Seite 2: Ace Combat 7: Skies Unknown im Test - Höhenflug und Story-Absturz

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Augenrollen statt Gänsehaut

Vor und nach Missionen spinnt Ace Combat 7 die Geschichte mit Zwischensequenzen weiter. Doch statt etwas zum eigentlich spannenden Szenario um Drohnenkriege, fortschreitende Technologie und politisch-philosophische Themen beizutragen, gibt's teilweise überzeichnete Abziehbilder, wie wir sie schon gefühlt hundertfach in Spielen, Comics und Filmen erlebt haben.

Da wäre der hochintelligente Wissenschaftler, der nicht den leisesten Hauch von Emotionen zeigt. Oder der fast überirdischen Elite-Pilot, der zwar nie sympathisch, dafür aber der allerbeste ist. Und dessen beiden unheimliche Enkeltöchter, die, naja, wir wissen eigentlich immer noch nicht, was die eigentlich in der Geschichte suchen.

Spannendes Szenario Eigentlich besitzt Ace Combat 7 ein spannendes Szenario, das anfangs auch gut erzählt wird.

Schwache Figuren Viele Figuren der Kampagne bleiben allerdings stereotyp und unsympathisch und trüben dadurch die Handlung.

Eine positive Ausnahme bildet Avril Mead, eine Mechanikerin, die auch den rostigsten Trümmerhaufen wieder flugfähig machen kann. Sie ist hart und cool, aber auch sympathisch, weil wir uns in sie hineinversetzen können - und das Spiel sich am Anfang fünf Minuten Zeit nimmt, ihre Hintergrundgeschichte zu erzählen. Emotional oder bewegend wird es aber auch bei ihr nicht.

Dabei ist es doch möglich, auch in einer Arcade-Flugsim toll gezeichnete Figuren, überraschende Wendungen und Gänsehautmomente zu erschaffen - das hat die Reihe immerhin selbst schon in Ace Combat 4 und 5 geschafft. Hier enttäuscht Teil 7 am meisten.

Flugzeuge für jede Mission

Insgesamt stecken über 25 realgetreue Flugzeuge wie die F-22A, die MiG-31B und der Typhoon Z im Spiel. Die unterscheiden sich unter anderem in ihrem Handling, ihrer Leistung und der Bewaffnung. Mit dem Jetbomber A-10C sollten wir beispielsweise nicht in Luft-zu-Luft-Gefechte gehen. Dagegen nützt uns die geschmeidige F-15C Eagle nur wenig im Kampf gegen eine Schiffsflotte.

Die detaillierten Flugzeugmodelle bestaunen wir im Hangar. Die detaillierten Flugzeugmodelle bestaunen wir im Hangar.

Unter den Flugzeugen sind jedoch auch viele eng verwandte Modelle, was die Vielfalt etwas trübt. Neben der gerade genannten F-15C Eagle gibt es auch noch die F-15J und die F-15E Strike Eagle. Neue Vögel schaltet ihr über einen Freischaltbaum mit der Ingame-Währung MRP frei. Die erhaltet ihr nach Missionen und im Mehrspieler-Modus.

In den unterschiedlichen Zweigen stecken aber nicht nur Flugzeuge, sondern auch Upgrades, mit denen wir beispielsweise den Maschinengewehrschaden erhöhen, Standardraketen schneller fliegen lassen und das Gieren unserer Maschine verbessern - pro Flugzeug sind acht Verbesserungen erlaubt.

Außerdem schalten wir weitere Spezialwaffen frei, von der wir eine pro Mission mitnehmen dürfen. Die 4AAM sind Luft-zu-Luft-Raketen, mit denen wir bis zu vier Ziele gleichzeitig anvisieren, das Luft-zu-Boden-Pendant heißt 4AGM. Futuristische Laserwaffen gibt es ebenfalls. Allerdings solltet ihr euch schon im Vorfeld überlegen, welchen Ausstattungsweg ihr verfolgen wollt: Rückerstattungen gibt es nicht und die Kampagne wirft bei weitem nicht genügend Punkte ab, damit ihr euch beim ersten Mal alles leisten könnt. Bleibt ihr hingegen konsequent, solltet ihr nach Beenden aller Missionen genug Knete haben, um zumindest einen Zweig komplett abzugehen.

