Hunt Showdown ist genau das, was mein Shooter-Herz jetzt gerade braucht

Mitten im Sommerloch entdeckt Phil Hunt Showdown wieder und ist auf einmal so begeistert, dass er allen Shooter-Fans in seiner Kolumne rät: Spielt das unbedingt!

Der Kampf gegen Monster beschert immer wieder Erfolgserlebnisse, auch wenn wir mal im PvP nix reißen. Der Kampf gegen Monster beschert immer wieder Erfolgserlebnisse, auch wenn wir mal im PvP nix reißen.

»Moment, das kenne ich doch?«
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. Juli 2021. Wir haben ihn anlässlich der neuen Rabatt-Aktion für Hunt Showdown auf Steam zum Launch der neuen Karte DeSalle leicht überarbeitet und präsentieren ihn erneut auf der Startseite von GameStar. In einem separaten Artikel findet ihr außerdem alle Infos zum Update und zur neuen Map!

Da war es wieder, aufgetaucht aus den Untiefen meiner Steam-Bibliothek: Beim Stöbern stoße ich halb zufällig auf Hunt: Showdown. Und weil große Releases wie Battlefield 2042 noch Monate entfernt sind und ich mich an Rainbow Six Siege, CoD Warzone und Co. aktuell sattgespielt habe, denke ich mir »Ach, warum nicht?« und klicke den Installieren-Button. Aber ich bin skeptisch.

In meiner Erinnerung an die frühen Early-Access-Tage ist Hunt: Showdown dieser etwas sperrige Shooter mit der unfassbar steilen Lernkurve. Na, ob ich dafür den Nerv habe? Sechs Stunden später stehe ich keuchend über der Leiche eines feindlichen Jägers, die rauchende Winchester in der Hand und knüpfe ihm seine Dämonen-Trophäe ab, um das Kopfgeld zu kassieren. »Well played«, lobt mich mein Partner. Ich bin, wie man so schön sagt, gehookt.

Danke, Tutorial!

Dass mich Hunt: Showdown plötzlich so in seinen Bann zieht, hätte ich niemals geglaubt. Jetzt steht aber zweifelsfrei fest: Hier werde ich die nächsten Wochen meinen Feierabend verbringen!

Über den Autor
@RootsTrusty
Phil mag zwar taktische Shooter sehr, ist aber bei hochkomplexen Taktik-Simulationen immer auch sofort vorsichtig: Habe ich wirklich die Zeit, mich in sowas kompliziertes reinzufuchsen? Nur wenige Spiele schaffen dabei eine optimale Balance aus Anspruch und Einsteigerfreundlichkeit. Trotz all der guten Erinnerungen an Operation Flashpoint hat Phil nach wie vor Albträume von der Tastenbelegung, durch die er sich beinah die Finger gebrochen hatte, um einen Hubschrauber zu landen. Und Insurgency Sandstorm hat Phil inzwischen so viele Erfolgserlebnisse, aber auch Schreikrämpfe beschert, dass sich eine wahre Hassliebe daraus entwickelt hat.

Hunt: Showdown kommt mir nicht mehr so hakelig und komplex vor wie vor gut drei Jahren. Es spielt sich eigentlich sogar extrem rund: Die Animationen sind glaubhaft und nachvollziehbar, alles hat physisches Gewicht, die Steuerung ist eingängig und direkt und die Waffen fühlen sich schwer und durchschlagskräftig an. Das sperrige und mühsame Spielgefühl aus meiner Erinnerung ist wie weggeblasen und stattdessen modern und schnittig. So muss sich ein Ego-Shooter heute spielen!

Im Gegensatz zu den meisten Shooter-Konkurrenten läuft in Hunt niemand mit einem 30-Schuss-Magazin und Vollautomatik herum. Präzision ist gefragt! Im Gegensatz zu den meisten Shooter-Konkurrenten läuft in Hunt niemand mit einem 30-Schuss-Magazin und Vollautomatik herum. Präzision ist gefragt!

Damals zur Alpha wurde ich noch gewarnt: Hunt Showdown sei sehr eigen, man brauche viel Zeit zum Umgewöhnen. Die Lernkurve sei extrem, man müsse sich erstmal durch viele Niederlagen quälen. Heute sage ich: alles Quatsch!

