Wie aus einem Game-Informer-Interview mit Art Director Joel Emslie hervorgeht, hätte die kontroverse Mission »No Russian« in Call of Duty: Modern Warfare 2 ganz anders ablaufen können. So seien Mitarbeiter des Studios Infinity Ward geteilter Auffassung gewesen, ob die Mission in ihrer Schärfe zumutbar war.
Laut Emslie war eine alternative Version der CoD-Mission entstanden, die kurz nach dem ersten Massaker an unschuldigen Zivilisten endete und direkt zu einem darauf folgenden Feuergefecht wechselte. Schließlich hätte sich Emslies Frau die neue Szene angeschaut und irritiert gefragt: »Wo sind all das Blut und die Gedärme?«
Emslie erklärt, dass seine Frau die Dinge oft in einem anderen Licht sehe, als er selbst. Sie kamen zu der Erkenntnis, dass man eine derart intensive und für den Spieler unangenehme Szene nicht einfach abbrechen und überspringen dürfe. Wenn man etwas derartiges beginnt, müsse man es auch konsequent zu Ende bringen.
Dies habe schlussendlich dazu geführt, dass Emslie sich für die volle Härte entschieden hat. Infinity Ward veröffentlichte Call of Duty: Modern Warfare 2 mit der ungeschnittenen No-Russian-Mission - zumindest in der internationalen Fassung.
Was passiert in der »No Russian«-Szene überhaupt?
Den meisten Shooter-Spielern dürfte die Mission No Russian in Call of Duty: Modern Warfare 2 noch in Erinnerung sein. Wir spielen als Gruppe russischer Terroristen, die auf einem belebten Flughafen ein Massaker unter Zivilisten anrichten. Der Anführer ermahnt seine Gruppe mit »Remember, no Russian!« (»Denkt daran, kein Russisch!«), während der Aktion kein Russisch zu sprechen, damit es so aussehen könne, als hätten amerikanische Terroristen den Angriff verübt.
In der deutschen Version wurde die Mission etwas entschärft, indem der Spieler selbst nicht schießen kann. Die internationale Fassung dagegen erlaubt, selbst an dem virtuellen Massaker teilzunehmen.
Die Mission sorgte für eine hitzige Debatte um die Grenzen von Gewaltdarstellung in Computerspielen und wird auch heute noch thematisiert, wenn es um Extrembeispiele von Videospielen mit Gewalt geht.
Die »Call of Duty«-Serie ist indes sowieso bekannt für kontroverse Momente, sogar im Vergleich zu anderen Kriegsspielen. Auch der kommende Ableger, der simpel Call of Duty: Modern Warfare heißt, spart in seiner Einzelspieler-Kampagne nicht mit heftigen Themen.
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