Battlefield 1: In the Name of the Tsar - DLC-Check: Endlich an die Ostfront

Fast ein Jahr nach Release von Battlefield 1 erscheint mit In the Name of the Tsar der zweite DLC für den Weltkriegs-Shooter. Wie gut schlagen sich die Russen auf den neuen Maps?

Battlefield 1: In the Name of the Tsar - Teaser-Trailer zum Russland-DLC Video starten 0:59 Battlefield 1: In the Name of the Tsar - Teaser-Trailer zum Russland-DLC

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Da hat sich die russische Armee für den Kriegseintritt ganz schön Zeit gelassen: Elf Monate nach der Veröffentlichung von Battlefield 1 erscheint erst der zweite (!) DLC mit dem Namen In the Name of the Tsar. Bei bisherigen Battlefields war so spät nach Release das komplette DLC-Feuerwerk bereits verschossen.

Aber gut Ding will Weile haben und In the Name of the Tsar lässt tatsächlich die Muskeln spielen. Für alle Spieler kostenlos ist zudem das begleitende Update, das Perks - Spezialisierungen genannt - als neue Gameplay-Mechanik und HDR10 als neuen Grafikeffekt bietet.

Wie kaufen?
Premium-Pass-Besitzer dürfen In the Name of the Tsar seit dem 5. September spielen. Wer den DLC einzeln kaufen möchte, muss zwei Wochen bis zum 19. September warten. Der Einzelkauf kostet dann via Origin 14,99 Euro. Der Download ist allerdings für alle Spieler verpflichtend und 8,53 GB groß.

In the Name of the Tsar - Was bietet der DLC?

Nicht vier, sondern ganze sechs neue Karten stecken im neuen DLC. Die Maps sind auf drei Szenarien aufgeteilt, die sich alle rund um Russland drehen: Brussilow-Festung, Galizien und Lupkow Pass zeigen den Kampf zwischen Russland und Österreich-Ungarn um die Karpaten, auf Albion kämpft die russische Armee gegen deutsche Landungstruppen um Inseln im nördlichen Baltikum.

Die beiden letzten Karten Wolga und Zarizyn spielen tatsächlich nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919: Hier kämpfen Russen gegen Russen, rote Bolschewiki gegen die Weiße Garde im Russischen Bürgerkrieg. Ein unerwarteter, aber äußerst spannender Hintergrund für die Battlefield-Massenschlachten. Mit der Brussilow Offensive von 1916 und dem »Rote Flut« genannten Bürgerkrieg gibt es auch zwei neue Operationen.

Battlefield 1: In the Name of the Tsar - 10 Minuten Gameplay von der neuen Map Albion Video starten 11:37 Battlefield 1: In the Name of the Tsar - 10 Minuten Gameplay von der neuen Map Albion

Die Maps könnten kaum vielseitiger sein: Albion bietet Seeschlachten mit vielen Schnellbooten, was Battlefield-Veteranen an den Battlefield-4-DLC Naval Strike erinnern dürfte. Panzer und Flugzeuge dominieren auf Galizien, Infanteristen können kaum auf Deckung hoffen. Die Brussilow-Festung zeigt den Kampf um ein kleines Dorf, auf Wolga müssen Spieler offene Flächen überbrücken, um sich bei den Missionszielen wiederum erbittert aus nächster Nähe zu bekriegen.

Zarizyn spricht dagegen Fans der berühmt-berüchtigten Metro-Karte an: Flaschenhälse und nur drei einnehmbare Flaggenpunkte für 64 Spieler in einer eng bebauten Stadtkarte machen jeden Meter zur Gefahrenzone. Die Stadt mag erst 1925 in Stalingrad umbenannt worden sein, in welchem Geiste die Designer von DICE die Map entwickelt haben, ist aber eindeutig.

Battlefield 1: In the Name of the Tsar - Gameplay von der neuen Map Zaryzin Video starten 6:41 Battlefield 1: In the Name of the Tsar - Gameplay von der neuen Map Zaryzin

Neuer Modus, neue Waffen

Wer die neuen Maps nicht im Conquest- oder Operations-Modus spielen möchte, darf Versorgungsabwurf (auf Englisch Supply Drop) ausprobieren. In den reinen Infanterie-Gefechten für 24 Spieler taucht ein neutrales Flugzeug am Himmel auf und wirft irgendwo auf der Karte ein Versorgungspaket ab. Solange die Spieler eines Teams in der Nähe des Abwurfs bleiben, gibt es Punkte und das Team mit dem höchsten Punktestand gewinnt am Ende.

