Cyberpunk 2077: Was 2022 dringend passieren muss

Für Cyberpunk 2077 sind mehrere kleine und größere DLCs geplant. Welche Inhalte müssen sie liefern, um auch kritische Spieler zurückzugewinnen?

Update: Dieser Artikel erschien ursprünglich bereits vor ein paar Monaten, wir haben ihn für 2022 aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht. Denn viele Wünsche sind im neuen Jahr kritischer denn je.

Cyberpunk 2077 will euch noch jede Menge Content liefern: Neben Patches, die vor allem technische Fehler und Quest-Bugs beheben, stehen kleine und große DLCs in der Roadmap. Die ersten, kostenlosen Erweiterungen könnten schon bald aufschlagen - und die Erwartungen der Spieler sind hoch. Denn obwohl Cyberpunk 2077 euer Spiel des Jahres 2020 wurde und auch 2021 beispielsweise bei den Steam Awards abstaubte, bleiben viele Wünsche noch offen. Bestimmte Forderungen tauchen in vielen Reviews, Videos und Threads immer wieder auf.

Dabei wird in den Diskussionen vor allem eins klar: Die meisten Spieler wollen Cyberpunk 2077 lieben. Auch diejenigen, die viel zu kritisieren haben, wären absolut bereit, tief in die Neonlichter von Night City einzutauchen - wenn CD Projekt Red ihnen Features liefert, die sie vermissen.

Was muss also in den DLCs stecken, um auch enttäuschte Leute zurückzugewinnen? Um das zu beantworten, schauen wir zuerst auf die zwei häufigsten Kritikpunkte:

  • Die Welt fühlt sich nicht wirklich lebendig an, sondern dient eher als hübsche Kulisse.
  • Es gibt wenig Möglichkeiten, V an die eigenen Vorstellungen anzupassen, sprich: Richtiges Rollenspiel ist schwierig.

Die gute Nachricht: Vieles dürfte sich im Jahr 2022 per DLCs nachliefern lassen. Folgende vier Punkte müssen für die Entwickler oberste Priorität haben.

Die Autorin: Steffi verfolgt die Diskussion um Cyberpunk 2077 seit Anfang an und hat sich durch tausende Kommentare und Reddit-Threads gewühlt. Und obwohl sie die Story, die Charaktere und die Welt begeistert haben, hätte sie durchaus noch einige Wünsche für die DLCs: Mit einer Takemura-Romance liegt sie ihren Kollegen schon seit Wochen in den Ohren.

1. Mehr Interaktion mit der Open World

Die dekadente Metropole Night City, die zwischen blendendem Reichtum und brutaler Armut zerrissen wird, ist eine der beeindruckendsten Welten, die wir bisher in einem Spiel erlebt haben. Und darin sind sich auch weite Teile der Spieler einig - aber vieles dient »nur« als stimmungsvolle Kulisse, vor der sich die Story abspielt.

Um wirklich in Night City zu versinken, wünschen sich die Leute mehr Interaktion in der Stadt. Damit sich die Welt lebendiger anfühlt, muss CDPR einige Features einbauen, zum Beispiel:

  • Glücksspiel: Halblegale Spielhöllen und Casinos passen zum Setting wie Gorilla-Arme zum Solo. Und die Automaten stehen ja auch schon rum, etwa in Wakakos Pachinko-Shop. Ein DLC sollte V erlauben, endlich selber Geld zu verpulvern - oder den Hauptgewinn abzustauben!
  • Taxifahrten und Metro: Ebenfalls häufig gewünscht: einfach durch Night City cruisen und die Aussicht genießen. Züge sind nicht als Spielelement enthalten, aber genau die hätten viele gern gesehen. Die Aussicht von den Schienen über die Dächer wäre garantiert atemberaubend! Taxifahrten in Echtzeit klingen dagegen eher unspektakulär, aber überraschend viele Spieler wünschen sich das. Wie cool ein Metro-System sein kann, zeigt ironischerweise bereits jetzt eine Mod:
  • Essen & Trinken: Erstaunlich oft wird ein ziemlich simpler Wunsch genannt - lasst uns an einer Bar sitzen und in Ruhe ein Bier kippen. Auch hier ist die Basis schon im Spiel, die Animationen bekommen wir aber nur in bestimmten Missionen zu sehen.

Night City ist wunderschön, aber oft wenig interaktiv. Night City ist wunderschön, aber oft wenig interaktiv.

2. Mehr Beschäftigung mit den NPCs

Neben der grandiosen Story sind die Beziehungen zu den Bewohnern von Night City eins der größten Highlights von Cyberpunk 2077. Johnny Silverhand, Panam oder Judy leben lange nach Spielschluss in unserem Kopf weiter - und wem hängt Evelyns Geschichte nicht nach?

