CPU-Jahresausblick: Welche Prozessoren erwarten uns von Intel und AMD 2024?

Auch 2024 erscheinen neue Prozessoren. Mit dabei sind natürlich Intel und AMD sowie das Überall-Thema KI. Aber auch ein neuer Herausforderer hat sich angekündigt.

Wird 2024 das Jahr der KI-CPU? (Quelle: stock.adobe.com - James Thew) Wird 2024 das Jahr der KI-CPU? (Quelle: stock.adobe.com - James Thew)

Wie könnte man ein neues Hardware-Jahr besser starten, als mit einem Blick in die Zukunft? Aus unserer Sicht: gar nicht. Deswegen machen wir genau das.

Glücklicherweise muss man zumindest bei den Prozessoren gar nicht so weit in die Ferne schauen, um neue Produkte zu entdecken. Denn mit der CES im Januar fällt auch der Startschuss für neue Produkte von Intel und AMD.

Doch das ist längst nicht alles. Denn neben den beiden bekannten Vertretern macht sich dieses Jahr ein dritter Wettbewerber auf und wirft seinen Hut in den CPU-Ring.

Und selbst, wenn noch nichts in Stein gemeißelt ist, könnte uns bereits in der zweiten Jahreshälfte das nächste Ringen zwischen Intel und AMD um die Desktop-Krone bevorstehen.

Welche bereits verfügbaren CPUs sich für euch besonders lohnen, zeigt unser großer Ratgeber:

CES 2024: Schon im Januar startet das Prozessor-Jahr

In Las Vegas gibt es so etwas wie eine Weihnachtspause nicht. Denn schon Anfang Januar findet dort jährlich die Elektronikmesse CES statt. Auch 2024 ist da keine Ausnahme. Intel und AMD sind mit neuen Prozessoren vor Ort.

🔵 Das plant Intel zur CES 2024: Schon im Dezember stellte Intel seine ersten mobilen Ultra-Prozessoren vor. Zur CES wird jetzt ein Großteil der neuen Notebook-Modelle erwartet, in denen die neue Generation verbaut wird.

Aber Intel hat offenbar mehr Neues in petto, genauer gesagt neue Modelle der 14. Core-i-Generation, also des Raptor-Lake-Refreshes. Mehreren Leaks zufolge sollen Notebook-Modelle der Reihe 14000HX geplant sein, wie etwa Wccftech berichtet. Damit wäre der Raptor Lake Refresh dann komplett.

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🔴 Das plant AMD zur CES 2024: Während Intel zur CES also kleinere Brötchen bäckt (immerhin hatte man ja schon im Dezember eine große Präsentation), kommt AMD offenbar über die Masse. Ganze 19 neue Prozessoren sollen uns in den nächsten Monaten erwarten.

Den Großteil davon nehmen die Neuzugänge der Generation Ryzen 8000 ein, genauer Ryzen 8000G. Dabei handelt es sich um APUs, also Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit. Das Top-Modell der Reihe: Der Ryzen 7 8700G.

Dazu kommt ein alter Bekannter. Denn offenbar erweitert AMD im neuen Jahr das Portfolio rund um die beliebte Gaming-CPU Ryzen 7 5800X3D. Zu diesem sollen sich ein Ryzen 5 5500X3D, eine Ryzen 5 5600X3D und ein Ryzen 7 5700X3D gesellen. Letzterer wird in manchen Shops sogar schon als verfügbar gelistet.

Ein neuer Herausforderer: Qualcomm Snapdragon X Elite

Doch halt, was ist das? Neben Intel und AMD steigt ein dritter Hersteller in den PC-Prozessor-Ring. Denn Qualcomm stellte im Oktober mit dem Snapdragon X Elite die erste eigene Notebook-CPU vor.

🟡 Falls euch Qualcomm nichts sagt: Der Hersteller ist führend auf dem Gebiet der Smartphone-Prozessoren. Sein Flaggschiff in Form des Snapdragon 8 Gen 3 wird dieses Jahr voraussichtlich in Handys wie dem Samsung Galaxy S24 Ultra oder dem Xiaomi 14 Ultra zum Einsatz kommen.

Mit dem Snapdragon X Elite befährt man jetzt neue Gewässer und fischt in den Revieren von Intel und AMD.

Intel packt die Brechstange aus: Was kann der Core i-14000? Video starten 18:55 Intel packt die Brechstange aus: Was kann der Core i-14000?

🟡 Was den Prozessor besonders macht: Der im 4-nm-Verfahren gefertigte Chip soll anders als die große Konkurrenz auf der Arm-Architektur basieren. Auch AMD und Nvidia arbeiten offenbar an derartigen Modellen, haben sie aber noch nicht zur Marktreife gebracht.

Darüber hinaus soll der Snapdragon X Elite zwölf Kerne bieten, die mit bis zu 3,8 GHz im Boost takten - im Single- und Dual-Core-Betrieb sollen bis zu 4,3 GHz möglich sein.

