Entschädigung für illegale Keys: G2A zahlt 40.000 Euro an Factorio-Entwickler

Die Entwickler des Aufbaut-Hits Factorio haben von G2A eine dicke Entschädigung für illegal verkaufte Keys bekommen.

Der Key-Marktplatz G2A steht seit Jahren in Verdacht, illegale Geschäfte zu fördern. Der Key-Marktplatz G2A steht seit Jahren in Verdacht, illegale Geschäfte zu fördern.

Nachdem zahlreiche Indie-Entwickler dem kontroversen Keyseller G2A vorgeworfen haben, dass dieser den Verkauf von unrechtmäßig erworbenen Keys auf seinem Online-Marktplatz ermögliche, reagierte G2A im Juli 2019: Der Online-Marktplatz hat angeboten, allen betroffenen Studios die Verluste durch illegale Verkäufe in zehnfacher Höhe erstatten zu wollen.

Nun hat diese Reaktion ein erstes Ergebnis hervorgebracht: Wube Software, die Macher des Indie-Aufbau-Hits Factorio, bekommen fast 40.000 Euro von G2A ausgezahlt.

Entschädigung für Indie-Entwickler

Was ist G2A überhaupt? Die polnische Webseite betreibt einen Marktplatz, auf dem Verkäufer ihre Spiele-Keys an den Mann bringen können - die Webseite selbst sieht ihren Service als eine Art »Amazon Marketplace für Steam-Keys«.

Jedoch werden laut Aussagen diverser Spieleentwickler viele dieser Keys mit gestohlenen Kreditkartendaten erworben und dann auf dem Graumarkt G2A weiterverkauft. Durch Rückbuchungen im Zusammenhang mit dort illegal verkauften Schlüsseln verlieren die Entwickler nach eigenen Angaben viel Geld.

Spielekeys aus dem Ausland - Ist das erlaubt? - Stephan Mathé über Keystores und Keyselling Video starten 08:01 Spielekeys aus dem Ausland - Ist das erlaubt? - Stephan Mathé über Keystores und Keyselling

Auf das bereits angesprochene Angebot, die Schäden in zehnfacher Höhe zu ersetzen, gingen lediglich die Factorio-Macher ein - andere Entwickler haben sich vermutlich geweigert, mit dem Graumarkt-Betreiber zu kooperieren und sagten sogar, dass Spieler ihre Titel lieber raubkopieren sollen statt diese bei Keysellern zu kaufen.

Wie G2A nun in einem Blog-Post erklärte, habe Wube Software zunächst eine Liste mit 321 Schlüsseln überreicht, von denen behauptet wurde, sie seien rechtswidrig verkauft worden. Davon konnten 198 letztendlich G2A zugeschrieben werden, für die sie nun etwas mehr als 36.000 Euro als Entschädigung gezahlt haben.

Eine Zusammenfassung der kompletten Auseinandersetzung zwischen G2A und diversen Entwicklern, woher die angebotenen Keys eigentlich kommen und wie G2A versuchte, sein Image mit Schleichwerbung zu verbessern, lest ihr in unserem ausführlichen Artikel:

G2A sieht sich als Gewinner

"Die Ergebnisse bestätigten, worüber wir uns sicher waren - dass wir von über 10 Millionen Transaktionen pro Jahr nur 198 [illegal erhaltene] Schlüssel über unsere Website verkauft haben. "

Allerdings entsprechen 198 von 321 illegalen Keys einem dominanten Marktanteil von 61 Prozent. Der Versuch, die Verkäufe für einen Spieletitel mit jeder Transaktion im Laden gleichzustellen, wirkt zudem zumindest zweifelhaft.

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