»Ein Maisfeld und ein Haus in der Kanalisation. Mal im Ernst jetzt, was für ein Idiot hat sich das ausgedacht?« brummelt Butch, der Held von Garage: Bad Trip. Ja, die Macher dieses Zombie-Shooters haben Humor. Sie geben sich selbstironisch und verstehen es, kribbelnde Gruselatmosphäre zu erschaffen.
Außerdem haben sie alle drei Pflichtzutaten für ein gutes Actionspiel in ihren Titel gewuppt: In einer Szene verwandelt ein stationäres Geschütz eine Feindeshorde in Blut-Hirn-Gliedmaßen-Gedöns. Check! Es stehen massenhaft rote Fässer herum - rote Fässer, die irre eindrucksvoll explodieren. Check! Tja, und dann schippern der Protagonist und seine rothaarige Begleiterin Tanja, Codename »Anakonda«, noch auf einem Floß durch einen Abwasserkanal-Level. Check!
Dummerweise gab's während der Entstehungsphase von Garage: Bad Trip auch eine verhängnisvolle Entscheidung: Während eines Meetings am letzten Produktionstag stimmte man ab, ob noch schnell ein paar fiese Stellen und ein Kontrollpunktsystem ins Spiel sollen. Wie uns ein geheimer Informant wissen ließ, stimmte genau genommen der Gärtner der Firma ab. Alleine. So kam es im Endspurt noch zu drastischen Änderungen. Die echten Entwickler waren an diesem Black Friday abwesend, weil sie am Vorabend eine Lachsschaumspeise goutiert hatten.
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Garage: Bad Trip - Test-Video: Hotline Zombie
Hacke, Peter!
Garage: Bad Trip spielt sich als Top-Down-Shooter aus der Vogelperspektive und versprüht mit seiner 16-Bit-Optik nicht nur viel Blut, sondern auch charmantes B-Movie-Flair. Von oben betrachtet sieht der Titel aus, als wusele ein rotbemützter Pizzabote oder Klempner durch die Welt des ersten Grand Theft Auto aus dem Jahr 1997.
Das alter Ego, ein Ex-Junkie, erwacht zunächst in einem Kofferraum und hat keinen Plan, was passiert ist. Ihm wird aber recht schnell klar, dass es sich bei den mehr tot als lebendigen Gestalten, die grunzend durch die Gegend schlurfen, nicht um von der Woche ermattete, alleinerziehende Mütter handelt. Die Zombie-Apokalypse ist da! Anfangs kann sich Butch nur mit Schlägen und Tritten wehren. Ratten kickt er zum Beispiel wie einen Fußball. Die ersten Untoten streckt er mit den Fäusten nieder. Kurze Zeit später agiert Butch als Hackepeter und verarbeitet die lebenden Leichen mit einer selbst gebauten Axt zu Mett.
Das Beil bleibt während der folgenden zwölf Kapitel mit 57 Levels sein treuer Begleiter. Es spart Munition, zerstört es doch Vorhängeschlösser an Türen und Holzkisten. In diesen finden sich Lebensenergie spendende Schokoriegel, Getränke und Verbandskästen. Schutzwesten schlucken einiges an Schaden. Energydrinks pimpen kurzzeitig die Ausdauer, was bei Ausweichmanövern wichtig ist: Rollt Butch allzu viel herum, schnappt er schnell nach Luft und wird langsam.
Das ist ja zum Schießen!
Weil Zombies, Mutanten und Soldaten eher selten auf eine Tasse Rooibostee vorbeikommen, um zu schnacken, lädt Butch im weiteren Verlauf hauptsächlich seine besten Freunde ein. Sie heißen Pistole, Revolver, Schrotflinte, Sturmgewehr, Uzi und Handgranate. Entsprechend trägt sich Garage: Bad Trip hauptsächlich durch die temporeiche Shooter-Mechanik. Dabei gibt's kaum Leerlauf. Ruhigere Abschnitte erzeugen dennoch einen Gegenpol.
In einem größeren Schleich-Level etwa und bei Passagen, die Geschick verlangen. Zum Beispiel, wenn Butch sich durch einen Raum mit drehenden Laserbarrieren mogeln muss. In einem Fall flieht er per Motorrad vor einer Zombiehorde. Derlei Fahrabschnitte hätte es gern häufiger geben dürfen. Seine Story erzählt Garage: Bad Trip nicht mit Zwischensequenzen, sondern durch unvertonte Dialoge. Meistens über Funk, wobei Butch von der eingangs erwähnten Widerstandskämpferin Tanja über die Missionsziele informiert wird.
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