Doch auch hier gibt es noch Luft nach oben, vor allem bei den romantischen Beziehungen. Kollegin Natalie hat in ihrer Kolumne beschrieben, warum die Romanze mit River für sie das Open-World-Erlebnis zerbröselt hat.

Simpel ausgedrückt: Die Spieler wollen einfach mehr Zeit mit ihren Freunden und Liebschaften verbringen. Und so können DLCs das ermöglichen:

  • Einladungen: Es wäre nett, wenn V Freunde anrufen und auf einen Plausch (oder eine schlaflose Nacht) einladen könnte. Das würde auch wunderbar zu Apartment-Customization passen, siehe unten. Und warum nicht ein paar Dates einbauen? Mit Judy seltene Braindances gucken oder mit Panam an Autos schrauben?
  • Mehr Zeit mit River & Kerry: Die beiden männlichen Romance-Optionen kommen im Vergleich zu den Damen recht kurz. Weitere Missionen oder Dates mit ihnen sollten das ausgleichen.

Kerry Eurodyne treffen wir erst spät in der Story. Kerry Eurodyne treffen wir erst spät in der Story.

3. Customization, Customization, Customization

Aussehen ist alles in Night City. Kaum ein anderes Setting vereint so viele Stile: Nomads in Cowboywesten, schrille Straßenkinder in bunten Latexhüllen und elegante Corpos mit Business-Anzügen. Dazu bergeweise Cyber-Implantate, Frisuren, Make-Up, das sogar für Farbenblinde knallt - eigentlich gibt's keine bessere Basis, um V nach unserem Geschmack zu gestalten.

Ausgerechnet hier bietet Cyberpunk 2077 leider ziemlich wenig. Oft gewähren die hässlichsten Klamotten starke Stats, sodass wir rumlaufen, als hätten wir den Altkleider-Container hinter einem obskuren Nachtclub geplündert.

Ein Transmog-System wäre definitiv wichtig, genauso wie die Möglichkeit, Vs Aussehen im Nachhinein zu ändern. Und die Customization sollte sich nicht auf unseren Charakter beschränken:

  • Anpassungen für V: Mehr Auswahl im Charakter-Editor, Aussehen nachträglich anpassen, etwa durch Friseure, Tätowierer, Ripperdocs.
  • Customization fürs Apartment: Vs Wohnung fühlt sich nicht so richtig nach »Zuhause« an. Das ließe sich durch Dekorationen ändern - zum Beispiel, wenn wir unsere gesammelten Samurai-Alben an die Wände hängen könnten.
  • Customization für Fahrzeuge: Die Auswahl an Autos ist beeindruckend, aber alle Karren haben eine vorgefertigte Farbe. Zumindest das sollte sich ändern lassen, noch cooler wäre aber richtiges Tuning.

Fahrzeuge Zugegeben, diese Karre einzufärben, wäre eine Sünde. Aber mehr Optionen wären trotzdem spitze.

V V nachträglich anzupassen ist einer der häufigsten Spielerwünsche. Mods schaffen schon Abhilfe.

4. Map ausbauen, Quests hinzufügen

Obwohl Night City bereits riesig ist, gibt es trotzdem Bereiche, in denen »Ungenutztes Potenzial« quasi auf den Hauswänden geschrieben steht. Den Distrikt Pacifica besuchen wir eigentlich nur im Vorbeigehen, nach einer Hauptmission haben wir fast alles gesehen, was es dort zu entdecken gibt.

Auch den ausgearbeiteten Vierteln könnten spätere Erweiterungen nicht schaden, indem sie zum Beispiel mehr Türen öffnen. Aber zuerst müssen die DLCs hier ansetzen:

  • Badlands: Das verwüstete Umland von Night City besuchen wir gelegentlich in Haupt- und Nebenmissionen, aber abseits davon bleibt es ziemlich leer - und das Spiel teasert bereits an, dass hier in Zukunft mehr passiert. Wenn ihr euch dem Map-Rand nähert, ploppt auf: »Dreh um, hier gibt es noch nichts für dich«.
  • Pacifica: Vom zuständigen Fixer Mr. Hands kennen wir noch nicht mal das Gesicht, er ist außerdem der einzige, der uns kein Auto verkauft. Im Distrikt gibt es vergleichsweise wenig zu sehen und zu tun - schade, denn gerade dieses Viertel ist in der Lore hochinteressant. Und brandgefährlich.

Fans hungern nach zusätzlichen Quests, auch in alten Gebieten, nach mehr Herausforderung, mehr Story, mehr Tiefe. 2022 könnte ein Schicksalsjahr für Cyberpunk 2077 werden, aber dafür muss dringend mehr passieren als 2021.

Was wünscht ihr euch am meisten von den DLCs für Cyberpunk 2077? Bestimmt habt ihr auch eigene Ideen - teilt sie gerne mit uns in den Kommentaren.

zu den Kommentaren (278)

Kommentare(249)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.