Jetzt trifft die Entlassungswelle auch EA: Fast 700 Leute müssen gehen

Die Kündigungswelle in der Spielebranche nimmt kein Ende. Nun hat auch EA bestätigt, sich von hunderten Beschäftigten zu trennen.

Nach Microsoft, Sony und vielen weiteren Spielefirmen kündigt nun auch EA einen Stellenabbau an. Nach Microsoft, Sony und vielen weiteren Spielefirmen kündigt nun auch EA einen Stellenabbau an.

Die Entlassungen in der Spielebranche gehen weiter. Nachdem im Januar bereits Microsoft einen großen Stellenabbau angekündigt und vor wenigen Tagen auch Sony einen personellen Aderlass verkündet hat, ist nun der nächste große Name an der Reihe.

Electronic Arts trennt sich von fünf Prozent der Belegschaft. Das hat EA-CEO Andrew Wilson in einem Blogpost verkündet. Darin nennt er auch Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben.

Optimierung unserer Unternehmensabläufe

Der Beitrag wird von Andrew Wilson mit Team, eingeleitet und ist damit klar an die Belegschaft adressiert. Der CEO nennt geänderte Bedürfnisse der Spielerinnen und Spieler, betriebswirtschaftliche Optimierungen und ein schlankeres Spiele-Portfolio als Hauptgründe hinter dem Stellenabbau.

Laut Statista beschäftigt EA zum aktuellen Zeitpunkt rund 13.400 Menschen. Davon ausgehend müssen also etwa 670 Beschäftigte um ihren Job bangen.

Das Statement von Andrew Wilson haben wir euch weiter unten ins Deutsche übersetzt, falls ihr es euch selbst durchlesen möchtet.

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Star-Wars-Spiel von Respawn soll Geschichte sein

Nicht nur personell, auch in Sachen Spieleprojekte soll EA eine harte Entscheidung getroffen haben. Denn wie IGN berichtet, wurde das Star-Wars-Spiel vom Entwickler Respawn (Titanfall, Star Wars Jedi: Fallen Order und Survivor) eingestellt, das sich Gerüchten zufolge um The Mandalorian gedreht hätte.

In einem internen Memo soll EA-Entertainment-Präsidentin Laura Miele dazu gesagt haben:

Es ist immer schwer, ein Projekt aufzugeben, und diese Entscheidung spiegelt nicht das Talent, die Hartnäckigkeit oder die Leidenschaft des Teams für das Spiel wider. Den Fans die nächsten Teile der kultigen Franchises zu liefern, die sie sich wünschen, ist die Definition von Blockbuster-Storytelling und der richtige Ort, um sich darauf zu konzentrieren.

Es bleibt abzuwarten, ob die Einstellung des Titels auch ein schlechtes Zeichen für andere Projekte wie das bereits angekündigte Spiel rund um Black Panther ist. Auf die Arbeiten am dritten Jedi-Teil rund um Cal Kestis soll sich die Entscheidung aber nicht auswirken.

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Das Statement von EA-CEO Andrew Wilson

Team,

wir unterhalten, inspirieren und verbinden mehr Menschen mit mehr Inhalten und tieferen Erfahrungen als je zuvor. Im Laufe des letzten Jahres haben wir unser Unternehmen so organisiert, dass unsere kreativen Führungskräfte noch besser in der Lage sind, unsere strategischen Prioritäten zu erfüllen: riesige Online-Communities zu unterhalten, bahnbrechende Geschichten zu erzählen und die Kraft der Community in und um unsere Spiele zu nutzen. Diese Maßnahmen haben uns in die Lage versetzt, größere, mutigere Erlebnisse für hunderte von Millionen Spielern und Fans auf der ganzen Welt zu schaffen.

Wir sind auch führend in einem sich beschleunigenden Wandel der Branche, in der sich die Bedürfnisse und Motivationen der Spieler deutlich verändert haben. Die Fans beschäftigen sich zunehmend mit den größten IPs und suchen bei uns nach umfassenderen Erlebnissen, bei denen sie spielen, zuschauen, Inhalte erstellen und tiefere Verbindungen knüpfen können. Unsere Branche steht an der Spitze der Unterhaltungsindustrie, und in der heutigen dynamischen Umgebung entwickeln wir unsere Arbeitsweise und unser Geschäft weiter.

[…]

Außerdem stellen wir Spiele ein und verzichten auf die Entwicklung zukünftiger lizenzierter Produkte, von denen wir nicht glauben, dass sie in unserer sich wandelnden Branche erfolgreich sein werden. Diese stärkere Fokussierung ermöglicht es uns, die Kreativität voranzutreiben, die Innovation zu beschleunigen und uns auf unsere größten Chancen zu konzentrieren - einschließlich unseres eigenen geistigen Eigentums, des Sports und der großen Online-Communities - um den Spielern die Unterhaltung zu bieten, die sie sich heute und morgen wünschen. Und schließlich rationalisieren wir unsere Unternehmensabläufe, um den Fans überall tiefgreifendere, stärker vernetzte Erlebnisse zu bieten, die eine Gemeinschaft aufbauen, die Kultur prägen und die Fangemeinde vergrößern.

In dieser Zeit des Wandels erwarten wir, dass diese Entscheidungen etwa 5 Prozent unserer Belegschaft betreffen werden. Ich bin mir bewusst, dass dies für viele, die mit großem Engagement und Leidenschaft gearbeitet und einen wichtigen Beitrag zu unserem Unternehmen geleistet haben, eine Unsicherheit und Herausforderung darstellt. Auch wenn nicht jedes Team betroffen sein wird, so ist dies doch der schwierigste Teil dieser Veränderungen, und wir haben alle Möglichkeiten gründlich geprüft, um die Auswirkungen auf unsere Teams zu begrenzen.

Unser primäres Ziel ist es, den Teammitgliedern die Möglichkeit zu geben, neue Aufgaben und Wege zu finden, um in andere Projekte zu wechseln. Wo das nicht möglich ist, werden wir jeden Kollegen mit der größtmöglichen Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Respekt unterstützen und mit ihm zusammenarbeiten. Die Kommunikation dieser Auswirkungen hat bereits begonnen und wird zu Beginn des nächsten Quartals weitgehend abgeschlossen sein.

Ich möchte allen, die zur Weiterentwicklung von EA beigetragen haben, meinen Dank aussprechen. Wir sind ein Team, das sich auf unsere Werte stützt, um die Zukunft der Unterhaltung anzuführen, und ich freue mich auf das, was wir gemeinsam schaffen werden. Ich danke euch für alles, was ihr tut.

Andrew

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in der Spielebranche in den kommenden Monaten entwickelt. Vor Kurzem bezeichneten Investoren die momentane Situation zwar als eine der größten Krisen, es soll aber auch einen Lichtblick am Horizon geben - mehr dazu erfahrt ihr im oben verlinkten Artikel.

Derweil beschäftigen sich auch zahlreiche Entwicklerinnen und Entwickler mit der Lage. Erst kürzlich fanden einige bekannte Persönlichkeiten deutliche Worte, auch darüber erfahrt ihr oben mehr.

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