sondern TZD (Taktische Zeitdilatation) - im Prinzip funktioniert's jedoch ähnlich.

Die TZD gibt euch die Möglichkeit, ganz gezielt Körperteile anzuvisieren, um besonders verheerende Angriffe zu starten. Eure Figur bleibt allerdings nicht auf Fernwaffen beschränkt. Beim Anspielen verwendeten wir ebenso Schlagwaffen, in dem Fall eine Klinge mit Giftschaden. Wer möchte, kann sich sogar auf solche Angriffsarten spezialisieren. The Outer Worlds setzt auf ein verständliches, aber taktisch tiefes Kampfsystem. Eine sehr interessante Balance.

Grund 5: Spannende Begleiter

Früheren waren BioWare-Rollenspiele die Referenz für Abenteuer mit spannenden Gefährten. Die eigentliche Story von Mass Effect, Dragon Age: Origins und Knights of the Old Republic fiel teilweise sogar unspektakulärer aus als die Verwicklungen unserer Begleiter. Doch über die Jahre wurden Rollenspiele mit spannenden Gefährten seltener, seit Pillars of Eternity 2 ist es ruhig geworden.

In den Kämpfen schalten wir alternativ in einen Zeitstopper, um gezielt Körperteile anzuwählen. VATS lässt grüßen. In den Kämpfen schalten wir alternativ in einen Zeitstopper, um gezielt Körperteile anzuwählen. VATS lässt grüßen.

Hier grätscht The Outer Worlds mit Begleitern dazwischen, die zumindest in unserer Anspieldemo unsere Neugier wecken. Beispielsweise haben wir die Begleiterin Parvati im Gepäck, die nicht nur als Mechanikerin unsere Crew ergänzt, sondern mit diplomatischem Geschick unsere Chancen auf gelungene Gespräche extrem erhöht.

Quasi als passendes Gegenstück fungiert die verschlagene Nyoka, die ausgezeichnet lügen kann und uns so durch brenzlige Situationen bringt. Falls die Verhandlungen scheitern, zückt sie ein riesiges Plasmagewehr, das ihre Argumente mehr als deutlich unterstreicht. Bis zu zwei Begleiter können wir auf unseren Reisen mitnehmen, die übrigen Crew-Mitglieder warten in unserem Raumschiff. Und auch hier knüpft The Outer Worlds an den Rollenspiel-Stärken eines Mass Effect an: Wie die Normandy fungiert auch in The Outer Worlds unser Schiff als Hauptquartier.

Ausführliche Preview lesen: The Outer Worlds ist Fallout im Weltraum

In den Umgebungen könnt ihr wie in Deus Ex so ziemlich alles durchsuchen. In den Umgebungen könnt ihr wie in Deus Ex so ziemlich alles durchsuchen.

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