Motivierte Mannschaft
Der große Arbeitsaufwand erfordert motivierte und kompetente Mitstreiter. Die finden Sie für gewöhnlich über das Internet in einschlägigen Foren und Chats. »Wer an einer Mod mitarbeitet, sollte ein Gebiet wie Programmieren oder Modellieren sehr gut beherrschen«, erklärt Michael Becker, Projektleiter der Gangsta-Mod für Half-Life. Überzeugen Sie sich durch Arbeitsproben vom Können eines potenziellen Neumitglieds. Dadurch entscheidet sich später auch die Verteilung der Aufgaben. Die optimale Teamgröße hängt vom Projekt ab. Die Macher von Poke 646 waren nur zu fünft, an anderen Mods arbeiten bis zu 40 Personen. In jedem Fall braucht der Projektleiter (Leader) Führungsqualitäten, um seine Herde zusammenzuhalten. Die Mitglieder sollten kompromissbereit sein, wenn eine ihrer Ideen mal nicht verwirklicht werden kann. Auch muss das Team realistische Vorstellungen vom Aufwand haben. Die Arbeit an einem Fan-Projekt ist kein Zuckerschlecken, sondern kostet eine Menge Hirnschmalz und Freizeit. Es spricht übrigens nichts dagegen, für einzelne Aufgaben vorübergehend Leute anzuheuern. Der Schaf-Designer der Gothic-Mod Die Bedrohung hat etwa nach Fertigstellung seiner Blöker das Team wieder verlassen.
Der lange Marsch
Das Konzept ist fertig, die Werkzeuge sind beschafft, die Mannschaft steht Gewehr bei Fuß - jetzt kann der langwierigste und härteste Teil der Arbeit beginnen: Während Mapper und Skinner die Pinsel schwingen, macht sich der Programmierer (Coder) schon an die nötigen Routinen. Der Projektleiter muss dabei ständig per E-Mail, ICQ oder Telefon mit dem Team Kontakt halten. »Nichts ist frustrierender, als wenn sich ein wichtiges Mitglied samt seiner Arbeit heimlich verabschiedet«, berichtet Mathias Rehnman aus eigener Erfahrung. Michael Becker weiß die Lösung: »Wir treffen uns mindestens einmal wöchentlich im Chat und diskutieren unsere Arbeit. Offene Kritik ist dabei wichtig, das ist die beste Qualitätskontrolle. Das Konzept ist bei Streitfragen unser Leitfaden.« Solche Diskussionen funktionieren allerdings nur in kleineren Teams. Bei großen Projekten entscheidet im Zweifel der Projektleiter. Das ist zwar nicht besonders demokratisch und vergrätzt im schlimmsten Fall Mitstreiter, dafür kommt schnell eine Entscheidung zustande. (MS)
Den kompletten Artikel und zusätzliche Screenshots finden Sie in GameStar 05/2002.
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