Diablo 4 sorgt momentan für riesige Schlagzeilen: Erst stellt Blizzard den Ingame-Shop vor, dann gibt es einen riesigen Leak, der knapp eine Stunde echtes Gameplay zeigt und nun wurde auch noch eine Beta für Ende 2022 angekündigt.
Und auch wenn Kollegen wie Oldschool-Peter oder der Mikrotransaktions-Penzhorn gerade noch mehr als skeptisch sind – ich freue mich auf die Beta und darauf, stundenlang Monster für Loot zu verprügeln. Denn endlich werden die für mich wichtigste Fragen geklärt, die nicht nur mir auf der Seele brennen.
Der Leak macht Vorfreude
Wer Heikos Kolumne zum Thema Leaks gelesen hat, weiß: Leaks sind eigentlich kein Grund zu Freude, für niemanden. Doch als Diablo-Fan der ersten Stunde habe ich mir natürlich beide Videos vollständig angesehen – und kann jetzt kaum abwarten, selbst zu spielen. Ihr könnt das geleakte Gameplay auf YouTube finden, etwa in diesem Video.
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Das Erste, was ins Auge springt: Natürlich sieht Diablo 4 fantastisch aus, selbst in einem verwaschenen Mitschnitt eines Discord-Streams. Die Welt ist endlich wieder richtig düster und scheint riesig zu sein, die Fertigkeiten des Barbaren zerfetzen die Gegner eindrucksvoll und die Bosskämpfe sehen nach einer spaßigen Herausforderung aus.
Was mir aber besonders gut gefallen hat: Auch wenn es nicht typisch für die Diablo-Serie ist, hat es definitiv seinen Reiz, eine zusammenhängende, nahtlose Welt zu erkunden, in der es eine Menge zu entdecken und zu sammeln gibt.
Ich vermute, dass Diablo 4 Fans von Open-World-Rollenspielen viel mehr ansprechen wird als alle vorherigen Teile der Serie. Es erinnert ein wenig an den Sprung von Dark Souls zu Elden Ring.
Als jemand, der die letzten Jahre vornehmlich Path of Exile gespielt hat und 90 Prozent der Spielzeit entweder in seinem Unterschlupf oder in den Endgame-Maps verbracht hat, freue ich mich, endlich eine echte Open World in einem Action-RPG erleben zu können - so etwas hat es bislang noch nicht gegeben.
Das Endgame wird abwechslungsreicher
Wo wir gerade schon einmal beim Thema Path of Exile sind: auch wenn ich Optik, Spielgefühl und insbesondere das Treffer-Feedback von Diablo 3 stets bevorzugt habe, war PoE dem großen Konkurrenten bei der wichtigsten Disziplin stets einen Schritt voraus: dem Endgame
. Also das, was nach dem Abschluss der Kampagne ansteht und für viele Spieler erst den richtigen Beginn des Spiels darstellt.
In Diablo 3 schließe ich ein paar Saison-Herausforderungen ab und grinde mich immer wieder durch dieselben Nephalemportale. Natürlich motiviert auch hier die Jagd auf bessere Ausrüstung, aber diese ist vergleichsweise schnell gefunden und lohnenswerte Upgrades werden schon bald rar, da es keinen Handel gibt. Ich verbringe also irgendwann meinen Großteil der Zeit damit, nur noch mein Paragon-Level ins Unendliche zu steigern und immer schwierigere Rifts abzuschließen.
Auch bei PoE steht der Loot im Fokus, aber dieser lässt sich deutlich vielfältiger besorgen. Unter anderem verbringe ich meine Zeit hiermit:
- Ich kämpfe mich durch Endgame-Maps, die ich ganz nach meinem Belieben modifiziere.
- Alternativ erkunde ich die Azuritmine, auch Delve genannt - ein quasi endlos tiefer Dungeon.
- Ich kann auch meine Heist-Crew aufleveln und Raubüberfälle durchziehen.
