Von Kritikern geliebt, an den Kinokassen verschmäht: Furiosa entwickelt sich zum finanziellen Flop

Trotz guter Kritiken kommt der Actionfilm von George Miller nicht in die Gänge und muss sich sogar Garfield geschlagen geben.

Bislang ist der Erfolg von George Millers neuestem Film alles andere als furios. Bildquelle: Warner Bros. Bislang ist der Erfolg von George Millers neuestem Film alles andere als furios. Bildquelle: Warner Bros.

Am vergangenen Wochenende trafen zwei Filme in den Kinos aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Furiosa, das neue Mad-Max-Kapitel von George Miller, und Garfield, eine weitere Adaption der Abenteuer des weltweit bekannten Katers.

Wer nun vermutet, dass der brachiale Actionfilm kurzen Prozess mit dem flauschigen Lasagneliebhaber macht, täuscht sich gewaltig. Furiosa lag bei den Einspielergebnissen zwar anfangs noch an der Spitze, muss sich aber inzwischen hinter dem tierischen Konkurrenten einreihen.

Die erfolgloseste Nr. 1 seit fast 30 Jahren

In den USA ist heute der sogenannte Memorial Day, der Gedenktag für die im Krieg für ihr Vaterland Gefallenen. Der Feiertag fällt immer auf den letzten Montag im Mai und schließt somit das verlängerte Wochenende ab, an dem viele US-Amerikaner frei haben und entsprechend vielen Freizeitaktivitäten nachgehen, wovon sich auch Kinos reichlich Mehreinnahmen erhoffen.

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2024 ist der Effekt auf die Lichtspielhäuser in den USA aber auffallend schwach. Das bekam vor allem Furiosa zu spüren, denn der erst vergangene Woche angelaufene Actionfilm spielte am ersten Wochenende landesweit gerade einmal 25,5 Millionen US-Dollar ein (via Boxofficemojo).

Garfield startete zunächst zwar noch schlechter (24,77 Millionen US-Dollar), ging am Ende aber mit rund 31,8 Millionen US-Dollar als Gewinner aus dem verlängerten Wochenende hervor.

Ein bitterer Sieg, denn: Damit ist Garfield die schwächste Nr. 1 am Memorial Day seit fast 30 Jahren, genauer gesagt seit Casper aus dem Jahr 1995. Der Familienfilm spielte damals sogar nur 22 Millionen Dollar in den USA ein.

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Furiosa steuert mit Vollgas auf ein Debakel zu

Zurück zu Furiosa, denn hier sieht es noch düsterer aus. Während Garfield Stand heute (27. Mai) bei immerhin 98 Millionen US-Dollar weltweit angekommen ist, sind es bei Furiosa gerade einmal 58,8 Millionen. Sofern der Actionfilm nicht doch noch den Turbo zündet, stehen trotz guter Kritiken alle Zeichen auf Flop.

Woran liegt das? Branchenexperten kritisieren laut Deadline, dass die Marketingkampagne für Furiosa zu spät angelaufen sei. Außerdem spreche das Mad-Max-Franchise eine eher kleine Zielgruppe an Fans an. Auch das R-Rating und die damit ausbleibenden minderjährigen Zuschauer schränken die Erfolgsaussichten von Furiosa ein.

Schätzungen zufolge liegt das Produktionsbudget von Furiosa bei 168 Millionen US-Dollar, obendrauf kommen dann noch einmal ähnlich hohe Ausgaben für das Marketing. Furiosa müsste also ungefähr 330 Millionen US-Dollar einspielen, um überhaupt die Gewinnzone zu erreichen - der Vorgänger Mad Max: Fury Road hat das anno 2015 noch geschafft.

Hierbei gilt es aber zu beachten, dass sich der Erfolg oder Misserfolg eines Films heutzutage nicht mehr nur an den Kinokassen entscheidet. Vielmehr ist die Zweitverwertung über die zahlreichen Streaming-Anbieter inzwischen ein nicht weniger wichtiges Standbein geworden.

Gut möglich also, dass Furiosa später dank Netflix, Amazon Prime und Co. doch noch einen langen Atem beweist und die Verantwortlichen bei Warner Bros. zufriedenstellt. Auf die Kinoeinnahmen sollte das Studio aber wohl nicht mehr hoffen.

Auch der am 24. Juli in Deutschland startende Marvel-Film Deadpool & Wolverine wird ein R-Rating besitzen, was übrigens ein Novum für das Marvel Cinematic Universe darstellt. Angesichts des damit verbundenen Risikos beim Einspielergebnis ist sogar Ryan Reynolds überrascht, dass Disney dieser angepeilten Altersfreigabe zugestimmt hat. Mehr darüber erfahrt ihr im obigen Artikel.

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