Das Tutorial ist nämlich erstaunlich gründlich, nimmt mich bei der Hand, erklärt alle grundlegenden Mechaniken der Monsterjagd und belohnt mich zum Abschluss sogar mit einer Portion Ingame-Währung. Wer noch mehr üben will, kann Singleplayer Trials starten. Schneller als gedacht fühle ich mich bereit für meine erste PvP-Runde.

Hier spielen die Erwachsenen

Und die beginnt mit der nächsten angenehmen Überraschung, denn die Veteranen von Hunt: Showdown empfangen mich als Neuling mit offenen Armen. »Folge mir einfach, ich erkläre dir den Weg und die wichtigsten Regeln«, sagt der erste zufällige Revolverheld, den mir das Matchmaking zuweist. Gemeinsam bezwingen wir das groteske Bossmonster mit Schweinekopf und schaffen es zum Ausgang. »Glückwunsch zum ersten Kopfgeld«, sagt mein Partner, bevor er verschwindet.

Als eingespieltes Team macht Hunt: Showdown noch viel mehr Spaß. Man kann aber auch ganz alleine losziehen. Als eingespieltes Team macht Hunt: Showdown noch viel mehr Spaß. Man kann aber auch ganz alleine losziehen.

Im nächsten Match tritt ein anderer zufälliger Mitstreiter auf mich zu und spritzt mir ein Gegengift. »Wir holen uns jetzt das Spinnenmonster, so bist du gegen seinen Biss immun«, sagt er. Voicechat-Geschrei, Beschimpfungen oder Teamkills erlebe ich in den gesamten sechs Stunden nicht. Hier spielen offenbar die Erwachsenen. Noch nie fühlte ich mich so schnell in einer Shooter-Community zuhause!

Überrascht bin ich außerdem vom Levelsystem, das mir als Einsteiger eine Art Welpenschutz gewährt: Während Jäger normalerweise (samt ihrer kompletten Ausrüstung) für immer verloren gehen, sobald sie im Match getötet werden, bleibt mir mein Spielcharakter auf den ersten Stufen erhalten. Da fühlt es sich nur noch halb so bitter an, wenn ich anfangs nichtsahnend in eine Falle tappe, von einem Feuerzombie gegrillt oder im Duell von einem feindlichen Colt niedergestreckt werde.

So lerne ich nach und nach fast wie von selbst die Systeme von Hunt: Showdown und wie sie ineinandergreifen. Neues zu lernen gibt's übrigens immer: Bald erscheint die dritte große Map DeSalle - ein idealer Einstiegspunkt für Neulinge, denn hier kennen sich auch Langzeitspieler (noch) nicht aus.

Hunt Showdown: Trailer zeigt erstmals die dritte Map für den Survival-Shooter Video starten 1:18 Hunt Showdown: Trailer zeigt erstmals die dritte Map für den Survival-Shooter

Hart aber herzlich

Natürlich ist und bleibt Hunt: Showdown im Kern ein Hardcore-Shooter. Ein Kopftreffer tötet so gut wie immer und methodisches Vorgehen ist schnellem Run&Gun absolut überlegen. Doch der Frust, der auch oft mit solchen Hardcore-Spielen Hand in Hand geht, blieb überraschend aus.

Ich muss mir nicht 25 Tastenkürzel merken wie in Arma und kein kompliziertes Inventar managen wie in Escape from Tarkov. Stattdessen werde ich geradezu eingeladen, zu experimentieren und die Gegner, Waffen und Taktiken kennenzulernen. Das macht Hunt: Showdown zwar nicht leichter, aber angenehmer.

Wenn bei euch also wie bei mir gerade ein Tumbleweed durch die Shooter-Steppe rollt und ihr nicht wisst, was ihr spielen sollt: Jetzt ist die Zeit um Hunt: Showdown eine Chance zu geben. Ja, es ist langsamer als CoD & Co. und sicher nichts für Spieler, die permanente Daueraction brauchen. Aber es war noch nie so einfach wie jetzt, in einen so vielschichtigen Shooter einzusteigen.

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