Dazu kommen zahlreiche Langzeit-Ziele wie das Abschließen des Atlas oder aufwendig inszenierte Kämpfe gegen Bossgegner wie die Maven
- für mich deutlich spannender als das tausendste Nephalem-Portal:
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Mit Diablo 4 soll zum Glück auch das Endgame deutlich abwechslungsreicher werden, wie die Entwickler kürzlich bekannt gegeben haben. Statt immer nur Greater Rifts zu grinden, stehen künftig drei Hauptaktivitäten im Fokus:
- Alptraumdungeons erinnern an die Maps aus PoE, denn hier kann ich mein Erlebnis mit gefundenen Siegeln anpassen und so Schwierigkeit und Beutemenge auf Wunsch erhöhen.
- Höllenflut: Für diese Events stehen Ausflüge in die Open World an, in denen besonders harte Feinde warten. Als Belohnung gibt's Segnungen, die bestimmte Gegendstandslots verbessern.
- Die Totengeflüster sind quasi wie die World Quests aus World of Warcraft oder die Kopfgelder aus Diablo 3 - ihr reist zu bestimmten Orten in der Welt, schließt kleine Aufgaben ab und bekommt nach zehn erfüllten Aufträgen eine Loot-Explosion spendiert.
Klar, ich hatte als Zwölfjähriger in Diablo 2 hunderte Stunden Spaß, obwohl ich monatelang nichts anderes gemacht habe, als Mephisto und Baal tausende Male in Sekundenschnelle ins Jenseits zu befördern. Aber dass ich mich für diese Art von stumpfem Grind heute nicht mehr begeistern kann, hat mir Diablo 2: Resurrected gezeigt. Ich brauche mehr Abwechslung. Und ob Diablo 4 diese liefern kann, wird mir die Beta zeigen.
Die Beta wird meine wichtigsten Fragen klären
Das Wichtigste an der Beta wird aber sein, dass diese zwei essenzielle Fragen klären wird, die nicht nur mir, sondern auch vielen von euch gerade Kopfzerbrechen bereiten.
Den Ingame-Shop will eigentlich niemand haben, doch wer Diablo 4 spielen wird, wird dessen Existenz in Kauf nehmen müssen. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich keinen müden Cent für Skins und andere Kosmetika ausgeben werde. Deshalb sollte er mir eigentlich egal sein.
Doch wie leicht wird es, den Shop zu ignorieren? Blizzard hat versprochen, dass es dort keine spielerischen Vorteile geben wird - und als Optimist vertraue ich ihnen zunächst einfach mal. Aber die Entwickler haben ebenso angekündigt, dass die Rüstungen und Waffen aus dem Store nicht die hübschesten
im Spiel sein werden - und da bin ich mir noch unsicher. Maurice analyisiert die Sache in seinem Video:
Zur Erinnerung: Blizzard hat folgendes im August 2022 in seinem Blog bekannt gegeben:
Die bestaussehenden Accessoires gibt es nicht nur im Shop. Diablo 4 bietet schon bei seinem Start Hunderte Transmogrifikationen, die im Spiel freigeschaltet werden können, darunter Dutzende Rüstungssets in höchster Grafikqualität. Es gibt unglaubliche Gegenstände von einzigartiger und legendärer Qualität, die Spieler finden können, ohne je den Shop zu betreten. Der Shop bietet nur eine größere Auswahl, nicht aber grundsätzlich bessere Optionen.
Wenn ich durch die Welt reite oder mit anderen Spielern in Alptraumdungeons aufbreche, will ich nicht, dass irgendein Kreditkarten-Heini deutlich cooler aussieht als ich - da lege ich Wert drauf, wenn ich schon gezwungen werde, mit Fremden zusammenzuspielen. Bei Free2Play-Titeln wie Lost Ark oder Path of Exile finde ich das legitim, bei Diablo 4 vermiest mir das aber garantiert den Spaß.
Da die Beta explizit das Endgame zeigen wird - und gleichzeitig auch mächtige legendäre Ausrüstung - werden wir bald endlich wissen, wie berechtigt unsere aktuellen Sorgen sind. Wenn ich ein schickes Rüstungsset nicht bekommen kann, weil es hinter der Paywall steckt, soll mir das egal sein - solange genügend hübsche Alternativen auch im Spiel gefunden werden können. Und ob das so sein wird, wissen wir, sobald die Beta startet.
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