Wie gut funktionieren die neuen Features am PC?
Wir hatten es bereits in unserer Ersteinschätzung von Black Ops 4 geschrieben: Richtig gespannt waren wir auf Rückstoßmuster, wie sie Counter-Strike: Global Offensive hat. Erstmals soll auch Call of Duty auf dieses Feature setzen.
Am Ende waren wir enttäuscht: Hier bedarf es noch viel Feintuning, da auf kurzen Reichweiten der Rückstoß weiterhin zu gering ist und die CoD-Gewehre fast lasergenau feuern. Auf Reichweite fällt dagegen der Schaden unsere Schüsse so weit ab, dass auch gezieltes Dauerfeuer guter Schützen nicht mehr effektiv ist. Hier müssen sich Treyarch und Beenox ganz genau überlegen, wie stark sich die Spielmechanik nun im Spiel auswirken soll - und wie bereit sie sind, sich tatsächlich ein Stück weit vom Arcade-Gameplay zu entfernen.
Witzigerweise sind die Menüs von Black Ops 4 eindeutig PC-Menüs: Selbst auf der Konsolenfassung wurde ein Mauszeiger eingeführt, den wir wie bei Destiny 2 mit dem Analogstick bewegen. Das dürfte Spieler ein Jahr nach Call of Duty: WW2 freuen, das deutlich erkennbar auf Konsolensteuerung ausgelegte Menüs hatte.
Geht es mehr um den Ruf, als um Features?
Die PC-Portierung von Black Ops 4 hatte unserem Eindruck nach also keine großen Schwächen. Aber wenn wir ehrlich sind: Die hatten wir auch nicht erwartet. Treyarchs Shooter sind in der Regel ordentliche Portierungen, dedizierte Server und Modding ist für Black-Ops-Fans kein neues Feature. Treyarch hat mit TAC ein eigenes Anti-Cheat-System, das im Zusammenspiel mit VAC stets ausgezeichnet funktioniert hat. Black-Ops-Shooter sind nicht nur für CoD-Verhältnisse, sondern für PC-Shooter im Allgemeinen erstaunlich arm an Cheatern.
Beenox jetzt ins Boot zu holen und damit das PC-Entwicklerteam deutlich zu vergrößern ist löblich, aber liefert auf den ersten Blick keine bahnbrechenden Vorteile. Und die Hilfestellung von Blizzard - im Zusammenspiel mit dem exklusiven Release via Battle.net - klingen eher nach einem Gütesiegel, das PC-Spieler zum Kauf animieren soll. Obendrauf kriegt die PC-Community zur besseren Kommunikation nun einen eigenen Twitter-Account mit @TreyarchPC und den ersten PC-Community-Manager, Rob Smith.
Große Überraschungen in Form von Features oder Inhalten sollte also kein Spieler erwarten. Activision scheint den PC-Kunden aber nun endlich etwas ernster zu nehmen. Und, wer weiß: Vielleicht danken es ihnen die Spieler und die PC-CoD-Community erstarkt wieder unter einem Treyarch-Shooter, wie wir es zuletzt 2012 bei Black Ops 2 gesehen haben.
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