Der Modus trifft eine gute Balance: Die Versorgungskisten erzeugen Hotspots auf den Maps, um die hart gekämpft wird - der Rest der Karte lässt sich zum Flankieren benutzen. Außerdem sind die Gefechte taktisch anspruchsvoll, denn gerne werden zwei oder drei Kisten in schneller Reihenfolge abgeworfen. Der Versuch, möglichst alle Kisten zu verteidigen, ist spannend, gerade wenn das Gegnerteam ihren Angriff auf einen einzelnen Punkt fokussiert.

Battlefield 1: In the Name of the Tsar - Supply Drop: 10 Minuten Gameplay im Versorgungsabwurf-Modus Video starten 10:27 Battlefield 1: In the Name of the Tsar - Supply Drop: 10 Minuten Gameplay im Versorgungsabwurf-Modus

Und wie halten wir die Gegner fern? Natürlich mit einer Menge neuer Waffen, insgesamt 11 neue Schuss- und 2 Nahkampfwaffen warten. Darunter sind erwartbare Klassiker wie das Mosin-Nagant, aber auch ungewöhnliche Neuzugänge wie das chinesische General-Liu-Gewehr.

Die Waffen sind wie schon im ersten DLC They Shall Not Pass über Aufgaben freischaltbar. So müssen wir erst drei Kopfschüsse mit der Lee-Enfield und 20 Abschüsse mit der Mars-Pistole erzielen, bis wir die Mosin-Nagant in der Infanterie-Variante in unseren Händen halten dürfen.

Die Aufgaben variieren zwischen belanglos (40 Squad-Heilungen), nervig (15 Abschüsse mit der M1903 Experimental) und sehr schwierig (2 Flugzeuge mit Maschinengewehren zerstören). Wer es sich leicht macht und je Aufgabe immer den vorteilhaften Spielmodus wählt, sollte aber in kürzester Zeit die meisten Waffen freischalten können.

Neue Möglichkeiten - aber nur für DLC-Besitzer

Die Schießprügel kratzen beinahe an der Spielbalance: Die Federov Avtomat für den Sanitäter ist keines seiner klassischen halbautomatischen Gewehre, sondern ist eher mit einem Karabiner aus Battlefield 4 zu vergleichen und kann auch vollautomisch schießen.

Wer den Medic vergangener Battlefields vermisst, in denen er an die Sturmgewehre gekoppelt war, erhält den klassischen Spielstil mit der Federov zumindest teilweise zurück. Wer den DLC nicht hat, muss auf die Waffe und diesen Spielstil verzichten. Das bedeutet aber keinen eklatanten Vorteil in allen Situationen, sondern das Fehlen einer taktischen Option.

Ähnlich sieht es beim MG14-Parabellum-Maschinengewehr des Versorgers aus: Die extrem hohe Feuerrate wird durch sehr hohen Rückstoß gekontert, das MG14 ist auf dem Papier für geringe Reichweite balanciert. Allerdings erhalten damit nur DLC-Besitzer eines der besten Maschinengewehre für kurze Distanzen, das auch auf den Nahkampf-Maps des Hauptspiels dominieren kann.

Keinesfalls für Frust, sondern für maximale Befriedigung, sorgt die neue Kavallerieklasse: Der Husar. Der tausch einzig den Säbel gegen einen Speer, der mechanisch wie das Bajonett am Gewehr funktioniert.

Beim Senken der Lanze geht der Reiter in einen Sturmangriff über und falls die Lanze trifft, wird ein Gegner sofort aufgespießt, einige Meter mitgezerrt und getötet. Als Plänkler zu spielen und immer mal wieder einen einzelnen Gegner aus den feindlichen Reihen zu holen, einen Kreis zu ziehen und einen neuen Angriff zu starten, sorgt für jede Menge Spielspaß. Da aber auch der Säbel sofort tödlich ist, spielt sich der Husar nicht grundsätzlich neu und anders.

Lohnt sich nun der Kauf von In the Name of the Tsar für jene, die den Season Pass nicht besitzen? Tatsächlich ist der DLC wegen den Inhalten wie Karten, Waffen und Vehikeln klar zu empfehlen. Allerdings sollte man beim Kauf im Hinterkopf behalten, dass Battlefield-DLCs grundsätzlich eine kurze Halbwertszeit haben und spätestens mit dem Release der nächsten Erweiterung die meisten Spieler weiterziehen. Genug Spieler für Operationen wird es leider nicht ewig geben.

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