Dread Hunger: Vom Survival-Hit zur großen Enttäuschung - wie konnte das passieren?

In Dread Hunger müsst ihr als Schiffscrew euren Weg durch die Arktis finden. Das zunächst erfolgreiche Spiel wird jedoch von negativen Bewertungen überschwemmt.

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Was macht Survivalspiele so erfolgreich und beliebt? Wahrscheinlich ist es die Unvorhersehbarkeit und der Nervenkitzel des Überlebenskampfes. Wir wissen nie, was als nächstes passiert, und die Gefahr des Scheiterns und meist mehr oder weniger endgültigen Todes schwebt ständig über uns.

So ist es auch in Dread Hunger, das bekannte Survivalmechaniken mit einem Spielprinzip verbindet, wie wir es aus Among Us kennen: Unsere Schiffscrew muss die Arktis durchqueren und die Gefahren der Eiswüste überstehen, allerdings sind Verräter unter uns.

Wenige Monate nach Early-Access-Release war das Spiel auf Steam sehr beliebt, inzwischen ist aber die Stimmung gekippt. Kürzliche Bewertungen sind überwiegend negativ und sowohl die Entwickler als auch die Community werden beschuldigt, das Spiel zu ruinieren. Was es damit auf sich hat, und ob Dread Hunger dennoch einen Blick wert ist, haben wir für euch recherchiert.

Was ist Dread Hunger überhaupt?

Überleben in der Arktis: Dread Hunger denkt Survival neu Video starten 2:50 Überleben in der Arktis: Dread Hunger denkt Survival neu

Der Trailer zu Dread Hunger gibt euch einen ersten Vorgeschmack auf die Optik und düstere Atmosphäre des Survivalspiels. Als Entdecker des 19. Jahrhunderts steuern 8 Spieler gemeinsam ihr Schiff durch die kanadische Arktis, stets auf der Hut vor Eisbergen und Unwettern.

Damit ihr weiterkommt, müsst ihr allerdings auch das Schiff verlassen und Vorräte suchen: Lagerfeuer halten euch warm, Kohle treibt das Schiff an und Essen braucht ihr, um zu überleben. Aber nicht nur Kälte und Hunger, auch Bären, Wölfe und Kannibalen können euch gefährlich werden. Und als wäre all das noch nicht genug, gibt es auch noch zwei Verräter unter euch, die eure Reise um jeden Preis sabotieren.

Dread Hunger - Screenshots ansehen

Dread Hunger setzt einerseits darauf, das Teams sich untereinander gut koordinieren, Aufgaben erledigen und die Verräter enttarnen. Auf der anderen Seite sollen die beiden Schurken besonders geschickt bei der Sabotage der Mission agieren: Sie müssen das Schiff zerstören oder mithilfe von Waffen, Gift, fieser Tricks oder sogar schwarzer Magie ihre Kameraden zur Strecke bringen - ohne gefasst zu werden. Wie die nötigen Mind Games am besten gelingen, haben wir uns von einem Psychologen erklären lassen:

Gespielt wird in Egoperspektive, was zur Atmosphäre des Misstrauens und der Vorsicht noch beiträgt: Warum steht mein Teamkollege so auffällig hinter mir, werde ich verfolgt? Auf Steam berichten Spielerinnen und Spieler auch von den einzigartigen Situationen, die ein solches Spiel hervorbringt, wenn sie etwa in letzter Minute und als letzter Überlebender der Passage entfliehen. Oder wenn sie von der Person verraten werden, der sie am meisten vertrauten.

Welche Probleme gibt es?

Während Dread Hunger als großer Steam-Erfolg begann und auch heute noch Platz 24 in den Steam-Charts belegt, ist die Stimmung in den Reviews inzwischen gekippt: Innerhalb des letzten Monats wurden nur noch 38 Prozent positive Bewertungen abgegeben. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Zu wenige Lobbys

Viele englischsprachige Spieler tun sich offenbar damit schwer, Lobbys zu finden, in denen ihre Sprache gesprochen wird. Grund dafür ist anscheinend die Spielerbasis, die inzwischen wohl aus einem großen Teil asiatischer, meist chinesischer Spieler besteht. Viele von ihnen möchten offenbar untereinander Mandarin sprechen und kicken oft englischsprachige Spieler aus ihren Lobbys.

Auch deutschen Spielern fällt der Mangel an Lobbys auf, manche von ihnen verweisen allerdings auf Discordgruppen, in denen Gleichgesinnte zu finden seien.

Konflikte zwischen den Spielern

Die lange Suche nach englischen Lobbys frustriert viele der Rezensenten. Sie geben an, von chinesischen Spielern provoziert zu werden oder aber auch umgekehrt diese zu provozieren. Mehrfach wird auch die Option gewünscht, Lobbies auf eine Region zu begrenzen und so gezielt nach englischsprachigen Spielern suchen zu können.

In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder das Verhalten der Entwickler kritisiert, die angeblich die Wünsche der englischsprachigen Community ignorieren. So soll eine Lobby-Begrenzung für bestimmte Regionen wieder entfernt worden sein. Zuletzt sorgte eine Ankündigung auf der Steam-Seite, die sich offensichtlich nur an chinesische Spieler richtete, für weiteren Unmut.

Manche Spieler berichten außerdem von Griefern, die mit Absicht anderen den Spielspaß ruinieren, indem sie etwa Teammitglieder töten ohne Verräter zu sein. Außerdem verhielten sich manche Spieler toxisch gegenüber Anfängern, weil deren Leistung nicht ihren Erwartungen entspreche.

Weitere Kritikpunkte

Einige User kritisieren auch den Preis des Spiels, der aktuell bei 25 Euro liegt und schlagen ein günstigeres Paket für mehrere Spieler vor. Da die Qualität der Spielerfahrung stark vom Verhalten der Mitspieler abhängt, raten andere davon ab, mit Fremden zusammenzuspielen. Stattdessen sei es am sinnvollsten, sich eine Gruppe von Freunden zu suchen.

Wenn euch die Probleme von Dread Hunger zu sehr abschrecken, ihr aber nach anderen aktuellen Survivalspielen sucht, dann werft am besten einen Blick auf unsere Liste:

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