Der erste DLC »Overture« für Battlefield 5 ist da und bringt neben einer neuen Map und dem Trainings-Modus auch das neue Singleplayer-Kapitel The Last Tiger mit. Wie viele Spieler, habe ich aufgrund der mauen Qualität der bisherigen War Storys auch von dieser nicht viel erwartet - und wurde nun eines Besseren belehrt.
BF5 Singleplayer-Test: Untergang einer spannenden Story
Anders als die meisten anderen Kapitel der Battlefield-5-Kampagne, läuft The Last Tiger recht linear ab. Wir steuern den Panzerkommandanten Müller und seinen Tiger-Panzer während der finalen Phase des Zweiten Weltkriegs. Während Müller und seine Crew anfangs noch Erfolg um Erfolg feiern und die US-Soldaten entschieden zurückschlagen, wird ihnen bald die Ausweglosigkeit ihrer Situation klar.
Endzeit-Stimmung in BF5
Dabei macht The Last Tiger in Sachen Spielablauf keine großen Fortschritte im Vergleich zu den vorherigen War Storys und steuert sich relativ anspruchslos. Trotzdem erleben wir die Klimax der Handlung nicht nur in den starken Cutscenes, sondern auch durch das Gameplay.
Während wir zu Beginn die Alliierten souverän besiegen können, spitzt sich die Situation immer weiter zu, während wir in immer neue Hinterhalte geraten und die Zahl der feindlichen Panzer dramatisch zunimmt. Zugleich verwandelt sich die Levelumgebung immer mehr zu einer beinahe postapokalyptisch anmutenden Landschaft der Zerstörung.
Im selben Maße entwickelt sich die Geschichte der vierköpfigen Tiger-Besatzung zu einem menschlichen Drama, bei dem es am Ende nur Verlierer gibt.
Hier unterscheidet sich The Last Tiger wohl am deutlichsten von dem Rest der Singleplayer-Kapitel: Wir erleben hier keine Heldengeschichte. Wir erleben ein Desaster von unfassbaren Ausmaßen, erzählt durch die einzelnen Schicksale einfacher Männer.
Emotion statt Sandbox
Die zahlreichen und durch die Bank hochwertigen Zwischensequenzen vermitteln dabei mehr Emotionen, als alle bisherigen Kriegsgeschichten von Battlefield 1 und Battlefield 5 zusammen. Ich fühle mit den Figuren und erlebe ihr Leid und ihren inneren Kampf. Jeder Charakter hat eine eigene Ansicht zu dem Irrsinn, der um sie herum passiert und in nur kurzer Zeit schafft es The Last Tiger, dass ich mich mit dieser kleinen Crew vollkommen identifiziere.
Das liegt auch an der sehr gelungenen deutschen Synchro, die Panzerkommandant Müller und seine Truppe noch viel greifbarer macht. DICE beweist mit diesem DLC-Kapitel, dass sie es eben doch drauf haben, eine erschreckende und ergreifende Geschichte im Zweiten Weltkrieg zu erzählen, ohne dabei an Action und Explosionen sparen zu müssen.
Hätten alle War Storys so viel Feingefühl und eine so spannenden Inszenierung aufgefahren, dann wäre die Kampagne von Battlefield 5 wohl als eine der bislang besten Singleplayer-Erfahrungen über den Zweiten Weltkrieg aufgenommen und gefeiert worden.
Battlefield 5 im Test mit Wertung: Die neue Multiplayer-Größe
2:10
Battlefield 5 - Trailer zum ersten DLC zeigt gewaltige Panzerschlacht auf der neuen Map
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