Vor allem in der Cockpit-Ansicht spürt ihr das überarbeitete Wettersystem. Wer es übersichtlicher mag, sollte hingegen zur Außenansicht oder Nasenkamera wechseln. Vor allem in der Cockpit-Ansicht spürt ihr das überarbeitete Wettersystem. Wer es übersichtlicher mag, sollte hingegen zur Außenansicht oder Nasenkamera wechseln.

Raketenalarm auf Dauerschleife

Im Multiplayer stecken zwei Spielmodi: Team-Deathmatch und Battle Royale, wobei es sich bei Letzterem um ein gewöhnliches Alle-gegen-alle-Deathmatch handelt. Beide Modi spielen sich recht ähnlich: Ihr bekommt Punkte für Treffer und Abschüsse und spawnt nach wenigen Sekunden neu, wenn euch ein Feind erwischt hat. Wer nach fünf Minuten die meisten Punkte auf seinem Konto hat, gewinnt.

Das ist aber leichter gesagt als getan, im Multiplayer erwarten euch die härtesten Dogfights des ganzen Spiels: Wer hier Erfolg haben möchte, muss sein Ziel diszipliniert verfolgen, ausmanövrieren und mit Maschinengewehr beharken, während der Raketenalarm auf Dauerschleife läuft - was nach einer Weile durchaus nerven kann. Dafür fühlt es sich sehr befriedigend an, wenn ihr euch hinter euren Verfolger setzen und ihn mit einem gezielten Angriff auseinandernehmen könnt. In der Luft entscheidet aber nicht nur euer Können über Sieg oder Niederlage, sondern auch euer Equipment.

Maximal fliegen im Multiplayer acht Spieler durch die Luft. Für jeden Treffer erhalten wir Punkte. Maximal fliegen im Multiplayer acht Spieler durch die Luft. Für jeden Treffer erhalten wir Punkte.

Bevor ihr in die Luft steigt, erstellt ihr zunächst ein Setup aus Flugzeug, Spezialbewaffnung und Upgrades, das ihr in den Kämpfen nutzt. Je mächtiger das Flugzeug und die ausgewählten Teile sind, desto höher fällt die Kostenpunktzahl aus, was fürs Matchmaking eine Rolle spielt. Manche Lobbys haben Kostenbeschränkungen, damit nicht jeder mit bis oben hin vollgepumpten Elite-Jets antritt.

Einige Verbesserungen des Upgrade-Baums sind außerdem nur im Multiplayer verfügbar. So erhöht ihr etwa die Raketengeschwindigkeit und den Schaden des Maschinengewehrs. Das kratzt allerdings etwas an der Balance, da erfahrene Spieler so auch bessere Ausrüstung besitzen. Die Kostenbeschränkung kann das nur zum Teil ausgleichen. Kleines Highlight im Multiplayer: Die Musik besteht aus Stücken älterer Ace-Combat-Spiele, beispielsweise Megalith (Agnus Dei) aus Ace Combat 4.

Aber beiden Modi fehlt es trotz verschiedener Karten an Abwechslung. Wir hätten uns neben der PvP-Modi auch einen Koop-Modusgewünscht, in dem wir gemeinsam als Geschwader Missionen absolvieren.

Obwohl die Flugzeugmodelle hübsch designt sind, gibt es auch in Ace Combat 7 teilweise hässliche und zu spät auftauchende Bodentexturen. Obwohl die Flugzeugmodelle hübsch designt sind, gibt es auch in Ace Combat 7 teilweise hässliche und zu spät auftauchende Bodentexturen.

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (44)

Kommentare(31)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.