Nach 24 Jahren bekommt einer der besten Geschichtsfilme aller Zeiten endlich einen Nachfolger. Am 14. November startet hierzulande Gladiator 2 in den deutschen Kinos und wir werden sehen, ob ein weiteres Meisterwerk des Regisseurs Ridley Scott auf uns wartet.
Doch bevor wir es den Imperatoren des Römischen Reiches gleich tun und dem neuen Film urteilend einen Daumen entgegenstrecken, können wir ein wenig durch die Zeit reisen. Einmal 24 Jahre in die Vergangenheit, als der Vorgänger erschien – aber ergänzend eben auch direkt ins Jahr 180, als Commodus zum Kaiser wurde.
Denn seit heute, dem 7. November 2024, läuft Gladiator bei Amazon Prime und macht auch nach all diesen Jahren noch eine erstaunlich gute Figur. Wer also auf einen Kinobesuch nächste Woche schielt, aber den Vorgänger noch gar nicht kennt, der sollte diese Gelegenheit unbedingt ergreifen!
Ein wahrer Klassiker
Sicherlich habt ihr irgendwo, irgendwann schon einmal von Gladiator gehört. Ich stelle euch hier keinen Geheimtipp vor, habe dafür nicht die skurrilsten Arthouse-Kinos der Welt durchstöbert. Gladiator ist ein allgemein anerkannter Klassiker! Und das vollkommen zurecht, aber eben auch inzwischen ein wirklich alter Film. Leute, die zum Release dieses Streifen noch gar nicht geboren waren, haben wahrscheinlich jetzt wirklich ein abgeschlossenes Studium für römische Archäologie vorzuweisen.
Deshalb kann ein Verweis auf dieses Meisterwerk gar nicht oft genug geäußert werden! Egal ob ihr nun vor allem filmbegeistert seid oder wirklich eine Faszination für Geschichte beziehungsweise das römische Reich mitbringt, in jedem Fall wird euch Gladiator in seinen Bann ziehen können.
Ein handwerklich grandios gemachter Film mit einer simplen, aber famos erzählten Geschichte und wirklich starken schauspielerischen Leistungen. Dieser Film trägt alle Merkmale eines Filmepos und kann ganze fünf Oscars vorweisen, sowie ein weltweites Einspielergebnis von ganzen 460 Millionen Dollar.
Darum geht's
Im Zentrum der Geschichte von Gladiator steht der römische Tribun Maximus Decimus Meridius (Russell Crowe). Maximus gilt als genialer Feldherr und beweist sein militärisches Geschick direkt zu Beginn des Films, als in einer effektreichen Feldschlacht sein römisches Heer eine Horde germanischer Barbaren in die Schranken weist. Maximus wird gefeiert, geehrt und der derzeitige Kaiser Mark Aurel (Richard Harris) will ihn dafür sogar zu seinem Nachfolger ernennen.
Letzteres trifft auf wenig Gegenliebe bei seinem leiblichen Sohn Commodus. Commodus wird meisterlich gespielt von Joaquin Phoenix, der hier einen legendären Antagonisten verkörpert. Ihn mal absolut verabscheuungswürdig darstellt und im nächsten Moment fast wieder Mitleid erregt. Vor allem sorgt Commodus aber dafür, dass Maximus, statt zum Kaiser ernannt, als Sklave in Ketten landet.
Der ehemalige Tribun besticht aber daraufhin als Gladiator in den Arenen, kämpft sich bis hoch ins Kolosseum und plant in dieser Zeit seine Rache an Commodus.
Gladiator ist ein Film der ganz großen Emotionen. Eine teils sehr brutale Rachegeschichte, eingepackt in eine wundervoll historische Kulisse und mit einer breiten Palette an Gefühlen. Episch, dramatisch, tragisch – wie ein klassisch römisches Theater.
Das sagt der Historiker in mir
Ich selbst habe Geschichte studiert und bin ein großer Freund von historischer Genauigkeit, kann aber je nach Film mich auch von Hollywood-Kitsch verführen lassen. Gladiator gelingt das besser als jedem anderen Film. Er fühlt sich beizeiten recht historisch an und sicherlich stecken hier einige wahre Begebenheiten drin. Commodus' Faszination mit Gladiatorenkämpfen gilt etwa als belegt und auch, dass er sich als Kaiser wenig Freunde gemacht hat.
Allerdings solltet hier kein kleinteilig recherchiertes, historisch absolut akkurates Werk erwarten. Der Regisseur Ridley Scott nimmt sich sehr große Freiheiten in der Darstellung der römischen Welt. Sei es in Form der Ausrüstung der Gladiatoren, der überholten Darstellung von Germanen und auch im Ablauf einiger historischer Ereignisse. Hier seien mal frei das Ableben von Mark Aurel genannt, sowie dessen zweifelhafte Aussage, er habe das Reich vergrößert
.
Ach, und die Hoffnung eine Republik wieder aufleben zu lassen, scheint ebenfalls reiner Wunschvorstellung moderner Filmemacher entsprungen.
Nehmt das gesehen also nicht für bare Münze! Doch Spaß haben kann man mit Gladiator in jedem Fall, denn inhaltlich gibt es dem Film wenig vorzuwerfen. Wer das Spektakel genießt und wer sich nicht darum schert, wenn dabei ein wenig das Historiker-Herz blutet, der muss diesen Film einfach kennen. Zumal ich es bis heute beeindruckend finde, wie grandios das alles auch 24 Jahre später immer noch aussieht und vor allem klingt!
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