Fauler Technik-Zauber
Die dicht bewachsene Welt sieht optisch durchaus ansprechend aus und unterscheidet sich zumindest leicht je nach Fraktions-Startgebiet. Technisch macht sich der Early-Access-Zustand von Dark and Light aber deutlich bemerkbar: Stellenweise krankt die Übersetzung ("Du ein Dorf verlassen"), die Performance bricht ein und es kommt zu langen Ladezeiten und gelegentlichen Abstürzen. Auch Bugs wie fröhlich herumschwebende Waffen tummeln sich ebenso noch in der Welt wie eine merkwürdige Ragdoll-Physik, verwaschene Texturen und schlechte Animationen.
Das ist kein Beinbruch in einer Early-Access-Version und die Entwickler liefern regelmäßige Patches, wer ein technisch zumindest ansatzweise poliertes Spiel möchte, sollte aber unbedingt noch warten. Aktuell besticht die Spielwelt hauptsächlich durch ihre hübsch gestalteten Kreaturen. Die besten Momente im Singleplayer hatten wir, als wir umhergestreift sind und plötzlich ein Drache über unsere Köpfe hinwegflog oder wir riesige Geier beim Aasen beobachteten. Das vermittelt das Gefühl einer offenen und lebendigen Welt, in der definitiv Potenzial steckt.
Survival statt MMO
Der Multiplayer ist das Herzstück von Dark and Light: Spieler können sich hier zu Gilden zusammenschließen und gemeinsam Bauwerke errichten, sich Reittiere teilen oder gegen andere Spieler im PvP antreten.
Mit "Knight" (PvP) und "Wyvernslayer" (PvE) gibt es zwei Servertypen, große Unterschiede konnten wir beim Spielen aber nicht feststellen. Auch auf PvP-Servern wurden wir als Anfänger nicht sofort getötet, sondern durften entspannt erkunden. Generell trifft man als Einzelgänger in Dark and Light selten andere Spieler, sondern sieht lediglich ihre Hinterlassenschaften wie gerodete Wiesen oder riesige Holzbunker.
Der Grund: Dark and Light lässt nicht mehr als 100 Spieler pro Server zu, da der Fokus anders als in einem MMO stärker auf Survival und weniger auf Interaktion mit anderen Spielern liegen soll. Wer nicht gezielt mit Freunden spielt, bleibt deshalb auch im Multiplayer oft allein. Neben den offiziellen Servern lassen sich auch private mit Wunschanpassungen aufsetzen.
Gemeinsam am besten
Mit guten Freunden kann Dark and Light tatsächlich zu einem einzigartigem Erlebnis werden, wie wir es schon von Ark: Survival Evolved kennen. Gemeinsam jagen wir endlich Drachen, bauen eine riesige Festung und zwingen andere Spielerhäuser in die Knie. Wichtigster Multiplayer-Unterschied zu Ark: Nur Angehörige der gleichen Fraktion dürfen gemeinsam spielen, denn in der Welt von Dark and Light befinden sich Menschen, Elfen und Zwerge in einem endlosen Krieg. Noch fehlen allerdings PvP-Modi, die den Konflikt mit spielerisch relevantem Leben füllen.
Daran soll sich erst mit den kommenden Updates etwas ändern. Für die Zukunft sind außerdem weitere Gebiete mit neuen Kreaturen und Ressourcen, zusätzliche Zaubersprüche, weitere Fraktionen-Features, serverübergreifende PvP-Aktivitäten und vieles mehr geplant. Insgesamt soll die Early-Access-Phase laut Entwickler ungefähr ein Jahr dauern. Das klingt für uns sehr optimistisch, da bei Dark and Light vor allem technisch noch viel zu tun ist.
Momentan lohnt sich die Survival-Sandbox in erster Linie für Genrefans, die mit Grundkonzept bereits vertraut sind, aber unbedingt ein Fantasy-Setting wollen. Neueinsteiger und Einzelspieler, die eine richtige Story erwarten, sollten lieber zu The Long Dark greifen, das seit dem 1. August als fertige Version auf Steam verfügbar ist. Wer wiederum vor allem eine Multiplayer-Erfahrung möchte, kann auch Ark: Survival Evolved ausprobieren, das bereits am Ende seiner Early-Access-Phase steht und damit deutlich mehr Inhalte bietet als Dark and Light.
1:20
Dark and Light - Gameplay-Video zeigt Sandbox-MMORPG mit der Unreal Engine 4
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