CoD Warzone: Activision geht gegen beliebte Fan-Seite vor, Betreiber wehrt sich

Die Webseite SBMMWarzone zeigt Statistiken von Spielern und will das Matchmaking transparenter machen. Doch Publisher Activision ist damit nicht einverstanden.

Activision fährt schwere Geschütze gegen ein inoffizielles Portal auf. Activision fährt schwere Geschütze gegen ein inoffizielles Portal auf.

Call of Duty: Warzone ist erneut Gegenstand eines Streits, diesmal zwischen Publisher Activision und der Fan-Webseite SBMMWarzone. Die zeigt Statistiken von Spielerprofilen, um das Matchmaking transparenter zu gestalten. Activision sieht darin einen Verstoß gegen die Regeln und fordert via Anwalt die Schließung des Portals.

Wir erklären euch, worum es in dem Streit geht und wie die Betreiber ihr Projekt retten wollen. Falls ihr mit dem Begriff SBMM nichts anfangen könnt, schaut am besten erstmal hier rein:

Was steckt hinter dem Streit?

So funktioniert das Portal SBMMWarzone

Das Matchmaking in Warzone ist umstritten. Was vor allem daran liegt, dass vieles daran unklar beziehungsweise undurchsichtig ist: Die Entwickler halten sich sehr bedeckt mit konkreten Aussagen dazu, wie Lobbys zusammengesetzt werden und welche Rolle SBMM (also Skill-Based Matchmaking) dabei spielt. Zahlreiche Spieler beklagen sich, dass sie in zu starke Runden geworfen werden. Manchmal passiert aber auch das Gegenteil und ein Profi-Team stellt einen Weltrekord gegen Anfänger auf.

Da offizielle Infos dazu fehlen, überrascht es natürlich wenig, dass Fans die Sache selbst in die Hand nehmen. So eben die Betreiber des beliebten Portals SBMMWarzone: Auf dieser Webseite werden die Statistiken öffentlicher Spieler-Profile angezeigt, unter anderem:

  • K/D (Verhältnis von Kills zu Toden)
  • Gesamtzahl und prozentualer Anteil der Wins
  • Gesamtzahl der Kills
  • Durchschnittliche Kills pro Match

So zeigt SBMMWarzone die Statistiken an, hier von Profi-Spieler Iron. So zeigt SBMMWarzone die Statistiken an, hier von Profi-Spieler Iron.

Daraus ergeben sich Ranglisten mit verschiedenen Ligen, wie man sie aus anderen Spielen kennt - Bronze, Silber, Gold, Diamant und so weiter. Jeder Besucher kann über den Gamertag herausfinden, wie gut der jeweilige Spieler ist, falls derjenige sein Profil nicht auf privat gestellt hat. So lässt sich zum Beispiel nach einem Match nachvollziehen, ob der Gegner tatsächlich mehrere Ligen über einem selbst spielt - ein Hauptgrund für die Beliebtheit der Seite.

Das Problem daran: Die Seite ist inoffiziell und wurde nicht von Activision genehmigt oder unterstützt. Und jetzt will der Publisher hart durchgreifen und fordert via Anwalt die Schließung - wegen Verletzungen der Privatsphäre und der AGB, wie es heißt. Am 29. März 2021 läuft die genannte Deadline ab, dann soll SBMMWarzone dicht machen.

Betreiber machen Angebot, Activision schweigt

Gegenüber Eurogamer äußerte einer der Betreiber, dass er auf Verhandlungen mit Activision hofft. Sein Vorschlag wäre, eine offizielle Partnerschaft zu beginnen. Leider habe man bisher keine Antwort erhalten:

"Worum wir sie bitten, ist nur, mit uns zu diskutieren, wie wir Partner werden könnten und was wir ändern müssten, um dem zu entsprechen. Wir sind offen für ein Rebranding (unseren Namen zu ändern), manche Features zu ändern und für die Nutzung ihres APU zu zahlen, aber dafür müssen wir in Kontakt kommen. Das ist, was mich besonders traurig macht. Wir wollen die Möglichkeit, mit ihnen zu reden. Wir glauben, dass es noch so viel gibt, was wir dieser Community bieten können."

Auch bei Twitter veröffentlichte SBMMWarzone diese Bitte an Activision:

Link zum Twitter-Inhalt

Zum aktuellen Zeitpunkt, an dem dieser Artikel entsteht, ist die Seite noch online, allerdings mit einem entsprechenden Warnhinweis. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.

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