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For Honor im Test - Aufbauspritze für den Mittelalter-Prügler

Neue Spielmodi, überarbeitete Texturen, bessere Technik – Ubisoft hat For Honor schick aufpoliert. Ein erster (oder zweiter) Blick ins Spiel lohnt sich jetzt mehr denn je.

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Mit der kürzlich erschienenen Erweiterung Marching Fire bekommt For Honor vier neue Helden, zwei neue Spielmodi, grafische Verbesserungen und neue Ausrüstungsgegenstände mit neuen Passivboni für die Charaktere.

Das meiste davon ist für Besitzer des Basisspiels kostenlos - lediglich der neue Arcade-Modus bleibt Spielern vorbehalten, die das 30-Euro-Addon gekauft haben. Zudem erhalten Käufer der Erweiterung sofortigen Zugriff auf die neuen Helden, während andere Spieler diese erst zwei Wochen nach Release gegen Spielwährung freischalten dürfen.

Aber auch jenseits des Addons hat sich seit unserem Test einiges getan: Beispielsweise hat Ubisoft das nervige Peer2Peer-Matchmaking abgeschafft. Mit den ständigen Verbindungsabbrüchen und lästigen Host-Migrationen mitten in der Schlacht ist darum endlich Schluss. Die Zeit für einen Neu- oder Wiedereinstieg war nie besser.

Test-Update: In unseren Test-Updates statten wir bereits bewerteten Spielen erneut einen Kontrollbesuch ab. Unser ursprüngliches Urteil lest ihr im Original-Test zu For Honor vom Fabruar 2017. Wir beziehen bei der neuen Wertung die Zusatzinhalte wie Maps oder Helden mit ein, da sie ohne zusätzliche Kosten erspielbar sind. Reine Bezahl-DLCs werden bei unseren Wertungen generell nicht berücksichtigt.

Die Chinesen kommen

Zu den Rittern, Wikingern und Samurai gesellt sich ab sofort die Fraktion der chinesischen Wu Lin mit vier neuen spielbaren Charakteren. Die (oder wahlweise der) Tiandi zieht mit dem Schwert ins Gefecht und verfügt über einige coole Ausweichmanöver.

Die schnelle und bewegliche Nuxia kontert gegnerische Paraden und Blockversuche mit ihren Sifu-Hakenschwertern. Der Shaolin vertrimmt Gegner mit einem Stab und einer aktivierbaren Qi-Kampfhaltung. Der Jiang Jun zieht mit seiner Guandao, einer Stangenwaffe, in die Schlacht, haut ordentlich rein und regeneriert Ausdauer wie kein anderer Held.

For Honor: Marching Fire - Trailer zeigt neue Helden und Grafik-Upgrade der Erweiterung Video starten 2:47 For Honor: Marching Fire - Trailer zeigt neue Helden und Grafik-Upgrade der Erweiterung

Die neuen Figuren sind allesamt sehr agil und verfügen über extrem schnelle Attacken - eine Richtung, die Ubisoft schon vor einiger Zeit mit Änderungen bei Klassen wie dem Orochi eingeschlagen hat.

Im Gegensatz zu den drei ursprünglichen Fraktionen haben die Wu Lin keine spielbare Story und können auf der Multiplayer-Weltkarte im (ohnehin recht belanglosen) Fraktionskrieg auch keine Territorien erobern. Vollkommen ins Spiel integriert fühlen sie sich so noch nicht an.

Kein Pay2Win
Auch wenn sich man sich gegen Bares Spielewährung kaufen kann, werten wir For Honor nicht wegen Pay2Win ab. Zum einen, weil die durch Ausrüstung entstehenden Vorteile nun deutlich geringer ausfallen als mit dem alten System. Zum anderen werden Perks in Turnier-Events und gewerteten Duellen nach wie vor deaktiviert, damit eben kein unfairer Vorteil für Spieler mit besserer Ausrüstung entsteht.

Ein Sturm zieht auf

Seit Release der ursprünglichen Fassung gesellten sich gewertete Ranked-Duelle und ein Tribut-Spielmodus zum Arsenal verfügbarer Modi. Der mit Abstand spaßigste neue Inhalt kommt aber mit dem Marching-Fire-Patch: brandneue Spielmodus »Sturm«, in dem ein Team von vier Angreifern versucht, mit einer Ramme in eine Festung einzudringen und dort den Kommandanten abzumurksen.

For Honor: Marching Fire - Neuer Belagerungsmodus +quot;Sturm+quot; im E3-Trailer Video starten 2:10 For Honor: Marching Fire - Neuer Belagerungsmodus "Sturm" im E3-Trailer

Die verteidigende Mannschaft muss das logischerweise verhindern. Auf beiden Seiten kämpfen auch wieder einige KI-Soldaten mit, was die Schlachten etwas größer und epischer wirken lässt, als sie in Wahrheit sind.

Nicht falsch verstehen: Natürlich sorgt es für eine coole Atmosphäre, wenn rings um den Rammbock zig Fußsoldaten aufeinander einprügeln, aber wie viel spannender wäre es, einfach mal mehr als vier Spieler pro Seite zu haben? Dann würden statt NPC-Statisten echte Clans aufeinander einschlagen.

Mit taktischem Tiefgang ist es bei diesen recht kleinen Kloppereien meist auch Essig. Spieler beider Teams tummeln sich in der Regel genau an dem Punkt auf der Karte, der eben gerade für die Schlacht am wichtigsten ist, beispielsweise vor der Ramme oder rund um den Kommandanten verteilt, und kloppen sich gegenseitig windelweich, bis einer Fraktion die Puste ausgeht.

Sturm gaukelt eine große Schlacht vor, indem es die Karte mit KI-Soldaten füllt. Sturm gaukelt eine große Schlacht vor, indem es die Karte mit KI-Soldaten füllt.

Zudem verfügt nur die Seite der Angreifer über begrenzte Respawn-Tickets, während sich die Verteidiger sprichwörtlich ohne Rücksicht auf Verluste in die Schlacht werfen können.

Strategisch cleveres Vorgehen wird natürlich trotzdem belohnt, wenn man beispielsweise im richtigen Moment die Balliste erobert und sein Team dann als Scharfschütze bei der Einnahme eines Punkts unterstützt. Wilde, etwas planlose Kloppereien sind hier aber die Regel, besonders in Zufallsgruppen. Das liegt in der Natur der Sache.

Mit ihrer neuen Kopfbedeckung zeigt die Friedenshüterin erstmals ihr Gesicht. Mit ihrer neuen Kopfbedeckung zeigt die Friedenshüterin erstmals ihr Gesicht.

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