Was das Erstlingswerk bei Hard- wie auch Software tatsächlich auf den Tisch bringt, werden unabhängige Tests noch zeigen müssen. Erste Benchmark-Ergebnisse sorgten aber bereits für Vorfreude.

Ein Release für den ersten Snapdragon X Elite steht noch aus, zur CES erwarten wir aber mehr.

Ryzen 9000 vs. Core Ultra 200: Desktop-Duell im dritten Quartal?

Noch steht ein großes Fragezeichen am Ende der Überschrift. Denn wann wir den nächsten Wettstreit der beiden CPU-Hersteller um die Desktop-Krone sehen, steht noch nicht fest. Möglicherweise müssen wir uns sogar bis 2025 gedulden.

Bei Intel sieht die Sache recht sicher aus: Noch 2024 erwarten wir mit Intel Core Ultra 200 die nächste Desktop-Iteration. AMD hingegen könnte ebenfalls noch 2024 auf der Matte stehen - oder sich mit Ryzen 9000 eben bis kommendes Jahr Zeit lassen.

🔵 Das plant Intel mit Core Ultra 200: Im Dezember krempelte Intel mit Core Ultra 100 eine ganze Menge unter der Haube um. Erstmal betrafen die Änderungen wie auch das neue Namensschema aber nur Notebooks. Core Ultra 200 soll das ändern.

Die Generation, welche intern auch als Arrow Lake bezeichnet wird, kommt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024.

Neu ist dann wohl unter anderem der Wechsel auf die Architektur Intel 20A, der Einsatz des Chiplet-Designs auch für den Desktop, der Wechsel auf den Sockel LGA-1851 und ein besserer Grafikchip mit der Bezeichnung Arc Xe-LPG+, wie etwa PCGH berichtet.

Die Anzahl der Kerne soll hingegen weiterhin bei maximal 8 P-Kernen und 16 E-Kernen bleiben, die sogar mit etwas weniger Takt auskommen sollen als der Raptor-Lake-Refresh 2023. Auch die Leistungsaufnahme bleibt wohl stabil bei bis zu 241 Watt im PL2.

🔴 Das plant AMD mit Ryzen 9000: Spätestens mit Ryzen 9000 soll bei AMD die Architektur Zen 5 Einzug halten. Trotz neuer 700er-Chipsätzen kommt weiter der bisherige Sockel LGA-1718 und damit auch die Plattform AM5 zum Einsatz. Die Anzahl der Kerne bleibt ebenfalls stabil bei maximal 16.

Die TDP der neuen Prozessoren liegt vermutlich bei maximal 170 Watt.

Gefertigt werden die Chips voraussichtlich im N4-Verfahren bei Auftragsfertiger TSMC, allerdings soll ein späterer Wechsel auf noch ausgefeiltere Architekturen wie N3, N3E oder N3P möglich sein.

Das Jahr der KI

Abseits der Hardware ist offenbar schon jetzt klar: 2024 ist das Jahr der KI, auch für Hardware-Hersteller wie Intel und AMD. Beide kündigten bereits im Dezember 2023 die erste beziehungsweise zweite Generation ihrer hauseigenen NPUs an.

Für beide Hersteller liegt damit der Fokus also offensichtlich auf der Zusammenarbeit der eigenen CPUs mit Machine-Learning-Anwendungen. Gut möglich, dass das Prozessorjahr also mehr durch neue Software als durch neue Hardware besticht.

Alana Friedrichs
Alana Friedrichs

Das meint die Expertin: Die vergangenen Jahre sind Prozessoren gerade für Spieler immer nebensächlicher geworden. Die FPS-Unterschiede zwischen solider Mittelklasse und Flaggschiff sind in vielen Fällen einfach zu marginal.

Trotzdem sind Prozessoren aktuell ein verdammt spannendes Thema. Architektonisch tut sich viel, vor allem bei Intels Core Ultra. KI als zentraler Fokus kommt da noch obendrauf. Und dass die Hersteller so langsam Effizienz größer schreiben als die Jagd nach dem nächsten Benchmark-Highscore, halte ich für die richtige Entscheidung.

Am spannendsten ist für mich am Ende dann aber doch das nächste Duell auf dem Desktop-Markt: Ryzen 9000 gegen Core Ultra 200 - selbst wenn mir mein Bauchgefühl sagt, dass das dritte Quartal als Startschuss etwas zu optimistisch gedacht ist.

Jetzt seid ihr an der Reihe: Glaubt ihr an ein neues CPU-Duell in der zweiten Jahreshälfte? Seid ihr gespannt auf die technischen Neuerungen von Core Ultra 200 und Ryzen 9000 - oder interessieren euch am Ende nur die tatsächlichen FPS-Gewinne? Was erwartet ihr von Neuzugang Qualcomm mit dem Snapdragon X Elite? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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