Battlefield 5 - Mit Tides of War entscheidet sich das Schicksal von Battlefield 5

DICE hat lange das aktuelle Service-Modell von Videospielen verschlafen. Mit Battlefield 5 könnten sich die Schweden aber auf Anhieb an die Spitze der Branche katapultieren, meint Stefan Köhler.

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Kosmetische Optionen haben einige Spieler zur Ankündigung von Battlefield 5 abgeschreckt. Dabei liegt die Zukunft des Shooters ausgerechnet im Service-Modell. Kosmetische Optionen haben einige Spieler zur Ankündigung von Battlefield 5 abgeschreckt. Dabei liegt die Zukunft des Shooters ausgerechnet im Service-Modell.

Seien wir mal ehrlich: Shooter von DICE sind in vielen Bereichen seit Jahren branchenführend, beim Servicemodell hinkt man der Konkurrenz aber immer ein paar Jahre hinterher. Battlefield und Star Wars: Battlefront beeindrucken Jahr um Jahr mit Grafik und Sound, aber mit dem "Games as a Service" klappt es einfach nicht.

Der Shitstorm um die Mikrotransaktionen von Battlefront 2, deren komplette Überarbeitung sowie die Totgeburt des vollmundig angekündigten E-Sport-Modus Incursions von Battlefield 1 zeigen das eindrücklich. Und jetzt könnte (und muss) ausgerechnet Battlefield 5 das Blatt wenden und bietet die Möglichkeit, die Konkurrenz rechtsaußen zu überholen. Die Chance haben DICE und Electronic Arts in der Hand.

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Der Fall Europas statt Spielzeugarmee

"Tides of War" nennt EAs Marketing-Abteilung den Service-Ansatz von Battlefield 5, damit man erneut ein Buzzword in den Raum werfen kann. Und bei dieser unsinnigen Begriffserfindung mag man schon mit den Augen rollen, der Ansatz des Entwicklerteams ist aber tatsächlich interessant: Neue spielerische Inhalte für Battlefield 5 werden dem Modell entsprechend kontinuierlich und vor allem kostenlos für alle Spieler veröffentlicht, die Weiterentwicklung soll durch kosmetische Mikrotransaktionen gewährleistet werden.

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Soweit, so bekannt, viele Service-Spiele funktionieren so. Der Clou ist aber die thematische Ordnung dieser kommenden Inhalte an historische Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Tides of War erzählt den Zweiten Weltkrieg Stück für Stück ein wenig nach, beginnend mit dem Fall Europas im Blitzkrieg ab 1939. Deswegen treten vorerst auch nur das Deutsche Reich und Großbritannien als Fraktionen zum Release an. Ein bisschen Story im Multiplayer-Modus also.

Der Autor: Stefan spielt praktisch jeden Multiplayer-Shooter rauf und runter, Battlefield hatte in den letzten Monaten aber das Nachsehen. Das liegt an den Design-Entscheidungen von Battlefield 1 und an der Tatsache, dass der Shooter nach Release kaum relevant blieb. Kein richtiges Service-Modell und monatelange Wartezeiten auf DLCs, die nach zwei Wochen eh kaum noch Spieler haben, funktionieren heutzutage einfach nicht mehr.

Hier liegt die große Chance von Battlefield 5: Auch ein Call of Duty: WW2 liefert ständig neue Inhalte, die Events haben aber praktisch keine historische und zeitliche Einordnung. Winter Siege, Liberty Strike, Attack of the Undead (!) - kein Vergleich zu den Möglichkeiten, die Battlefield 5 hat. Man zitiert lose historische Ereignisse, wenn überhaupt. Im aktuellen Sommer-Event von Call of Duty verwandeln sich Spieler in grünen Plastiksoldaten, die um einen Sandkasten kämpfen. Zumindest auf der PS4: PC-Spieler dürfen wegen dem Sony-Deal das abgedrehte Spielzeug-Szenario erst nach dem Ende des Sommer-Events spielen.

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DICE kann mit Tides of War theoretisch wieder Spieler für sich gewinnen kann, die sich angesichts der geringen historischen Akkuratesse zur Ankündigung von Battlefield 5 und dem aktuellen Stand von CoD:WW2 vor dem Kopf gestoßen fühlen.

An Vorlagen mangelt es nicht

Die historischen und spielerischen Optionen von Tides of War sind auf dem Papier ungemein vielfältig:

  • Ostfront: Schneekarten und natürlich Stalingrad, Sowjetunion als neue Fraktion
  • Pazifikkrieg: Pearl Harbor und Wake Island, USA und Japan als Fraktionen
  • Nordafrika: Große Maps und die Rückkehr von Klassikern wie El Alamein, Spielmodi mit Fokus auf Fahrzeugnachschub
  • Rückeroberung Europa: D-Day in der Normandie, Landung der Alliierten in Italien

Und viele weitere Ideen sind denkbar. Denn nicht nur die großen historischen Militäroperationen können umgesetzt werden, auch andere Themen lassen sich mit dem Service-Modell erschließen. Wie wäre es mit dem Partisanenkrieg in Frankreich und Jugoslawien? Oder einer Verneigung vor der eigenen Battlefield-Geschichte und dem Battlefield-1942-Addon Secret Weapons of WW2 mit den Prototypen aus den Waffenlaboren aller Parteien?

Stets können neue Spielmodi, Waffen, Fahr- und Flugzeuge, Infanterie-Subklassen und neue kosmetische Items wie Uniformen und mehr hinzugefügt werden. Alles in einem historischen Rahmen der stets Vorfreude auf kommende Inhalte weckt - und das hält die Spieler erwiesenermaßen über Monate oder gar Jahre bei der Stange.

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